Casa Solariega Gutiérrez – Koloniales Erbe und lebendige Geschichte im Herzen von Ayacucho
Nur wenige Schritte von der Plaza Mayor von Huamanga entfernt, in der belebten Straße Jirón Lima Nr. 166, erhebt sich eines der ältesten und geschichtsträchtigsten Gebäude der Stadt: die Casa Solariega Gutiérrez. Errichtet ab 1630, gehört sie zu den ersten kolonialen Bauwerken Ayacuchos – ein Ort, an dem sich Architektur, Legenden und historische Ereignisse zu einem einzigartigen Kulturerbe verweben.
Ein Haus mit adeliger Vergangenheit
Ursprünglich gehörte die Casona dem Corregidor Juan Gutiérrez de Quintanilla, einem einflussreichen Beamten der Kolonialzeit. Schon früh zog sie illustre Gäste an, darunter die legendäre Catalina de Erauso, besser bekannt als die „Monja Alférez“. Diese außergewöhnliche Frau floh im Alter von 15 Jahren aus einem Kloster in San Sebastián, reiste verkleidet als Mann nach Amerika und diente im spanischen Heer, wo sie für ihre Tapferkeit und ihren Umgang mit den Waffen berühmt wurde.
Vom Militärquartier zum kulturellen Treffpunkt
Im Laufe der Jahrhunderte diente die Casa Solariega Gutiérrez unterschiedlichen Zwecken. Während der Kolonialzeit nutzte sie der Coronel Morote als Hauptquartier des spanischen Heeres. 1972 kaufte der Spanier Francisco Clemente Aznar das Anwesen und restaurierte es behutsam, ohne den kolonialen Charakter zu verfälschen.
Die restaurierte Fassade wird von einem steinernen Rundbogen geprägt, der in einen breiten Zaguán (Eingangsgang) führt. Dahinter öffnet sich ein weitläufiger Innenhof, umgeben von steinernen Arkaden und Kolonnaden, die heute einen charmanten Restaurantbereich umrahmen. Eine elegante Treppe mit handgearbeiteten Holzgeländern führt ins Obergeschoss, wo Balkone und Säle den kolonialen Stil weitertragen. Ein zweiter, moderner Patio fügt sich harmonisch in das historische Ensemble ein.
Ein Hotel mit Geschichte – und Geschichten
Heute beherbergt das Anwesen das Hotel Santa Rosa (drei Sterne), das seit Jahrzehnten Persönlichkeiten aus Peru und aller Welt willkommen heißt. Doch die Casona ist nicht nur ein Ort der Gastfreundschaft, sondern auch ein stiller Zeuge der tragischen Kapitel der peruanischen Geschichte.
Im Januar 1983 übernachteten hier acht Journalisten, bevor sie nach Uchuraccay aufbrachen, um eine Massaker-Ermittlung durchzuführen. Sie wurden von Dorfbewohnern, die sie fälschlich für Angehörige des „Sendero Luminoso“ hielten, getötet. Ihre Porträts hängen bis heute im Foyer des Hotels – als mahnende Erinnerung.
1985 war es der Friedensnobelpreisträger Adolfo Pérez Esquivel, der hier residierte und sich mit Angehörigen von während des Konflikts verschwundenen Personen traf.
Kultur zwischen Mauern aus Stein
Die Casa Solariega Gutiérrez ist mehr als nur ein Hotel – sie ist ein Ort, an dem Ayacuchos Seele greifbar wird. In ihrem ersten Patio finden zu besonderen Anlässen musikalische Darbietungen und Tanzaufführungen statt, die die lebendige Folklore der Region widerspiegeln. Gäste können dabei koloniale Architektur genießen und gleichzeitig in das kulturelle Leben eintauchen.
Besucherinfos – leicht erreichbar im Herzen der Stadt
- Lage: Jr. Lima 166, Ayacucho (60 m bzw. 3 Minuten zu Fuß von der Plaza Mayor)
- Vom Flughafen Alfredo Mendívil Duarte: ca. 3,1 km / 10 Minuten mit dem Taxi
- Vom Busbahnhof Terminal Terrestre Los Libertadores: ca. 3,3 km / 12 Minuten mit dem Taxi
- Eintritt: frei (alle Bereiche außer Hotelzimmer sind zugänglich)
- Beste Besuchszeit: ganzjährig, täglich von 06:00 bis 21:00 Uhr
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