Iquitos in Peru
Iquitos – die (fast) unerreichbare Stadt
Mitten im wilden Amazonas, abgeschnitten von Straßen und Highways, liegt Iquitos, die Dschungelstadt. Wer hier hin will, muss entweder fliegen oder mit dem Boot anreisen, denn es führen keine Straßen in die Stadt (oder nur eine, und die auch nur ins Nachbardorf). Trotzdem oder auch gerade deswegen, boomt der Tourismus in Iquitos. Der Ort gilt als idealer Start für Reisen in den peruanischen Amazonas oder für atemberaubende Touren auf dem reißenden Amazonas Fluss. Ob Backpacker oder Eco-Touristen, von hier aus kann man auf Entdeckungstour im Dschungel aufbrechen.
Inhalt:
Erbaut wurde die Siedlung mitten im Dschungel im Jahr 1750. Mitglieder des Jesuiten-Ordens wollten eine Bastion gegen die einheimischen Indios erbauen, die sich weigerten, zum Katholizismus zu konvertieren. Die Indios schafften es zwar, sich ihre Identität und ihre eigene Religion zu bewahren, aber als 120 Jahre später der Kautschukboom ausbrach, waren sie immer noch in einer denkbar unmenschlichen Lage: sie wurden wie Sklaven behandelt und darbten in Armut, während sich die europäischen (meist spanischen) Kautschuk-Händler die Taschen vollstopften.
Viele der Prunkvillen, die damals von den Reichen gebaut wurden, stehen auch heute noch, in der Nähe des Plaza de Armas und an den Ufern des Flusses und können besichtigt werden, unter anderem auch das „Iron House“ des französischen Architekten Gustave Eiffel.
Nichtsdestotrotz gehört Iquitos auch heute noch zu den ärmsten Städten Perus und dementsprechend wird natürlich auch versucht, mit allem Geld zu machen, was nur geht.
Hat die Natur darunter zu Beginn durch Raubbau und die Jagd nach exotischen Tieren stark gelitten, besinnt man sich mittlerweile und setzt immer mehr auf Öko-Tourismus und den Schutz der Umgebung. Trotzdem sollte man – gerade als Peru Urlauber – darauf achten, die schwarzen Schafe, die immer noch auf Tiersouvenirs und Co. setzen, zu vermeiden.
Wie in den meisten peruanischen Städten spielt sich das Leben rund um den Plaza de Armaz ab. Der Hauptplatz der Stadt bietet eine bunte Mischung aus modernen Häusern und alten Prunkvillen mit ausladenden Mosaiken, die Kirche Iglesia Matriz (deren Kirchturmspitze den höchsten Punkt der Stadt darstellt), ein Brunnen und die typischen Straßenverkäufer. Besonders am Sonntag Abenden wird es hier richtig voll.
Das „Casa de Fierro“ oder auch Eisenhaus wurde von dem bekannten Architekten Eiffel entworfen. Um die Metallplatten, aus denen das Haus gefertigt wurde, nach Iquitos zu schaffen, mussten Tausende Indios die Teile quer durch den Amazonas tragen. Heute beherbergt das Casa de Fierro ein Restaurant sowie einige kleine Kunsthandel-Shops, die lokal gefertigte Andenken vertreiben.
Die Barrio de Belén war eigentlich das Armenviertel der Stadt, hat sich aber aufgrund der steigenden Beliebtheit bei den Touristen mittlerweile zu einer der einkommensträchtigsten Gegenden entwickelt. Das „Venedig des Amazonas“ besteht aus auf Stelzen stehenden Hütten und träge über den Fluss gleitenden Flossen. Mittlerweile kann man sich hier mit unzähligen Andenken eindecken oder aber exotische Delikatessen ausprobieren, zum Beispiel Alligator-Fleisch oder gegrillten Piranha. In der Pasaje Paquito in Belén werden Sie eine ungewöhnliche Auswahl an Naturmedizinen und Heilmitteln entdecken die dort zum Kauf angeboten werden. Am Ufer des Itaya liegt der Hafen der die Stadt mit den meisten Waren versorgt. Hier herrscht fast immer geschäftiges Treiben.
Das bunte Treiben auf den Märkten
Wenn Sie in Iquitos sind unternehmen Sie einen Spaziergang über die unterschiedlichen Märkte und Sie werden vor allem die exotischsten Gerichte mehr oder weniger faszinierend finden. Die Küche in Iquitos das Regional zur Selva gehört weicht stark ab von der Küsten- und Sierra- Region. Auf den Märkten werden Sie allerlei ungewöhnliches zu Essen finden. Vom gegrillten Kaiman über Affen oder Schildkröten bis hin zu Larven. Abgesehen von den gewöhnungsbedürftigen Gerichten bekommen Sie einen vorzüglichen Fisch, den die meisten Reisenden sehr gern essen.
Ein Ausflug zur Schmetterlingsfarm
Das „Pilpintuwasi Butterfly Farm & Amazonas Animal Orphanage“ liegt etwa eine 20-minütige Bootsfahrt und einen kurzen Fußmarsch von Iquitos entfernt. Hier kann man für 20 Soles Eintritt nicht nur die farbenprächtigsten Schmetterlinge des Amazonas bestaunen, sondern auch in der Rettungsstation für verwaiste Amazonas-Tiere Jaguare, Affen, Ameisenbären und Co. besichtigen. Die Tiere wurden entweder aus dem Regenwald gerettet oder es handelt sich um Tiere, die als Touristenattraktion schlecht behandelt wurden und hier wieder aufgepäppelt werden.
Wer will: Freiwillige Helfer sind hier immer willkommen!
Natürlich ist die Hauptattraktion der Region der mächtige Dschungel, der vor den Toren Iquitos nur darauf wartet, erobert zu werden. Will man ihn in seiner ganzen Pracht erkunden, sollte man allerdings eine mehrtägige Reise in das Herz des Regenwalds planen. Buchen kann man die Trips in Iquitos, allerdings sollte man verschärft darauf achten, dies bei einer seriösen und vor allem registrierten Agentur zu tun. Rund um den Plaza de Armas gibt es zahlreiche Reisebüros, und hier kann man als Faustregel sagen: sehen die Geschäftsräume gepflegt aus und die Verkäufer treten freundlich und nicht etwa forsch auf, ist es ein gutes Zeichen. Auch ein Blick in die Bewertungen auf den einschlägigen Internetportalen kann hilfreich sein.
Die Trips in den Dschungel gibt es in zahlreichen Ausführungen: als Campingtouren oder doch lieber mit Übernachtungen in einem Hostel oder Hotel, mit Touren auf dem Boot über den Amazonas oder auf Schusters Rappen – ganz nach den eigenen Anforderungen. Dementsprechend schwanken natürlich auch die Preise. Ein Tagestrip in den Amazonas, bei dem man sich in den frühen Morgenstunden auf den Weg macht und abends zurückkehrt, kostet etwa 50,- $.
Klima und Temperaturen
Iquitos liegt mitten im Amazonas nahe der Grenze zu Brasilien. Hunderte Kilometer nichts als Regenwald. Entsprechend tropisch schwül und heiß ist das Klima. Das ganze Jahr über fallen hohe Mengen an Niederschlag in Iquitos. Im Jahresdurchschnitt beträgt die Niederschlagsmenge 3000 mm, wobei der März der Regenreichste und der August der Regenärmste Monat ist. Die durchschnittlichen Temperaturen ändern sich auf das Jahr gesehen nur sehr wenig. Der wärmste Monat im Jahr ist der Oktober mit einer Maximaltemperatur von 32 Grad. Der kühlste Monat im Jahr ist der Juli. Hier fallen die Temperaturen auf bis zu 21,8 Grad ab.
Iquitos kann das ganze Jahr über besucht werden. Im Jahresverlauf schwanken die Temperaturen um rund 1,5 Grad. In der regenreichen Zeit treten häufiger kurze und heftige Schauer auf.
Das Klima im Jahresdurchschnitt für Iquitos
Reisehinweis Amazonas:
Für eine Reise in das Amazonasgebiet sollten Sie ausreichend leichte Kleidung, Sonnenschutzmittel und Anti-Insektenspray mitbringen.
Wie kommt man nach Iquitos und wo kann man bleiben?
Iquitos liegt 1011 km entfernt von Perus Hauptstadt. Da keine Straßen hierhin führen, kann man nur per Flugzeug oder Boot anreisen. Der Flughafen Iquitos liegt etwa 7 km außerhalb der Innenstadt und wird täglich mehrmals von verschiedenen peruanischen Fluggesellschaften angeflogen. Die Flugzeit von Lima über Pucallpa nach Iquitos beträgt 2 Stunden und 50 Minuten. Der Flughafen wird außerdem auch von Tarapoto (50 Minuten Flugzeit) und von Pucallpa (1 Stunde Flugzeit) aus angesteuert. Die Flüge können hier gebucht werden.
Wer mit dem Boot anreisen möchte, kann zum Beispiel in Pucallpa an Bord steigen. Die Reise dauert – je nach Boot – vier bis sieben Tage. Rein theoretisch könnte man von Iquitos aus über den Amazonas bis zum Atlantischen Ozean durchfahren, müsste aber an der Grenze zu Brasilien die Boote wechseln.
Iquitos hat eine Menge 3- oder 4-Sterne-Hotels und einige wenige 5-Sterne-Hotels. Ein gutes Mittelklassehotel ist das Victoria Regia Hotel, wo man für knapp 60,- Euro die Nacht ein Zimmerbuchen kann. Freies W-LAN und Frühstück, Shuttleservice zum Flughafen und ein Außenpool machen den Aufenthalt komfortabel und erholsam.
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Fotos
Ein Blick in die Geschichte von Iquitos
Erstmals bekannt wurde das damals noch kleine Dorf um 1700 als das Dorf noch von den Yameo und den Iquitos bewohnt wurde. Rund 50 Jahre später wurde mit dem Jesuiten José Bahamonde eine Mission in der Siedlung mit ca. 1500 Bewohner gegründet, um die Ureinwohner in ihrem Glauben zu bekehren. Offiziell wurde die Stadt dann im Oktober 1828 gegründet.
Zwischen 1870 und 1900 boomte der Kautschukhandel und Iquitos wurde schnell zum Zentrum für weltweiten Handel mit Kautschuk bis zu dem Zeitpunkt als die Kautschukpflanze auch in Südostasien angebaut wurde. Seit 1897 ist die Stadt auch Provinzhauptstadt der Region Loreto. Mit der Entdeckung von Erdöl im Jahre 1938 und der Abholzung von Exportholz entstand ein neuer wirtschaftlicher Aufschwung in der Stadt.
Leider mit schweren Folgen für die nähere Umwelt um die Stadt herum. Seit 2012 schützt die peruanische Regierung die Natur mit dem Aufbau von Reservaten und Naturschutzgebieten und einem sinnvollen ökologischen Tourismus.
Reiseinfos
Iquitos eignet sich gut für einen Aufenthalt von 3-5 Tagen bei Interesse von:
- Natur
- Landschaft
- Tierwelt
- Exkursionen
- Bootsfahrten
- Tiere beobachten