
Mirador Turístico San Matías – Fenster zum amazonischen Tiefland
Überblick: Panoramablick über den Amazonasraum bei Puerto Bermúdez
Der Mirador Turístico San Matías liegt in der natürlichen Region Selva Baja / Omagua, in der Provinz Oxapampa (Region Pasco), unweit der Stadt Puerto Bermúdez. Auf einer Fläche von rund 300 m² bietet der Aussichtspunkt ein eindrucksvolles Panorama über das amazonische Tiefland – mit üppig bewaldeten Bergrücken, weiten Flusstälern und spektakulären Sonnenuntergängen.
Das Klima ist tropisch-feucht, mit hoher Luftfeuchtigkeit, vielen Niederschlägen und Temperaturen, die bis zu 32 °C erreichen können. Der Mirador ist vor allem für seine Vogelsichtungen bekannt, insbesondere für den Gallito de las Rocas und verschiedene Kolibri-Arten, und eignet sich ideal für Naturbeobachtung, Fotografie und ruhige Momente mit Blick über das Amazonasbecken.
Landschaft und Klima am Mirador San Matías
Der Mirador Turístico San Matías befindet sich auf einem Höhenzug, von dem aus sich der Blick über den amazonischen Tieflandkessel öffnet. Die umliegende Landschaft ist von dichtem, immergrünem Wald und mächtigen Bergketten geprägt.
Panoramablick über Berge und Täler
Vom Mirador aus lassen sich mehrere bedeutende Naturräume überblicken:
- das amazonische Flachland mit seinen weitläufigen Wäldern
- die Bergkette des Bosque de Protección San Matías–San Carlos
- die mächtige Cordillera del Sira
- die Flusstäler des Pichis und Palcazú in ihrer ganzen Ausdehnung
Besonders in den frühen Morgenstunden und bei Sonnenuntergang erstrahlt der Himmel in intensiven Farben, während sich die Baumkronen wie ein grünes Meer bis zum Horizont ausbreiten.
Tropisches Regenwaldklima
- Klimatyp: tropisch-feucht mit hoher Luftfeuchtigkeit
- Temperatur: bis zu ca. 32 °C
- Niederschlag: ganzjährig häufige Regenfälle
Die Kombination aus Wärme, Feuchtigkeit und Höhenlage schafft ideale Bedingungen für eine außergewöhnlich hohe Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren rund um den Mirador.
Flora: Orchideen und Regenwaldvegetation
Rund um den Mirador San Matías wächst eine reiche wildwachsende Flora, die insbesondere für Pflanzenliebhaber und Fotografen interessant ist. Besonders hervorzuheben sind die zahlreichen Orchideenarten, die an Ästen, Stämmen und Felsen gedeihen.
Orchideen und Zierpflanzen
Zu den repräsentativen Arten, die in der Umgebung vorkommen, gehören unter anderem:
- „Zapatito de la Reina“ – eine Orchidee mit charakteristischer Blütenform
- Cattleya – farbenprächtige Blüten, typisch für tropische Regionen
- Aerangis
- Dendrobium
- Oncidium – oft „Tänzerinnen-Orchidee“ genannt
- Helikonien – tropische Pflanzen mit leuchtend farbigen Blütenständen
Diese Pflanzen verleihen dem Aussichtspunkt einen botanischen Gartencharakter mitten im Regenwald und bilden gemeinsam mit der übrigen Vegetation einen lebendigen Rahmen für das Landschaftspanorama.
Fauna: Vögel, Säugetiere und Schmetterlinge
Der Mirador Turístico San Matías ist besonders bekannt für seine Vogelwelt, wird aber auch von zahlreichen Säugetieren und Insektenarten umgeben, die in den umliegenden Wäldern leben.
Vogelbeobachtung – Schwerpunkt am Mirador
Die touristische Hauptattraktion des Miradors ist das Avistamiento de aves (Vogelbeobachtung). Zu den wichtigsten Arten zählen:
- Gallito de las Rocas – Nationalvogel Perus, mit leuchtend oranger bis roter Färbung
- Kolibris – zahlreiche Arten, die zwischen Blüten und Waldrand pendeln
- Colibrí hada oriental (Heliothryx auritus)
- Jacamará coroniazul (Galbula cyanescens)
- Paloma plomiza (Patagioenas plumbea)
- Busardo caminero (Rupornis magnirostris)
- Zopilote rey (Sarcoramphus papa) – der imposante Königsgeier
Die Mischung aus Waldrändern, offenen Sichtachsen und Höhenunterschieden macht den Mirador zu einem idealen Beobachtungspunkt für Ornithologen und Naturfotografen.
Weitere Tierarten in der Umgebung
Neben Vögeln können in den Wäldern rund um den Aussichtspunkt mit etwas Glück auch verschiedene Säugetiere beobachtet werden:
- Mono coto – Brüllaffe
- Maquisapa – Klammeraffe
- Majas (Waldnager)
- Osos hormigueros – Ameisenbären
- Ardilla de cola roja – Rotschwanz-Eichhörnchen
- Blue Morpho – großer, leuchtend blauer Schmetterling
Die nächtlichen und frühen Morgenstunden sind besonders günstig, um Tierstimmen zu hören und Bewegungen im Blätterdach zu bemerken, auch wenn Sichtungen im dichten Wald Geduld erfordern.
Kultureller Kontext: Nähe zur Gemeinschaft Santa Rosa de Chivis
Der nächste größere Siedlungspunkt ist die indigene Asháninka-Gemeinschaft Santa Rosa de Chivis. Diese Nähe verleiht dem Mirador auch eine kulturelle Dimension: Die Wälder, Täler und Berge, die man vom Aussichtspunkt aus sieht, sind zugleich Lebensraum und kultureller Bezugspunkt der dort lebenden Bevölkerung.
Ein Besuch am Mirador kann daher gut mit einem tieferen Kennenlernen der lokalen Kultur kombiniert werden – etwa durch geführte Touren, Erzählungen über traditionelle Nutzung des Waldes oder Einblicke in den Alltag der Gemeinschaften.

Aktivitäten am Mirador Turístico San Matías
Der Mirador eignet sich vor allem für ruhige Natur- und Beobachtungsaktivitäten, bei denen Landschaft und Tierwelt im Mittelpunkt stehen.
Empfohlene Aktivitäten
- Fotografie und Filmaufnahmen: Panoramablicke, Sonnenuntergänge, Orchideen und Vögel.
- Vogelbeobachtung: Fokus auf Gallito de las Rocas, Kolibris und andere Regenwaldarten.
- Beobachtung von Säugetieren: Brüll- und Klammeraffen, Ameisenbären und andere Waldbewohner.
- Flora-Beobachtung: Orchideen, Helikonien und weitere Regenwaldpflanzen.
- Landschaftsbeobachtung: Betrachtung der Tallandschaften von Pichis und Palcazú sowie der umliegenden Bergketten.
Die ruhige Atmosphäre macht den Mirador außerdem ideal für Momente der Entspannung, Meditation und Naturbetrachtung.
Anreise zum Mirador Turístico San Matías
Der Mirador liegt im Einflussbereich von Puerto Bermúdez. Die Anreise erfolgt über Oxapampa und anschließend weiter Richtung Amazonas-Tiefland.
Etappen der Anreise
- Etappe 1: Terminal terrestre Oxapampa – Plaza de Armas von Puerto Bermúdez
Art des Zugangs: terrestrisch
Verkehrsmittel: Taxi oder Auto
Straßentyp: asphaltiert
Distanz: ca. 179 km
Fahrzeit: ca. 4 Std. 59 Min. - Etappe 2: Plaza principal Puerto Bermúdez – Sector Gavilán
Art des Zugangs: terrestrisch
Verkehrsmittel: Taxi
Straßentyp: asphaltiert
Distanz: ca. 7 km
Fahrzeit: ca. 13 Min. - Etappe 3: Sector Gavilán – Mirador Turístico San Matías
Art des Zugangs: terrestrisch
Verkehrsmittel: Taxi oder Geländewagen
Straßentyp: befestigte, nicht asphaltierte Straße (afirmado)
Distanz: ca. 8 km
Fahrzeit: ca. 15 Min.
Die letzte Etappe führt durch ländliche und waldreiche Umgebung, bevor der Weg am Aussichtspunkt endet. Kurze Fußwege können je nach Zugangspunkt erforderlich sein.
Beste Besuchszeit, Öffnungszeiten und Hinweise
Der Mirador Turístico San Matías kann ganzjährig besucht werden. Aufgrund des feuchten tropischen Klimas sollten Besucher jedoch stets mit plötzlichen Regenschauern rechnen.
Besuchszeiten
- Geeignete Jahreszeit: ganzjährig
- Öffnungszeiten: 07:00 – 17:00 Uhr
- Tage: Montag bis Sonntag
Die Morgenstunden eignen sich besonders gut für Vogelbeobachtung, während am späten Nachmittag die farbenprächtigen Sonnenuntergänge über dem amazonischen Tiefland beeindrucken.
Praktische Tipps für einen nachhaltigen Besuch
- Kleidung: Leichte, atmungsaktive Kleidung; Regenjacke oder Poncho, da es häufig regnet.
- Schuhe: Bequeme, rutschfeste Schuhe oder Wanderschuhe, geeignet für feuchte Wege.
- Ausrüstung: Fernglas, Kamera, ggf. Teleobjektiv für Vogelfotografie.
- Schutz: Insektenschutzmittel, Sonnencreme, Hut oder Kappe.
- Wasser und Snacks: Ausreichend Trinkwasser und leichte Verpflegung mitbringen.
- Respekt vor der Natur: Auf den Wegen bleiben, keinen Müll hinterlassen, Pflanzen und Tiere nicht stören.
- Kultureller Respekt: Bei Begegnungen mit Mitgliedern der indigenen Gemeinschaften respektvoll und offen auftreten.
Ein Besuch am Mirador Turístico San Matías verbindet spektakuläre Ausblicke, artenreiche Regenwaldnatur und kulturelle Nähe zu den Asháninka-Gemeinschaften. Wer sich Zeit nimmt, die Landschaft zu betrachten und den Geräuschen des Waldes zu lauschen, erlebt hier einen der eindrucksvollsten Panoramapunkte der Selva Baja.

