Pueblo de Andamarca – Geschichte, Andenerien & lebendige Traditionen im Sondondo‑Tal
Im Herzen des Sondondo‑Tals, unweit von Puquio, liegt Andamarca – Hauptstadt des Distrikts Carmen Salcedo (Provinz Lucanas, Region Ayacucho). Eingebettet in milenarische Andenerien, koloniale Architektur und lebendige Feste erzählt der Ort von der Kraft der Rukana-Kultur, von Chronistenberichten und vom fortwährenden Dialog zwischen Mensch, Wasser und Berg.
Eine Anden‑Gemeinde mit Geschichte
Andamarca ist Teil eines kulturreichen Mosaiks aus Distrikten des Sondondo‑Tals: Carmen Salcedo, Chipao, Cabana, Aucará und Huaycahuacho (alle Lucanas, Hauptstadt Puquio) sowie Huacaña (Provinz Sucre, Hauptstadt Querobamba). Die Gemeinde grenzt im Norden an Cabana, im Osten und Süden an Lucanas/Puquio und im Westen an Chipao.
Historische Dokumente nennen Andamarca bereits um 1700, als Don Joseph Goyeneche Benteria im Auftrag der Krone Ländereien maß und die indigenen Eigentumsrechte festhielt. Später, am 21. Dezember 1943, wurde der Distrikt Carmen Salcedo mit Hauptstadt Andamarca offiziell geschaffen.
Sehenswürdigkeiten – Stein, Wasser & Andenerien
- Andenerien – wie Treppen zum Himmel staffeln uralte Terrassen die Hänge und prägen das Bild des Tals.
- Iglesia “Santísima Trinidad” – koloniales Sakralbauwerk mit 12 m hoher Sillar‑Fassade.
- Mirador Aya Orcco – Aussichtspunkt aus lokalen hexagonalen Steinen und Graderías; Blick über Terrassen und Dorf.
- Vier Brunnen von Barrio Ccarmencca – historische Wasserspender aus den Gründerjahren als Distrikt (1943).
- Plaza de Toros – Arena aus Sillar, in einer faena comunal mit Steinen aus Huacracca errichtet.
- Fossile Huellas in Antalla – Abdrücke südamerikanischer Kameloiden in einer Felsstufe.
- Capilla de Antalla – Sillar‑Kapelle mit Schutzkreuz im Inneren.
Rukanas, Chronisten & Mythen
Der Chronist Pedro Cieza de León schildert die Rukanas als robuste, wohlhabende Hochlandbevölkerung mit reichem Lama‑Bestand und Bergbau – eng verbunden mit der Inka‑Metropole Cusco. Der Visitator Luis de Monzón unterscheidet Hatun Rukanas und Rukanas Antamakas und betont ihre Eigenständigkeit vor der Inka‑Expansion. Überlieferungen berichten zudem, dass der Inka Huáscar hier seine letzten Tage in Gefangenschaft verbrachte; er wurde hingerichtet, sein Leichnam in den Río Negro Mayo geworfen.
Feste & gelebte Identität
- Hatun Yaku Raymi – das große Wasserfest für Fruchtbarkeit und Schutz der Quellen.
- Pata Tarpuy Raymi – Aussaat‑Ritual und Dank an Pachamama.
- Navidad del Niño Víctor Poderoso – innige Weihnachtsfeier mit Prozessionen.
- Qayra – populärer Tanz, Ausdruck der Andamarquino‑Identität.
Anreise – Routen & Zeiten
| Tramo | Start – Ziel | Transport | Distanz / Zeit |
|---|---|---|---|
| 1 | Terminal Sur Ayacucho – Terminal Prov. Sucre | Bus | 206 km / 6 Std. |
| 1 | Terminal Prov. Sucre – Cdra. 3 Jr. Lima (Andamarca) | Bus | 117 km / 3 Std. |
| 2 | Terminal Sur Ayacucho – Terminal Prov. Huanca Sancos | Bus | 142 km / 3:22 Std. |
| 2 | Terminal Huanca Sancos – Cdra. 3 Jr. Lima (Andamarca) | Bus | 117 km / 3 Std. |
| 3 | Lima (Av. 28 de Julio) – Ica | Bus | 305 km / 4 Std. |
| 3 | Ica – Puquio | Bus | 298 km / 5 Std. |
| 3 | Puquio – Cdra. 3 Jr. Lima (Andamarca) | Bus | 75 km / 2 Std. |
Besucherinfos – kompakt & praktisch
- Standort: Distrikt Carmen Salcedo, Provinz Lucanas (Region Ayacucho); Nachbarn: Cabana (N), Puquio/Lucanas (O/S), Chipao (W)
- Eintritt: frei (ganzjährig)
- Besuchszeiten: 05:30–23:30 Uhr
- Tipps: Sonnenschutz, Wasser & Warmschichten; frühe Starts für Aussichtspunkte & Terrassenrouten einplanen
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