
Mirador Natural El Faro – Panoramablick über den Titicacasee bei Pomata
Überblick: Aymara-Aussichtspunkt über See, Berge und Apu Khapia
Der Mirador Natural El Faro gehört zu den eindrucksvollsten Aussichtspunkten der Ruta Aymara im Distrikt Pomata, Region Puno. Er liegt an der Nordflanke des Cerro Tococawa, im Sektor „El Faro“, direkt an der Fernstraße Puno–Desaguadero bei Kilometer 1.461, nur etwa 2,7 Kilometer nördlich der Stadt Pomata. Von einem markanten Felsvorsprung aus öffnet sich der Blick weit über die Unendlichkeit des Titicacasees, seine tiefblauen Wasser und die umliegende Hochlandlandschaft.
El Faro ist ein natürlicher Balkon über dem Altiplano: Vorne der See, dahinter die Cordillera Real Boliviens mit ihren schneebedeckten Gipfeln, seitlich die Islas del Sol und de la Luna und im Süden der mächtige Apu Khapia, wichtigster Schutzberg der Region. Seine Lage direkt an der Straße macht den Mirador zu einem obligatorischen Stopp für Reisende auf dem Weg nach Copacabana oder La Paz.
Lage und einfache Anreise
Der Mirador Natural El Faro befindet sich:
- Region: Puno, Provinz Chucuito, Distrikt Pomata
- Standort: Nordhang des Cerro Tococawa, Sektor „El Faro“
- Entfernung: ca. 2,7 km nördlich der Stadt Pomata
- Hauptstraße: Carretera Puno–Desaguadero, km 1.461
Route von Puno zum Mirador El Faro
- Puno – Mirador El Faro (Pomata)
Route: Terminal Terrestre Zonal de Puno – Mirador El Faro (ca. 5 Minuten vor der Einfahrt nach Pomata)
Art des Zugangs: terrestrisch
Verkehrsmittel: öffentlicher Minibus
Straßentyp: asphaltiert
Distanz/Zeit: etwa 100 km / rund 1 Stunde 50 Minuten
Der Aussichtspunkt liegt direkt an der Straße und ist frei zugänglich. Der Bus hält in der Regel auf Wunsch der Fahrgäste, private Fahrzeuge können am Straßenrand an sicheren Stellen parken. Von dort sind es nur wenige Schritte bis zum Felsvorsprung des Miradors.
Aussicht: Titicacasee, Cordillera Real und Apu Khapia
El Faro befindet sich auf einem felsigen Vorsprung, der eine ungehinderte Sicht auf den See Titicaca ermöglicht. Der Blick erfasst mehrere Ebenen der Hochlandlandschaft:
- Vordergrund: die weite Wasserfläche des „Lago Mayor“, dessen Blau je nach Tageszeit und Wetter von tiefem Kobalttón bis zu fast silbrigen Reflexen reicht.
- Mittlere Ebene: die Umrisse der Islas del Sol und de la Luna sowie der Península de Copacabana auf bolivianischer Seite.
- Hintergrund: die Cordillera Real Boliviana mit ihren Gletschern und Gipfeln, aus denen die Gewässer stammen, die in den Titicacasee fließen.
Besonders eindrucksvoll sind die deutlich sichtbaren schneebedeckten Berge:
- Illampu
- Ancohuma
- Casiri
Blickt man nach Süden, dominiert der Cerro Khapia – Apu tutelar der Region – die Landschaft. Er gilt in der andinen Kosmovision als mächtiger Schutzberg, der über See, Felder und Menschen wacht. Die Kombination aus Wasser, Eis und dunklen Vulkankegeln macht den Mirador El Faro zu einem der eindrucksvollsten natürlichen Panoramen am Titicacasee.

Kulturgeografische Bedeutung auf der Ruta Aymara
Der Mirador Natural El Faro ist Teil der Ruta Aymara, einer kulturellen und landschaftlichen Achse, die die wichtigsten Orte der Aymara-Welt am Südufer des Titicacasees verbindet. Der Aussichtspunkt:
- markiert einen Übergang zwischen Puno und den Grenzstädten Richtung Bolivien,
- bietet einen Symbolblick auf das geteilte Wassersystem des Titicacasees zwischen Peru und Bolivien,
- zeigt die engen Beziehungen zwischen Hochlandgemeinden, See und umliegenden Bergen.
Für Reisende ist El Faro damit nicht nur ein Fotostopp, sondern ein Ort, um die räumliche Dimension der Aymara-Kultur zu verstehen: Siedlungen und Terrassen am Ufer, heilige Berge im Hintergrund, Handels- und Pilgerrouten entlang der Uferstraße.
Klima, Besuchszeiten und praktische Hinweise
Aufgrund der Höhenlage herrscht am Mirador El Faro ein kühles Hochlandklima mit intensiver Sonneneinstrahlung, besonders zur Mittagszeit. Der Aussichtspunkt kann offiziell das ganze Jahr über besucht werden.
- Besuchszeitraum: ganzjährig
- Empfohlene Tageszeiten: vorzugsweise bei Tageslicht, ideal zwischen 05:00 und 17:00 Uhr
- Eintritt: frei, der Mirador liegt direkt an der Straße
Für einen angenehmen Besuch werden empfohlen:
- Sonnenschutz (Hut, Sonnenbrille, Sonnenschutzcreme),
- wärmende Kleidung für Morgen- und Abendstunden,
- festes Schuhwerk auf dem Felsuntergrund,
- Vorsicht in der Nähe von Felskanten und am Straßenrand.

Vogelwelt und Naturbeobachtung
Neben dem Landschaftspanorama ist der Mirador El Faro ein guter Platz für die Beobachtung von Hochlandvögeln, die über See und Hängen kreisen oder in Ufernähe rasten.
- Gaviotas – Möwen, die häufig in Gruppen über dem Wasser zu sehen sind.
- Bandurrias negras – schwarze Ibisse, die in Feuchtgebieten und Uferbereichen Nahrung suchen.
- Águilas – Adler, die in der Thermik über den Hängen segeln.
- Cernícalos – kleine Falken, die wendig über den Felshängen jagen.
- Jakacllos und Lequechos – lokale Vogelarten des Altiplanos.
- Golondrinas – Schwalben, die den Himmel mit ihren Flugbahnen durchziehen.
Das Zusammenspiel von See, Fels, Himmel und Vogelzug verleiht dem Aussichtspunkt eine besondere Dynamik – ideal für Fotografen und Naturfreunde.
Aktivitäten für Besucher
Der Mirador Natural El Faro eignet sich vor allem für kurze Stopps und stille Naturerlebnisse:
- Fotografie und Filmaufnahmen
Perfekt, um Panoramaaufnahmen des Titicacasees, der Cordillera Real und des Apu Khapia einzufangen. - Landschaftsbeobachtung
Idealer Ort, um Farben und Stimmungen des Sees im Tagesverlauf zu beobachten – vom Morgenlicht bis zum Nachmittagsglühen. - Vogelbeobachtung
Möglichkeit, typische Hochlandvögel in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten.
Der Mirador Natural El Faro ist damit ein Schaufenster zur Hochlandwelt des Titicacasees: ein leicht zugänglicher Ort, an dem die Größe des Sees, die Macht der Berge und die Weite des Altiplanos in einem einzigen Bild zusammenfinden.

