Seilbahn nach Kuelap
Teleférico de Kuélap – mit der Seilbahn zur Festung der Chachapoya
Die Festung Kuélap im Norden von Peru ist wohl eine der wichtigsten historischen Stätten aus der Prä-Inka Zeit der Chachapoya-Kultur in ganz Südamerika. Und während man bis heute nur über holprige Straßen mit dem Auto oder Minibus zu der Festung hoch über dem Flusstal des Utcubamba gelangen kann, wird sich das bald ändern.
Im August oder September wird die Seilbahn zur Festung, die Teleférico de Kuélap, eröffnet. Sie soll bis zu tausend Besucher pro Stunde innerhalb einer rund 20-minütigen Fahrt zur Festung bringen können – und damit dem Tourismus einen mächtigen Schub versetzen! Kuélap ist eine Festung, die in ihrem Inneren 300 einzelne Häuser beherbergt hat – und zu vielen Teilen noch vollkommen unerforscht ist.
Megaprojekt Kuélap Seilbahn – innerhalb kürzester Zeit
Die Arbeiten an dem Projekt begannen am 13. August 2015 und sollen bald, nach nur rund einem Jahr arbeiten, abgeschlossen werden. Ganze 21 Millionen US-Dollar hat man in das Mega-Projekt investiert, welches von der Consorcio Telecabinas Kuélap (ICCGSA y Pomagalski), dem Kuélap Seilbahn Konsortium, überwacht wird.
Schon im April wurden die 26 Kabinen, die zunächst auf der Seilbahn täglich mehrmals hin- und hergleiten werden, geliefert und feierlich begrüßt und nun soll die Teleférico de Kuélap kurz vor der Eröffnung stehen.
Von Plattform zu Plattform
Die Seilbahn überbrückt eine Strecke von etwa vier Kilometern und überquert dabei auch den imposanten Fluss Utcubamba, sagenhafte Aussichten über die grünen Berge Nordperus sind also garantiert!
Starten wird sie aus dem Bezirk Tingo Nuevo, von der Plattform Andén de Salida, die sich auf 2.278 Höhenmetern befindet und endet an der Andén de Llegada auf 2.939 Metern. Damit bringt man während der Fahrt nicht nur vier Kilometer an Strecke hinter sich, sondern auch rund 600 Höhenmeter. Die 26 modernen Kabinen können dabei 8 – 10 Personen aufnehmen und sollen so bis zu 1.000 Besucher pro Stunde zur Kuélap Festung bringen können.
Peru verspricht sich einen Tourismus-Boom
Bei der Grundsteinlegung letztes Jahr betonte, der inzwischen ehemalige Staatspräsident Ollanta Humala, dass die Kuélap Festung fast genauso groß und bedeutsam sei wie Machu Pichu, bisher aber nicht die Aufmerksamkeit bekommen habe, die es verdiene.
Dies solle sich nun ändern, denn man erwarte durch die Seilbahn rund 100.000 Besucher pro Jahr, alleine von der Eröffnung im Spätsommer 2016 bis zum Ende des Jahres sollen etwa 45.000 Gäste die Seilbahn ausprobieren.
[wbcr_snippet id=“22436″ title=“199 mid“]Der Minister für Außenhandel und Tourismus, Magali Silva, eröffnete in einer Ansprache, dass man sich durch die Seilbahn eine Verdoppelung der Besucherzahlen erhoffe. Und dies bezöge sich nicht nur auf europäische Besucher, sondern auch aus den Nachbarländern wie Ekuador, Kolumbien oder Brasilien.
Die mysteriöse Festung der Chachapoya
Kuélap steht auf etwa 2.900 m Höhe und war einst eine Festung der Chachapoya, einem Prä-Inka-Volk, welches den Norden Perus bevölkerte. Über drei Ebenen finden sich in der Festung etwa 300 einzelne Häuser, Wachtürme und „El Tintero“, das wohl größte Mysterium der Festung.
Bis heute weiß man nicht, ob das sich von oben nach unten verjüngende Gebäude als Folterkammer oder als Observatorium zur Beobachtung der Sonnenstrahlen gebaut wurde. Sicher ist nur, dass das Gebäude ohne zahlreiche Stützen von allen Seiten in sich zusammenbrechen würde.
Gebaut wurde Kuélap zwischen 800 – 1.300 erbaut und konnte durch seine Ausmaße von 580 m Länge und 110 m Breite bis zu 2.000 Personen beherbergen. Viele der Gebäude konnten bis heute aufgrund der spärlichen Mittel, die fließen, noch nicht gründlich erforscht werden. Auch das könnte sich durch den erwarteten Besucherstrom bald ändern, denn mehr Besucher bedeutet auch mehr Geld, welches in die Erforschung der archäologischen Fundstätten investiert werden könnte.
Kuélap eine Relikt der Kelten?
Die Indizien sprechen dafür das Kelten aus dem fernen Europa am Bau der Befestigung von Kuélap beteiligt waren. Eine Genanalyse der Chachapoyas beinhaltet Erbgut aus Europa das sich auf Kelten und Portugiesen zurückführen lässt. Eine Streitaxt mit einer Messinglegierung die von den Portugiesen verwendet wurde konnte aufgrund des Holzstiels in die Zeit der Kelten datiert werden. Symbole an den Häusern der Kuelap Festung sind mit keltischen Symbolen identisch.