
Cataratas de Vila Vila – Hochandiner Wasserfall bei Vilavila
Überblick: Andenwasserfall auf 4.329 Metern Höhe
Die Cataratas de Vila Vila liegen nur etwa 1.000 Meter nordöstlich des Distrikts Vilavila in der Provinz Lampa (Region Puno), auf beeindruckenden 4.329 m ü. M.. Hier vereinen sich die Flüsse Huasaruma, Chojchoni und Chulluni und bilden eine mehr als 15 Meter hohe Wasserfallstufe mit einer ungefähren Breite von 20 Metern. Trotz der extremen Höhenlage fließt der Fluss ganzjährig und zeigt nur geringe Schwankungen zwischen Regen- und Trockenzeit.
Umgeben von typischer Puna-Vegetation, Weideflächen und den Silhouetten von Lamas und Alpakas ist die Kaskade ein naturnahes Ziel für Trekking- und Abenteuerreisen, weitab vom Massentourismus. Wer die Cataratas de Vila Vila besucht, erlebt das Hochland von Lampa mit seinem Wasser, Wind und Licht in ihrer ursprünglichsten Form.
Höhenklima und Jahreszeiten
Das Klima rund um die Cataratas de Vila Vila ist typisch für den hochandinen Altiplano: kalt, trocken und klar, mit starken Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht.
- Höhe: ca. 4.329 m ü. M.
- Temperaturspanne: von etwa -8 °C bis 14 °C im Jahresverlauf
- Extremwerte: selten unter -9 °C oder über 17 °C
- Sommer: kurz, kühl und häufig bewölkt
- Trockenzeit: etwa April bis Oktober, mit geringeren Wassermengen, aber weiterhin sichtbarer Wasserfall
Die klare Luft und das raue Klima erzeugen eine besonders intensive Lichtstimmung: tiefblaue Himmel, helle Felsen und das weiße Band der Kaskade, das sich über die Felsstufe zieht.
Landschaft und Wasserfall
Die Cataratas de Vila Vila entstehen aus dem Zusammenfluss dreier Flüsse, die aus den Höhenlagen der Umgebung in Richtung Vilavila fließen:
- Höhe des Falls: über 15 m
- Breite: etwa 20 m, mit relativ geringer Neigung der Felsstufe
- Wasserführung: ganzjährig, mit nur leichter Abnahme in der Trockenzeit
Die Kaskade fällt über eine felsige Stufe, an der sich je nach Saison Moos, Flechten und feuchte Pflanzen halten. Die umliegenden Hänge sind Teil einer weitläufigen Hochlandlandschaft mit weichen Hügeln, kleinen Bächen und traditionellen Weidegebieten der lokalen Gemeinden.

Flora: Hochlandpflanzen und Heilkräuter
Rund um die Cataratas de Vila Vila gedeiht eine für die Höhenlage typische, aber vielfältige Hochlandflora, die zugleich ökologische als auch kulturelle Bedeutung hat.
- Queñua – hochandine Bäume, die Hänge stabilisieren und wichtige Lebensräume bieten,
- Qolli – charakteristische Straucharten des Altiplanos,
- Ichu – das klassische Andengras, dessen goldene Büschel die Hänge dominieren,
- Tola – robuste Sträucher der Puna-Zone.
Hinzu kommen mehrere medizinische und aromatische Pflanzen, die von der lokalen Bevölkerung traditionell genutzt werden:
- Muña – aromatisches Kraut, häufig als Tee bei Verdauungsbeschwerden verwendet,
- Salvila – Heilpflanze mit lokaler Bedeutung,
- Marancela und andere Kräuter, die für Hausmittel und Rituale genutzt werden.
Fauna: Weidetiere und Andenwild
Die Umgebung der Cataratas de Vila Vila wird seit Jahrhunderten pastoralen Gemeinschaften überlassen. Entsprechend häufig sieht man:
- Lamas – traditionelle Last- und Weidetiere der Anden,
- Alpakas – wegen ihrer Wolle besonders geschätzt,
- Schafe – wichtige Nutztiere der Region,
- weitere Haustiere, die auf den umliegenden Weiden grasen.
In der weiteren Umgebung lassen sich mit etwas Glück auch Andenvögel und gelegentlich der Zorro andino (Andenfuchs) beobachten. Die Nähe zur Kaskade macht das Gebiet besonders interessant für Fotografen und Naturfreunde.
Aktivitäten: Trekking und Naturerlebnis
Die Cataratas de Vila Vila eignen sich hervorragend für sanften Abenteuertourismus und Aktivitäten in der freien Natur:
- Caminata/Trekking: leichte Wanderung von Vilavila zur Kaskade (ca. 1.000 m, rund 30 Minuten) und Erkundung der Umgebung,
- Fotografie und Filmaufnahmen: Aufnahmen des Wasserfalls, der Hochlandvegetation und der Weidetiere im Gegenlicht,
- Beobachtung von Flora und Fauna: Kennenlernen einheimischer Pflanzen wie Queñua, Ichu und Tola, sowie der Vögel und Nutztiere,
- Landschaftsbeobachtung: Panoramablicke über die Hochebene von Vilavila und die umliegenden Anden.
Durch die Höhenlage ist es ratsam, ruhig und angepasst zu gehen, ausreichend Wasser zu trinken und sich an die dünnere Luft zu gewöhnen.

Anreise zu den Cataratas de Vila Vila
Die Cataratas de Vila Vila sind von Puno aus über Juliaca, Lampa und schließlich den Ort Vilavila erreichbar.
Puno – Juliaca – Lampa
- Puno – Juliaca (Terminal Las Mercedes)
Start: Terminal terrestre zonal de Puno
Art des Zugangs: terrestrisch
Verkehrsmittel: Minibus (öffentlich)
Straßentyp: asphaltiert
Distanz/Zeit: ca. 45 km / etwa 1 Stunde - Juliaca – Lampa
Start: Terminal terrestre zonal Las Mercedes (Juliaca)
Art des Zugangs: terrestrisch
Verkehrsmittel: Minibus (öffentlich)
Straßentyp: asphaltiert
Distanz/Zeit: ca. 36 km / etwa 40 Minuten
Lampa – Vilavila – Cataratas de Vila Vila
- Lampa – Vilavila (Plaza de Armas)
Art des Zugangs: terrestrisch
Verkehrsmittel: Geländewagen / Camioneta doble tracción
Straßentyp: Piste (afirmado)
Distanz/Zeit: ca. 44 km / ca. 1 Std. 30 Min. - Vilavila – Cataratas de Vila Vila
Art des Zugangs: zu Fuß
Weg: Fußweg / einfacher Pistenweg
Distanz/Zeit: ca. 1.000 m / etwa 30 Minuten
Beste Reisezeit und praktische Hinweise
Die Cataratas de Vila Vila können ganzjährig besucht werden. Aufgrund des rauen Hochlandklimas sind bestimmte Tageszeiten besonders empfehlenswert.
- Besuchszeitraum: das ganze Jahr über
- Empfohlene Tageszeiten: 08:00 – 17:00 Uhr
- Hinweis: keine besonderen Zugangsbeschränkungen; dennoch ist es sinnvoll, die lokale Gemeinde über einen Besuch zu informieren oder einen lokalen Guide zu engagieren.
Empfohlene Ausrüstung:
- warme, winddichte Kleidung im Zwiebellook (Temperaturwechsel zwischen Sonne und Schatten sind stark),
- feste Wanderschuhe mit gutem Profil,
- Sonnenschutz (Hut, Sonnenbrille, Sonnenschutzcreme),
- Wasser, Snacks und ggf. ein kleiner Erste-Hilfe-Kit,
- Kamera oder Smartphone für Foto- und Videoaufnahmen.
Wer die Cataratas de Vila Vila besucht, erlebt einen authentischen Hochlandwasserfall in einer Landschaft, in der sich traditionelle Weidewirtschaft, Heilpflanzen und die Kraft des Wassers zu einem eindrucksvollen Naturerlebnis verbinden.

