Inszenierung des Todes des Inka Huáscar – Historisches Ritualtheater in Andamarca

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Seit 2006 wird in Carmen Salcedo–Andamarca (Provinz Lucanas, Ayacucho) die „Escenificación de la Muerte del Inca Huáscar“ aufgeführt – ein packendes Open-Air-Ritualtheater, das das Jahr 1533 lebendig macht. Die Handlung verlegt die letzten Tage des Inka in die Lande der Rukana, deren Volk sich im Bruderkrieg zwischen Huáscar und Atahualpa neutral hielt. Aufbauend auf Recherchen des Historikers Hugo Vallenas situiert die Inszenierung die Gefangennahme nahe dem archäologischen Komplex Caniche und die Hinrichtung am Río Negromayo bei Andamarca.

Was wird inszeniert – die historische Linie

• Gefangennahme: Auf dem Cápac Ñan (Inka-Straße) gerät Huáscar mit Gefolge in einen Hinterhalt der Generäle Challcochima und Quisquis und wird nach Andamarca verbracht.
• Begegnung mit den „Viracochas“: Ein spanisches Truppenkontingent unter Pedro de Moguer zweifelt an der Identität des Gefangenen und zieht weiter.
• Caniche als Bühne: Im runden Ambiente des Komplexes nimmt Titu Kallpa, curaca der Rukana, die Atahualpisten in Empfang; acllas (Auserwählte) bilden den klagenden Chor.
• Ritual und Urteil: Der Priester Challco Yupanqui opfert – als Akt der Ehre – Huáscars engste Gefolgsleute, sammelt das Blut im kero und nimmt sich das Leben.
• Hinrichtung: Huáscar wird – der Überlieferung folgend – gehängt; sein Haupt wird von Quisquis und Challcochima in den Río Negromayo geworfen.

Schauplätze & Szenografie

• Stadt Andamarca: Prozessionen, Chöre und Vorszenen in den Gassen und auf der Plaza.
• Complejo Arqueológico de Caniche: Ambiente circular als zeremonielles Tribunal – Chor der acllas, Auftritt des curaca Titu Kallpa, Kriegerformationen.
• Río Negromayo: finaler Akt an den Ufern des historischen Yanamayo.

Hauptfiguren (Auswahl)

• Prinz Huáscar – legitimer Inka, besiegt und gefangen.
• Challco Yupanqui – Priester, der das Ehrenritual vollzieht.
• Challcochima & Quisquis – Atahualpas Generäle und Antagonisten.
• Rumi Ñahui – Inka-General.
• Pedro de Moguer & intérprete – spanischer Offizier und Dolmetscher.
• Titu Kallpa – curaca der Rukana, Gastgeber und moralische Instanz.
• Chucuy Huaypa – Huáscars coya (Gemahlin).
• Aragua Ocllo – Mutter Huáscars.
• Junger Sohn Huáscars – Symbol der dynastischen Zukunft.

Erlebnis für Besucher – Kulturwoche im August

Die Aufführung findet im August innerhalb der Semana Turística statt und bindet die ganze Gemeinde ein. Neben dem Theater bietet Andamarca:

• Fotografie & Film – Prozessionen, Kostüme, Chor-Szenen (diskret & respektvoll).
• Caminatas/Trekking – historische Wege zwischen Stadt, Caniche und Fluss.
• Gastronomie & Märkte – degustación und lokale Ferias.
• Kultur zum Mitmachen – Alltagsaktivitäten der Community; Kunst- und Tanzdarbietungen in Stadt & Caniche.
• Handwerk – Einblicke in die Herstellung lokaler Produkte.

Praktische Hinweise

• Respekt & Etikette: Sakraler Charakter einzelner Szenen; kein Betreten der Spielfläche, kein Blitzlicht in Ritualmomenten, Anweisungen der mayordomos/Organisatoren folgen.
• Höhe & Wetter: Andenklima; Sonnenschutz, Warmschichten, Wasser mitnehmen.
• Barrierefreiheit: Teile der Wege sind uneben (Caniche/Flussufer); festes Schuhwerk.
• Information: Oficina de Información Turística Andamarca (Auskunft zu Terminen/Programm).

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