Ollantaytambo in Peru
Ollantaytambo – die letzte Stadt im Heiligen Tal der Inka
Rund 72 km von Cusco entfernt liegt Ollantaytambo, die letzte Stadt im Heiligen Tal der Inka und von den Einwohnern auch oft nur Ollanta genannt. Auf einer Höhe von rund 2792 m liegt die Stadt am Urubamba Fluss und weist eine Besonderheit auf, die sie einzigartig in Peru werden lässt: Teile der Altstadt stammen noch aus der Inka-Zeit und haben die Jahrhunderte hier relativ unbeschädigt überstanden.
Als damals die Spanier die Inka aus Cuzco vertrieben, zogen diese sich hierhin zurück. Und davon zeugt nicht nur die Altstadt, sondern auch der riesige Inka-Komplex, der sich auf der bergzugewandten Seite von Ollataytambo befindet.
Sehenswürdigkeiten in der Stadt
Ollantaytambo ist die einzige Stadt, in der man noch die Stadtplanung aus Inka-Zeiten bewundern kann. Die engen Straßen und Gassen umrahmen 15 quadratische Blöcke, die auf einen von Häusern gesäumten Innenhof führen. Viele davon sind mit dem typisch dunkelrosa Stein gefertigt, der hohen Adligen und Priestern vorenthalten war. Bei einem Spaziergang durch die Stadt (der nicht länger als eine halbe Stunde dauert) können Sie die schöne Architektur bestaunen und in einem der zahlreichen Restaurants einkehren.
Die Ruinen von Ollantaytambo
Gerade einmal zwei Minuten zu Fuß vom Zentrum entfernt liegt der riesige Komplex aus der Inka-Zeit, der sich aus Tempeln und zahlreichen anderen Gebäuden zusammensetzt. Aufgrund seiner dicken Mauern – viele davon im typischen rosa Sandstein gefertigt – wird er auch oft Fortaleza (Festung) genannt. Um zur Festung zu gelangen, müssen Sie eine Reihe von steilen Treppen erklimmen, die über die Terrassen von Pumatallis führen. Im Herzen der Festung steht der Sonnentempel, ein Gebäude, dass nie fertiggestellt wurde, aber mit der Mauer der Sechs Monolithen eindeutig das Eindrucksvollste von Ollantaytambo ist. Zur Festung gehören zahlreiche weitere Gebäude, manche davon sogar zweistöckig, sowie auch heute noch funktionierende Brunnensysteme zur Wasserversorgung.
Der Tempelbereich ist der Einzige, der aus geschnittenen Steinblöcken gefertigt wurde, für den Rest nutzte man natürliche Steine.
Die Terrassen rund um Ollanta
In den Tälern und Hügeln rund um den Urubamba und Patakancha Flüssen finden sich zahlreiche der berühmten Terrassenfelder der Inka. Durch diese Art der Bebauung war es den Inka möglich, sonst unbebaubare Gebiete zu kultivieren. Aber selbst bei den Terrassen gibt es Unterschiede. So verfügen die Anlagen rund um Ollataytambo über einen gehobenen Standard, mit höheren Mauern aus geschnittenem Stein anstatt den üblichen Felsmauern. Solche Terrassenfelder findet man hauptsächlich um königliche Anlagen wie in Chinchero, Yucay oder Pisaq.
Eine versunkene Terrassenanlage beginnt direkt südlich von Ollantaytambos Plaza de Armas und zieht sich bis zum Fluss hinunter. Auf ihrer Spitze am südlichen Ende findet sich eine weitere alte Inka-Statte: Q’ellu Raqay. Die Gebäude hier unterscheiden sich architektonisch stark von den Gebäuden in Ollanta. Es wird angenommen, dass dies einst als Palast für den Inka-Führer Pachacuti erbaut wurde.
Pinkullyuna – Die Inka Lagerhäuser
Auf dem Hügel gegenüber der Inka-Ruinen von Ollantaytambo liegen zahlreiche alte Warenhäuser aus der Inka-Zeit. Hier lagerten die Getreidevorräte, wo sie aufgrund der klimatischen Bedingungen trockener und geschützt waren als weiter unten im Tal. Doch es sind nicht nur die Lagerhäuser, die einen Spaziergang hierhin so besonders werden lassen. Es gibt wohl rund um Ollantaytambo keinen anderen Ort, von dem aus Sie die Ruinen besser bewundern könnten! Also, feste Schuhe an und Kamera nicht vergessen! Der Spaziergang dauert rund ein bis zwei Stunden.
Tipps für einen Besuch
- Shoppen Sie im Awamaki Fair Trade Store, einem nachhaltigen Geschäft, mit dem die traditionelle Webkunst der Quechua Frauen in abgelegenen Gegenden unterstützt werden. Falls Sie Interesse haben, die Frauen und das Handwerk selbst kennenzulernen, können Sie auch grüne Touren zum Awamaki Weaving Project buchen.
- Chicha ist eine Art Bier aus Mais und hier äußerst beliebt – aber Sie brauchen schon einen starken Magen dafür
- Für einige der Sehenswürdigkeiten benötigen Sie ein „Boleto Turistico“. Dies können Sie als „Full Ticket“ oder Teil-Ticket (nur für bestimmte Attraktionen geltend) erwerben.
- Falls Sie sich für all die Inka-Ruinen rund um Cuzco interessieren, ist das Buch „Cuzco and the sacred Valley of the Incas“ von Salazar & Salazar zu empfehlen – immerhin nutzen es die meisten Guides hier selbst!
Hotels und Unterkünfte
So kommen Sie hin
Zwischen Urubamba und Ollanta verkehren häufig Kombis, mit denen Sie für buchstäbliche Cents in die Stadt kommen. Allerdings sind diese meist recht voll und stickig. Sie können natürlich auch den Bus nehmen, der auf dem Weg zwischen Urubamba und Cuzco hier einen Halt einlegt.
Und dann wäre da noch die Möglichkeit, mit dem Zug nach Ollantaytambo zu kommen, und das ist landschaftlich gesehen die schönste Variante. Achten Sie allerdings darauf, den „Touristenzug“ und nicht den für Einheimische zu nehmen, sonst könnte es empfindliche Strafen nach sich ziehen. Der Touristenzug verkehrt zwischen Cusco, hält in Ollantaytambo und fährt dann weiter bis nach Aguas Calientes, von wo aus Sie nach Machu Picchu gelangen können.