Museo Histórico Regional Hipólito Unanue – Archäologie & Geschichte Ayacuchos
Das Museo Histórico Regional Hipólito Unanue ist eines der bedeutendsten Kulturzentren Ayacuchos und widmet sich der Archäologie, Anthropologie und Geschichte der Region. Seine Wurzeln reichen ins Jahr 1935 zurück, als der Offizier Luis A. Vinatea die Idee eines städtischen Museums für Huamanga ins Leben rief. Nach Jahren des Sammelns von Spenden, archäologischen Funden und Kunstwerken begann das Centro Cultural Ayacucho mit der Organisation der Sammlung.
Ab 1947 war das Museum an verschiedenen Standorten untergebracht, zuletzt im Jirón 28 de Julio, bis es 1973 in die heutige Escuela de Música umzog. Anlässlich des 150. Jahrestags der Schlacht von Ayacucho schenkte die Republik Venezuela 1974 dem peruanischen Staat den Gebäudekomplex Centro Cultural Simón Bolívar. Dazu gehören die Bibliothek José Faustino Sánchez Carrión, das Zentralarchiv, der Auditorio Pedro Gual, ein Kulturraum, der botanische Garten – und das heutige Museumsgebäude, das den Namen Museo Histórico Regional Hipólito Unanue erhielt.
Eine umfassende Neugestaltung der Dauerausstellung und die partielle Renovierung des Gebäudes wurden 2005 abgeschlossen – mit Unterstützung der peruanischen Gasgesellschaft sowie unter Leitung von Luis Guillermo Lumbreras (Instituto Nacional de Cultura) und Enrique González Carré (Sistema Nacional de Museos). Seither präsentiert sich das Museum in hervorragendem Erhaltungszustand.
Lage & Gebäude
Das Museum befindet sich an der Avenida Independencia 502 in den Räumlichkeiten der Dirección Desconcentrada de Cultura de Ayacucho (Ministerio de Cultura). Es ist auf die präkolumbische Geschichte Perus spezialisiert, mit besonderem Fokus auf die Kultur Wari, die im Horizonte Medio (ca. 600–1000 n. Chr.) weite Teile des heutigen Peru beherrschte – von Lambayeque und Cajamarca im Norden bis Arequipa, Cusco und Moquegua im Süden.
Rundgang durch die fünf Ausstellungssäle
1. Frühzeit & Pikimachay-Höhle
Die erste Halle widmet sich der Evolution des Menschen in Ayacucho. Sie zeigt Spuren der Jäger und Sammler, die einst in einer Welt lebten, in der Mastodonten und Säbelzahnkatzen heimisch waren. Höhepunkt: Funde aus der Cueva de Pikimachay – Steinwerkzeuge, Knochenreste und pflanzliche Überbleibsel.
2. Kultur Warpa & Anfänge der Wari
Diese Abteilung beleuchtet die Kultur Warpa (ab 600 v. Chr.) und den Übergang zur regionalen Entwicklung. Sie zeigt die Anfänge der Wari-Kunst, farbenprächtige Keramiken, städtebauliche Konzepte und die Organisation einer Metropole mit 2.000 ha, umgeben von Mauern, mit Wohnvierteln, Tempeln, Werkstätten und Wasserversorgung.
3. Alltag & Glaube der Wari – Die Chanca
In der dritten Halle stehen das tägliche Leben der Wari, ihre Textilien (u. a. berühmte vierzipfelige Mützen), Metallurgie, Terrassenlandwirtschaft und religiöse Vorstellungen im Mittelpunkt. Auch die Chanca-Kultur wird vorgestellt – eine kriegerische Gesellschaft zwischen Wari und Inka, die erbitterte Kämpfe führte, bis die Spanier eintrafen.
4. Ankunft der Spanier & Keramikkunst
Diese Sektion zeigt den Kontakt der präkolumbischen Welt mit der Kolonialzeit. Im Fokus stehen die Keramiken verschiedener präkolumbischer Kulturen und der kulturelle Wandel nach der Eroberung.
5. Steinskulpturen der Wari
Abschließend präsentiert die fünfte Halle lithische Skulpturen mit strengen Gesichtszügen, architektonische Fragmente aus Tempeln und Palästen sowie Steinelemente aus Wari-Grabstätten.
Besucherinformationen
- Adresse: Av. Independencia 502, Ayacucho
- Entfernung von der Plaza Mayor: ca. 1 km / 10 Min. per Taxi
- Öffnungszeiten: Dienstag–Sonntag, 09:00–17:00 Uhr
- Eintrittspreise: Erwachsene S/ 6, Studenten S/ 3, erster Sonntag im Monat kostenlos
- Besonderheit: Kombination aus archäologischer und anthropologischer Sammlung mit starkem regionalem Bezug
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