Casa Museo de Sitio Héroes y Mártires de Quequeña: Erinnerung, Identität & Zeugnisse der Guerra del Pacífico
Überblick & Kontext
- Ort: Quequeña, Provinz Arequipa, Peru – wenige Schritte von der Plaza de Quequeña.
- Historische Rolle: Während der Besetzung 1883 als Quartier der chilenischen Truppen genutzt; Schauplatz der Folter von 20 und der Erschießung von 6 Einwohnern.
- Stiftung & Würdigung: Das Haus – im Volksmund Casa del Martirio – wurde von den Brüdern Gutiérrez Polanco gespendet; als Gedenkstätte zum 1. Jahrhundert der Ereignisse vom 24. November 1883 eingerichtet.
- Zeitleiste: Museum gegründet 1995; umfassende Renovierung am 30.12.2022; Wiedereröffnung für Besucher im August 2023.
- Architekturgeschichte: Ursprünglich Bäckerei der Familie Buenaventura Rodríguez; später Besitz der Geschwister Alberto, María Morayma & Presbítero Cristóbal Polanco Gutiérrez.
Ausstellung & Räume
Saal 1 – Vorhispanisches Erbe von Quequeña
Neun Keramiken der Kultur Churajón und steinerne Mörser dokumentieren die frühe Besiedlung. Viele Stücke wurden von Bewohnern des traditionellen Ortes Quequeña gefunden und dem Museum überlassen.
Saal 2 – Kriegsmaterial & Alltagsobjekte (1883)
Dieser Saal versammelt Objekte der Guerra del Pacífico und des zivilen Lebens jener Zeit – u. a. mit einer Schenkung (2022) von César Augusto Pérez Zúñiga, Direktor des Museo Histórico Militar de Arequipa.
- Bewaffnung: Gewehre Peabody-Martini und Remington Rolling Block, Dolche/Bajonette (in Vitrinen).
- Uniform- & Alltagsreste: Knöpfe (peruanisch & chilenisch), Münzen, Singer-Nähmaschinen, Kupferkessel, vergoldeter Löffel.
- Pferdeausrüstung: Steigbügel der chilenischen Kavallerie.
- Ikonografie: Darstellung eines montonero und einer rabona (Trossfrau).
Saal 3 – Erinnerung, Namen & Recht
Informationstafeln erläutern die Ley 24308, das Hymno a Quequeña sowie Dokumente wie die Sterbeurkunden der hingerichteten Bürger Manuel Benito Linares Arenas, Luciano Ruiz Paria, Liborio Linares Portugal, Juan de Dios Acosta Rodríguez, Ángel Figueroa Málaga und Mariano Ávila Benavides. Ein 1983 aus Fiberglas geschaffenes Tableau rekonstruiert die Fusilierungsszene; der historische Exekutionsort ist markiert.
Geschichte des Hauses
Vor der Invasion (29. Oktober 1883) war das Gebäude eine Bäckerei. Während der Okkupation nutzten chilenische Truppen die Räume als Fuerte. Die heutige Gedenkstätte verdichtet diese Biografie: vom Produktionsort des täglichen Brotes zum Ort der Mahnung – eine intime Topografie der lokalen Geschichte.
Besuchsinformationen
- Öffnungszeiten: Ganzjährig, täglich 09:30–15:30 Uhr; Mittagspause 12:00–13:30 Uhr.
- Eintritt: Erwachsene S/ 2,00; Kinder S/ 1,00 (Ticketpflicht).
- Empfehlung: 45–60 Minuten einplanen; ruhiges Verhalten in Gedenkbereichen; Fotografieren/Filmen nach Hinweis.
Anreise
Mit Privatfahrzeug
- Arequipa (Plaza de Armas) → Casa Museo: ca. 35 km / ~1 Std.; durchgehend asphaltiert.
Öffentlicher Verkehr
- Arequipa (Av. Independencia & Paucarpata) → Socabaya (Penal-Kreuzung): Combi, ~24 km / ~1 h 20.
- Socabaya → Plaza de Quequeña: Combi, ~11 km / ~26 min.
- Plaza → Casa Museo: ~30 m / ~5 min zu Fuß.
Tipps für einen respektvollen Besuch
- Kontext verstehen: Tafeln zu Gesetzgebung, Biografien und Hymne zuerst lesen – sie rahmen die Objekte.
- Rücksicht: Vitrinen nicht berühren; bei Gruppenbesuch Stimme dämpfen – der Ort ist Gedenkstätte.
- Bildung & Forschung: Archiv- und Studienanfragen vorab anmelden; ideal für Schulklassen & Geschichtsseminare.
Karte
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