Pata Tarpuy Raymi – Fest der Aussaat in den Andenerías von Andamarca

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Zwischen September und Oktober beginnt in Andamarca (Distrikt Carmen Salcedo, Provinz Lucanas, Ayacucho) das Pata Tarpuy Raymi – das Fest der Rehabilitierung der Andenen und der Aussaat von Mais und Andengetreide. Gewartet wird auf die Ankunft des Wassers in den Bewässerungskanälen; erst dann startet die gemeinschaftliche Arbeit – als Dank und Huldigung an Pachamama und die Samen, die bald keimen.

Ursprung & Bedeutung

Das Pata Tarpuy Raymi verbindet Wasser, Erde und Saat zu einem lebendigen Ritual. Jede Familie arbeitet auf ihrem Andén, jede Aufgabe ist zugeteilt – eine Form der kollektiven Organisation, die seit Generationen Bestand hat.

Rollen & Familienrituale

• Nueras (Llunchuy): bringen das Essen (platos típicos) und die Imisca – cancha aus geröstetem Mais und Ackerbohnen.
• Yernos (Masas): blasen den Pururú (traditioneller Ruf/Signal) und kümmern sich um Schwiegervater/-mutter, die Eigentümer des Andén.
• Ritual: Ehrung von Mutter Erde und der Samen, die nach der Aussaat zum Leben erwachen.

Zum Abschluss kostet man den berühmten „Pitu“ – chicha de jora mit Weizen- und Maismehl: der „Cocktail der Erde“, Sinnbild der Verbindung von Wasser und Boden.

Schauplätze – Sektoren & Terrassen

Das Fest findet in zahlreichen traditionellen Andenen statt – Kulturerbe der Nation (RDN‑496‑2002; RDN‑197‑2003):

• Sektor Toma Negro Mayo: Huaylla, Acco, Umajunto, Milagro, Lambracha, Antalla, Qaporqa, Pataymiri, Chulluca, Huaytahuerta, Huashuanqana, Alfapampa, Ninaquiro, Choqchoqa, Cuyo, Quychu, Ayruycha, Marcanta.
• Sektor Chimpa: Loqaqni, Ccacca Cucho, Ataqara, Sillito, Chanchachi, Panqapata, Chiricre, Osccocuri, Accaimarca u. a.

Die Andenerías sind mehr als Felder: Steinstufen, die Wasser lenken, Erde halten und Biodiversität bewahren – ein lebendiges Archiv andiner Ingenieurskunst.

Natur & Erlebnisse

• Fauna: Andenfuchs, Zorriños (Stinktier), Wildkatze u. a.
• Avifauna: Chiwaco, Perdiz, Kolibris, Pechinko u. a.
• Flora: Ichu, Sunchu, Dahlien, Wildblumen.
• Landschaft: Wege, Flüsse und ein Mosaik aus Andenerías.

Aktivitäten für Besucher

• Rituale: Teilnahme an der Aussaat von Mais & andinen Getreiden (mit Respekt für lokale Regeln).
• Kulinarik: Imisca, cuy chactado, pitu – Geschmack der Anden.
• Wandern/Trekking: Wege zwischen den Terrassen – Panorama & Kultur pur.
• Beobachtung: Andenflora & -fauna, Bewässerungskanäle, Terrassenpflege.

Besucherinfos

• Wann: September–Oktober (abhängig vom Eintreffen des Wassers in den Kanälen).
• Wo: Andenerías der Sektoren Toma Negro Mayo & Chimpa (Andamarca, Ayacucho).
• Hinweise: Teilnahme in Begleitung der Familie/Community; respektvoller Umgang mit Ritualen & Eigentumsparzellen.
• Tipp: Termine/Orte direkt bei den Cargontes oder im Ort erfragen; festes Schuhwerk, Wasser & Sonnenschutz mitbringen.

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