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Festividad Patronal de la Virgen Inmaculada Concepción in Macusani

Überblick: Eine der bedeutendsten Marienfeiern im Hochland von Puno

Die Festividad Patronal de la Virgen Inmaculada Concepción gehört zu den wichtigsten religiösen Festen der Provinz Carabaya in der Region Puno. Jedes Jahr am 8. Dezember feiert die Stadt Macusani ihre Schutzpatronin, die Virgen Purísima Inmaculada Concepción, mit einer Mischung aus tief empfundener katholischer Frömmigkeit, andiner Tradition, farbenprächtigen Tänzen und spektakulären Stierkämpfen. Die Feierlichkeiten besitzen nicht nur lokale, sondern auch regionale, nationale und sogar internationale Bedeutung.

Macusani, eine überwiegend katholische Stadt im Andenhochland, empfängt in diesen Tagen zahlreiche Pilgerinnen und Pilger aus verschiedenen Teilen Perus und aus Nachbarländern. Sie kommen, um der Jungfrau zu huldigen, Versprechen zu erneuern, in Musik und Tanz mitzufeiern und Zeuginnen und Zeugen einer der eindrucksvollsten Patronatsfeste des südperuanischen Altiplanos zu werden.

Die Inmaculada Concepción: Ursprung und religiöse Bedeutung

Die Verehrung der Inmaculada Concepción (Unbefleckte Empfängnis) ist fest mit der Geschichte der katholischen Kirche verbunden. Papst Pius IX. verkündete am 8. Dezember 1854 das Dogma der Unbefleckten Empfängnis Mariens und legte damit den Grundstein für den weltweiten liturgischen Festtag der Inmaculada Concepción.

In Macusani wird die Heilige als Mamita Concebida und Virgen Purísima Concepción verehrt. Die Festtage im Dezember verbinden die offizielle Lehre der Kirche mit der Volksfrömmigkeit und den andinen Traditionen der Region Puno. Für viele Gläubige ist die Virgen Inmaculada Schutzpatronin, Mutter, Fürsprecherin und Garantin für Segen im familiären, wirtschaftlichen und landwirtschaftlichen Leben.

Das Bild der Virgen Inmaculada in Macusani

Im Zentrum der Festivität steht die verehrte Marienstatue der Inmaculada Concepción, die im Templo de San Juan Bautista in Macusani aufbewahrt wird. Sie besitzt mehrere charakteristische Merkmale:

• Größe: etwa 1,50 Meter hoch
• Gesicht: ein sanfter, schöner Ausdruck, der Frieden, Verständnis, Liebe und Barmherzigkeit ausstrahlt
• Krone: eine Krone aus Silber mit eingesetzten Edelsteinen
• Gewänder: feine Kleider, Tunika und Mäntel, meist in Blau, Weiß oder Gold, mit Stickereien aus Goldfäden

Traditionell findet am 1. Dezember im Templo de San Juan Bautista der feierliche Wechsel der Gewänder der Virgen Inmaculada Concepción statt. Dieses Ritual markiert den Beginn der festlichen Zeit und wird von den Gläubigen mit besonderer Hingabe verfolgt.

Alferados, Versprechen und Formen der Verehrung

Die Bewohnerinnen und Bewohner von Macusani ehren die Virgen Inmaculada auf unterschiedliche Weise, oft über Jahre oder sogar ein Leben lang:

• Alferados – Familien oder Einzelpersonen, die sich verpflichten, als Hauptverantwortliche die Festlichkeiten des zentralen Tages (8. und 9. Dezember) zu organisieren. Sie tragen hohe finanzielle und organisatorische Verantwortung und tun dies als Erfüllung eines Versprechens oder als Dank für erhaltene Gnaden.
• Tänzerinnen und Tänzer – viele Gläubige schließen sich traditionellen Tanzgruppen an und widmen ihre Teilnahme der Jungfrau als Glaubensversprechen.
• Prozessionen und Gebete – Rosenkranz, Messen, Novenen und feierliche Auszüge der Statue durch die Straßen von Macusani kennzeichnen die Tage rund um das Fest.

Musik, Tänze und farbenprächtige Umzüge

Ein zentrales Element der Festivität Patronal de la Virgen Inmaculada Concepción sind die Tanzgruppen, die die Straßen von Macusani in ein bewegtes, farbenfrohes Szenario verwandeln. Zu den Aufführungen während der Festtage gehören:

Traditionelle Tänze (danzas típicas)

• Unkakus – kriegerischer, ritueller Tanz mit Regen- und Heilsymbolik, tief in der Kultur von Macusani verwurzelt.
• Chunchus de Eskilaya – Figuren, die oft das Bild des Urwaldes und der „anderen“ Gruppen der Region symbolisieren.
• Wifalitas – lebhafte Tänze, häufig von jungen Tänzerinnen aufgeführt, begleitet von bunten Fahnen und Bändern.

Trajes de Luces – Tänze mit Lichtkostümen

Neben den traditionellen Tänzen gibt es Gruppen mit aufwendigen, glitzernden Kostümen, den sogenannten trajes de luces:

• Morenada
• Diablada
• Tinkus
• Tobas
• Sicuris und weitere Gruppierungen aus Puno und Bolivien

Diese Tänze werden von Blaskapellen und Musikgruppen begleitet, die aus verschiedenen Teilen des Departements Puno und aus der Republik Bolivien anreisen. Die Straßen werden zu Bühnen, auf denen religiöse Verehrung, kulturelle Identität und festliche Freude ineinander übergehen.

Stierkämpfe in Allinccapac: Der höchste Stierkampfplatz der Welt

Ein besonderes und stark identitätsstiftendes Element der Festlichkeit sind die Stierkampfnachmittage, die traditionell am 10. und 11. Dezember stattfinden. Austragungsort ist das Ruedo de Toros Allinccapac de Macusani, das als:

• „El coso taurino más alto del Perú y del mundo” gilt,
• auf einer Höhe von über 4315 m ü. M. liegt.

Zu diesen Stierkämpfen reisen:

• Toreros von Weltniveau an,
• Matadore und Toreros aus der berühmten Plaza de Acho in Lima,
• renommierte Zuchtbetriebe (ganaderías) mit nationalem Prestige, wie:
  • Checayani (Muñani – Azángaro)
  • Rural Alianza
  • und andere Betriebe aus dem Hochland

Historischer Ursprung der Stierkämpfe in Macusani

Der Ursprung der Stierkämpfe in Macusani reicht nach lokaler Überlieferung bis in die Zeit der spanischen Gründung der Stadt zurück. Die Corridas wurden zu Ehren der Jungfrau Maria veranstaltet. Nach der Tradition soll die Virgen Inmaculada selbst den Ort gewählt haben, an dem sie verehrt werden wollte – den heutigen Standort des Templo de San Juan Bautista.

Seit jenem Moment entwickelte sich die Festivität der Inmaculada Concepción immer weiter. Die Alferados jedes Jahres setzen ihren Glauben, ihre Mittel und ihre Kreativität ein, um die Mamita Inmaculada zu ehren. So wurde das Fest im Laufe der Zeit zu einem der größten und am meisten besuchten Feste des Departements Puno.

Glaube, Identität und touristische Attraktivität

Heute vereint die Festividad Patronal de la Virgen Inmaculada Concepción zahlreiche Ebenen:

• Religiöse Dimension: Messen, Prozessionen, Gebete und Marienverehrung als Mittelpunkt der Feier.
• Kulturelle Dimension: Tänze, Musik, Stierkämpfe, kulinarische Traditionen und Kunsthandwerk, die den Reichtum der andinen Kultur zeigen.
• Soziale Dimension: Begegnung von Familien, Gemeinschaften und Pilgern aus vielen Regionen.
• Touristische Dimension: für Besucherinnen und Besucher eine einzigartige Gelegenheit, eine große Hochlandfestivität in all ihrer Dichte zu erleben.

Aktivitäten für Besucher während der Festtage

Rund um den 8. Dezember bietet Macusani eine Vielzahl von Aktivitäten, die Gläubige, Kulturinteressierte und Reisende gleichermaßen ansprechen:

• Kauf von Kunsthandwerk und Souvenirs
  Stände und kleine Geschäfte bieten lokale Textilien, religiöse Bilder, Kerzen, Devotionalien und typische Produkte aus der Region Puno.
• Fotografie und Filmaufnahmen
  Prozessionen, Tänze, Kostüme, die Plaza, der Templo de San Juan Bautista und die Stierkampfarena Allinccapac bilden eindrucksvolle Motive.
• Religiöse und patronale Aktivitäten
  Teilnahme an Messen, Rosenkränzen, Prozessionen und anderen liturgischen Feierlichkeiten zu Ehren der Virgen Inmaculada.
• Kulturelle Veranstaltungen und Events
  Präsentationen, Konzerte und besondere Veranstaltungen, die im Rahmen der Festtage organisiert werden.
• Gastronomie
  Verkostung und Zubereitung typischer Gerichte, Produkte und Getränke der Region – von traditionellen Eintöpfen bis zu Süßspeisen und lokalen Getränken.
• Künstlerische Darbietungen
  Bewunderung von Tanz, Musik, Gesang, Theater, Malerei und Skulptur im Kontext eines lebendigen Volksfestes.

Wer die Festividad Patronal de la Virgen Inmaculada Concepción in Macusani besucht, erlebt nicht nur ein religiöses Ereignis, sondern ein großes kulturelles Mosaik, in dem Glaube, Geschichte, Kunst und Landschaft des peruanischen Hochlands auf eindrucksvolle Weise miteinander verschmelzen.

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