Archäologischer Park von Ollantaytambo – Die Inka-Festung im Heiligen Tal
Ein strategisches Meisterwerk der Inka
Der Archäologische Park von Ollantaytambo zählt zu den eindrucksvollsten Anlagen des Inka-Reiches. Errichtet von Pachacútec, diente die Stadt während der spanischen Eroberung als Rückzugsort und Verteidigungsanlage für Manco Inca Yupanqui. Auf zwei Berghängen errichtet, vereint das Areal militärische, religiöse, administrative und landwirtschaftliche Funktionen – und bietet bis heute einen majestätischen Blick über das gesamte Heilige Tal der Inka.
Stadt, Tempel und Festung zugleich
Ollantaytambo war weit mehr als nur eine militärische Bastion. Die Stadt diente als Tambo – ein zentraler Umschlagplatz mit gewaltigen Nahrungsmitteldepots, zeremoniellen Plätzen und astronomischen Beobachtungspunkten. Besonders beeindruckend ist die durchdachte Wasserversorgung: interne Aquädukte leiteten das Wasser bis in die höchsten Terrassen, was den Weitblick der Inka-Architektur verdeutlicht.
Die Andenes und der Aufstieg
Über eine steile Steintreppe, die in etwa 20 bis 30 Minuten zu bewältigen ist, gelangt man zu den berühmten Terrassen. Rechts davon erstrecken sich die weitläufigen Andenes, die zur Landwirtschaft und als Schutzanlage dienten. Kurz vor dem Gipfel liegt das Recinto de las Diez Hornacinas, ein Saal mit zehn fein gearbeiteten Nischen, der den Zugang zum Herzstück des Heiligtums eröffnet.
Der Tempel der Sonne
Im Mittelpunkt der Anlage thront der Templo del Sol. Sechs monumentale Monolithen aus rotem Porphyr, in die Chacanas (stufenförmige Kreuze) eingraviert sind, zeugen von höchster Baukunst. Obwohl spanische Missionare das Heiligtum weitgehend zerstörten, beeindrucken die Reste bis heute durch Präzision und Symbolkraft.
Architektonische Perfektion der Inka
Das urbane Gefüge von Ollantaytambo ist in zwei Sektoren unterteilt:
- Qosqo Ayllu: zeigt die städtische Planung mit Wohnbereichen, Straßen und Plätzen.
- Araccama Ayllu: umfasst die Terrassen, zeremonielle Gebäude und die berühmten roten Monolithen.
Die Anlage demonstriert exemplarisch den Prozess der Inka-Baukunst: von der Gesteinsgewinnung über den Transport bis hin zur perfekten Passung der gigantischen Steinquader.
Ritualquellen und der „Baño de la Ñusta“
Wasser spielte im Archäologischen Park von Ollantaytambo eine zentrale Rolle. Zahlreiche Kanäle und Quellen dienten sowohl praktischen Zwecken als auch religiösen Ritualen. Besonders hervorzuheben ist der „Baño de la Ñusta“, ein zeremonielles Becken, in dem das Wasser unaufhörlich fließt – selbst während der Trockenzeit. Eingemeißelte Symbole wie das Pata Pata verstärken den rituellen Charakter dieser Quelle.
Praktische Informationen für Besucher
Anreise
- Cusco – Pisac: ca. 50 km, 1 h 28 min mit Minibus (asphaltierte Straße).
- Pisac – Ollantaytambo: ca. 58 km, 1 h 31 min mit Minibus (asphaltierte Straße).
Eintritt
- Kostenloser Eintritt für Einwohner von Cusco mit Ausweis.
- Für Besucher im Boleto Turístico General (BTG) enthalten: Erwachsene S/ 130, Studenten S/ 70.
- Alternativ im Boleto Turístico Parcial – Circuito III: S/ 70.
Besuchszeiten
- Ganzjährig geöffnet.
- Öffnungszeiten: 07:00 – 16:30 Uhr.
Aktivitäten
- Fotografie und Filmaufnahmen.
- Wissenschaftliche Studien und Forschung.
- Jährliche Aufführung des Dramas „Ollantay“ im Juni.
- Caminata & Trekking durch das archäologische Areal.