
Laguna de Quequerana – Hochandine Lagunenlandschaft bei Azángaro
Überblick: Kristallklare Andenlagune im Herzen des Altiplanos
Die Laguna de Quequerana liegt in der Gemeinde Chimpa Jilahuata, rund 14 km von der Stadt Azángaro entfernt, in der gleichnamigen Provinz der Region Puno. In der Naturlandschaftszone Suni gelegen, ist sie von hohen Andenbergen und weiten Hochlandprärien umgeben – eine typische, aber zugleich außergewöhnlich reizvolle Altiplano-Lagunenlandschaft.
Der See besitzt eine elongierte Form mit drei markanten Ausbuchtungen oder „Armen“. Ein breiter Hügel ragt wie ein Keil in die Lagune hinein und teilt sie optisch. Mit etwa 3,7 km Länge, rund 3,2 km Breite und einer maximalen Tiefe von 22 m bildet Quequerana einen imposanten Wasserkörper inmitten von Bergen, Weideland und Feldern der Gemeinschaft. Die meisten Uferbereiche sind flach und bestehen aus Erde, Felsen, natürlichem Grasland und Ackerflächen – ein lebendiges Mosaik aus Natur und Kulturlandschaft.
Lage und umgebende Berge
Die Lagune ist von einem Kranz aus Höhenzügen und Gipfeln eingerahmt, die das Landschaftsbild dominieren und als Aussichtspunkte sowie Wetterscheide dienen. Zu den wichtigsten umliegenden Bergen gehören:
- Cerro Quequerana – der namengebende Berg und lokale Apu.
- Lajapucara
- Atún Quichusa
- Condorire
- Yurajcunca
- weitere Höhenzüge und altiplanische Prärien, die den See umgeben.
Die Ufer sind zum großen Teil leicht zugänglich und verlaufen flach in das Wasser, was die Lagune besonders für Spaziergänge, Fotografie, Vogelbeobachtung und Radfahrten rund um den See prädestiniert. Drei Zuflüsse – die Flüsse Gallopelana, Cruz Loma und Pacramayo – speisen Quequerana und tragen zur Frische und Klarheit seines Wassers bei.
Hydrologie und Landschaftscharakter
Die Laguna de Quequerana ist ein klarer Hochlandsee, dessen Wasser wie ein Spiegel die umliegenden Berge und Wolken reflektiert. Die Kombination aus tiefem Wasser, Zuflüssen und der Höhe des Altiplanos erzeugt einen besonderen, oft intensiv blauen Farbton.
- Größte Ausdehnung: ca. 3,7 km
- Breite: ca. 3,2 km
- Maximale Tiefe: ca. 22 m
- Inseln: keine, offener Wasserspiegel
Die Uferzone wird von natürlichem Grasland, Felsblöcken, Ackerflächen und Weiden geprägt, die von der Gemeinde Chimpa Jilahuata bewirtschaftet werden. Der Übergang zwischen Kultur- und Naturlandschaft ist fließend – ein typisches Bild des andinen Altiplanos.
Flora: Wasserpflanzen und Hochlandvegetation
Quequerana ist reich an aquatischer und ufernaher Vegetation, die nicht nur ökologisch wichtig ist, sondern auch zum Landschaftsbild beiträgt.
Wasserpflanzen und Uferflora
- Totora – Schilf, das Ufer stabilisiert und Lebensraum für Vögel bietet.
- Totorilla – niedrigere Schilf- und Röhrichtformen, die flache Zonen bedecken.
- Llacho – Wasserpflanze, die in flachen Uferbereichen wächst und als Futter dient.
- Pasto ribereño – Ufergras, das den Übergang von Land zu Wasser säumt.
In den höheren Lagen rund um den See breiten sich Hochlandweiden und Prärien aus, auf denen Nutztiere grasen und die zugleich Lebensraum für Wildtiere darstellen.

Fauna: Wildtiere und Vogelwelt der Lagune
Die Umgebung der Laguna de Quequerana ist typisch für das altiplanische Ökosystem, das sich durch robuste, an Kälte angepasste Tierarten auszeichnet.
Wildtiere des Altiplanos
- Venado – Hochlandhirsche, die in den umliegenden Hügeln äsen.
- Zorro – Andenfuchs, opportunistischer Jäger und Aasfresser.
- Zorrillo – Stinktier der Region.
- Vicuña – wild lebendes Andenkamelid mit feiner Wolle.
- Vizcacha – großes Nagetier, das in Felsbereichen und steilen Hängen lebt.
Vogelwelt und Fischzucht
Der See ist ein hervorragender Ort für Vogelbeobachtung. Zu den auffälligen Arten gehören:
- Huallata – Andengans, oft in Gruppen am Ufer zu beobachten.
- verschiedene Entenarten – die auf der Wasseroberfläche schwimmen oder in den Röhrichten rasten.
- Gaviota – Möwen, die über der Lagune kreisen.
- Perdiz – Rebhuhnartige, die in den umliegenden Prärien vorkommen.
Ein weiteres Charakteristikum sind die „jaulas flotantes“ – schwimmende Käfige zur Forellenzucht (Trucha). Diese Anlagen machen die Lagune zu einem Ort, an dem traditionelle Nutzung und moderne Aquakultur nebeneinander bestehen.
Mythen, Legenden und archäologische Spuren
Seit alten Zeiten ranken sich um die Laguna de Quequerana zahlreiche Mythen und Legenden, die von der Existenz früherer Kulturen erzählen. Als Zeugnisse dieser Vergangenheit finden sich:
- archäologische Überreste auf den Gipfeln der umliegenden Berge,
- Spuren von vorkolonialen Siedlungen, Verteidigungsanlagen oder Kultplätzen.
Diese Elemente verleihen dem See eine kulturelle Tiefe, die über seine landschaftliche Schönheit hinausgeht. Für Reisende mit Interesse an Geschichte und Archäologie bietet die Region eine spannende Kulisse für Erkundungen und Studien.

Erlebnisse für Besucher: Natur, Sport und Kultur
Die Laguna de Quequerana ist ein vielseitiges Ziel für Naturfreunde, Sportler und Kulturinteressierte. Die Kombination aus See, Bergen und Gemeinschaftsleben bietet zahlreiche Aktivitäten.
Natur- und Landschaftsbeobachtung
- Beobachtung des Andenpanoramas – weite Blicke über Lagune, Berge und Hochland.
- Vogelbeobachtung – Huallatas, Enten und Möwen in ihrem natürlichen Lebensraum.
- Beobachtung der Wildtiere – mit etwas Geduld Sichtung von Füchsen, Vizcachas, Vicuñas und Hirschen möglich.
Trekking und Radfahren
- Caminata/Trekking
Spaziergänge und Wanderungen rund um den See und Aufstiege zum Apu Quequerana zur Landschaftsbeobachtung. - Ciclismo
Fahrradtouren auf der Straße, die die Lagune umrundet – ideal, um das Gewässer aus verschiedenen Perspektiven zu erleben.
Rallye und lokale Feste
In der zweiten Augustwoche findet ein besonderes Ereignis statt: das Rennen „Premio Rally Vuelta a Quequerana“, ein Motorsportwettbewerb rund um die Lagune mit der Teilnahme von Fahrern auf nationalem Niveau. Parallel dazu:
- entwickelt sich eine beliebte Volksmesse (feria popular),
- beteiligen sich Gemeinden und soziale Organisationen mit Ständen, Speisen und Aktivitäten.
So wird die Lagune für einige Tage zum Zentrum von Sport, Kultur und Gemeinschaftsleben im Hochland von Azángaro.
Gastfreundschaft und Besuchserlebnis
Die touristische Erfahrung an der Laguna de Quequerana wird durch die Gastfreundschaft ihrer Bewohner geprägt. Besucher berichten von:
- offenen Kontakten mit Gemeindemitgliedern,
- Möglichkeiten, mehr über Alltagsleben, Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei zu erfahren,
- Begleitung durch Ortskundige bei Wanderungen oder Vogelbeobachtungen.
So lässt sich ein Besuch leicht mit kulturellem Austausch und Einblicken in die Lebensweise der Hochlandbevölkerung verbinden.
Anreise und Zugang
Die Anreise zur Laguna de Quequerana erfolgt einfach von der Provinzhauptstadt Azángaro aus.
- Azángaro – Laguna de Quequerana
Route: Plaza de Armas von Azángaro – Laguna de Quequerana
Zugang: terrestrisch
Verkehrsmittel: Taxi
Straßentyp: befestigte Straße (afirmado)
Distanz/Zeit: ca. 14 km / etwa 30 Minuten
Eintritt und Sicherheit
- Art des Zugangs: frei (ohne Eintrittsgebühr)
- Empfehlung: Aus Sicherheits- und Organisationsgründen wird empfohlen, den Besuch mit den lokalen Verantwortlichen zu koordinieren (z. B. mit dem Präsidenten der Gemeinde).
Beste Reisezeit und praktische Hinweise
Die Laguna de Quequerana kann das ganze Jahr über besucht werden. Das typische Hochlandklima bedeutet klare Tage, starke Sonneneinstrahlung und kühle bis kalte Temperaturen, vor allem morgens und abends.
- Besuchszeitraum: ganzjährig
- Empfohlene Tageszeiten: 07:00 – 16:00 Uhr
Für einen angenehmen Aufenthalt sind zu empfehlen:
- Zwiebellook mit warmer, windfester Kleidung,
- Sonnenschutz (Hut, Sonnenbrille, Sonnenschutzcreme),
- bequeme Wanderschuhe für Wege rund um die Lagune und zu Aussichtspunkten,
- Wasser und Snacks, besonders bei längeren Spaziergängen oder Radtouren.
Wer die Laguna de Quequerana besucht, erlebt ein hochandines Juwel: einen klaren Bergsee, der Natur, Kultur, Geschichte und Gastfreundschaft der Menschen von Azángaro in einem eindrucksvollen Panorama vereint.

