Pueblo de Huilloc – Die Gemeinschaft der Weber im Heiligen Tal
Traditionelles Leben im Patacancha-Tal
Das Pueblo de Huilloc liegt im Distrikt Ollantaytambo, Provinz Urubamba, in der Region Cusco. Auf 3.525 Metern Höhe, im Herzen des Heiligen Tals der Inka, hat sich hier eine Quechua-Gemeinschaft bewahrt, die für ihre Textilkunst und ihren nachhaltigen Lebensstil bekannt ist. Der Zugang erfolgt von Cusco nach Ollantaytambo (ca. 2 Stunden), gefolgt von einer 35-minütigen Fahrt über eine Landstraße bis nach Huilloc.
Geschichte und Identität
Huilloc wurde am 13. November 1995 offiziell als bäuerliche Gemeinschaft anerkannt, doch seine Ursprünge reichen bis in die Vor-Inka-Zeit zurück. Während der Kolonial- und Republikanerzeit gehörte das Gebiet zur Hacienda Compone, bis die Bewohner mit der Agrarreform von 1968 ihr Land zurückerlangten. Heute besteht die Gemeinde aus rund 200 Familien mit etwa 1.500 Einwohnern, die in Sektoren wie Huilloc Chimpa, Huilloc Pampa, Pacchaq und Markacocha organisiert sind.
Traditionen und Lebensweise
Huilloc ist als „Gemeinschaft der Weber“ bekannt. Männer und Frauen aller Altersgruppen beherrschen die traditionelle Kunst des Webens, die sie mit Alpaka- und Schafwolle ausüben. Ihre Trachten in Rot und Schwarz verleihen ihnen den Beinamen „Huayruros“ – nach den Glück bringenden Samen aus dem Amazonas.
Die Dorfgemeinschaft lebt nach den Prinzipien des ayni (Gegenseitigkeit) und der minka (gemeinschaftliche Arbeit). Häuser aus Stein mit Strohdächern, Felder mit Kartoffeln, Oca und Gerste sowie die Viehzucht von Alpakas und Schafen prägen das Bild. Viele Männer arbeiten zudem als Träger auf dem Inka-Trail.
Feste und Rituale
- Queuña Raymi (Dezember): gemeinschaftliche Aufforstung mit Polylepis-Bäumen, wodurch bereits über 680 Hektar Wald zurückgewonnen wurden.
- Bajada de Reyes (6. Januar): religiöses Patronatsfest mit Tänzen und Musik.
- Rituale: traditionelle Zeremonien wie das „Pago a la Tierra“, die den Berggeistern und Pachamama gewidmet sind.
Tourismus und Alltag
Huilloc gilt als Vorzeigemodell für nachhaltigen Gemeinschaftstourismus. Besucher sind eingeladen, am Leben der Dorfbewohner teilzunehmen – vom Weben bis zur Essenszubereitung. Die Gemeinde bietet einfache Unterkünfte, Familiengasthäuser, Handwerksverkauf, sanitäre Anlagen und lokale Führer.
Aktivitäten für Besucher
- Teilnahme an Web-Workshops mit natürlichen Farbstoffen und traditionellen Techniken.
- Zubereitung typischer Gerichte wie der Pachamanca.
- Fotografie, Filmaufnahmen und Beobachtung der andinen Landschaft.
- Kulturelle Darbietungen: Tanz, Gesang und Theater.
- Trekking im Patacancha-Tal und Vogelbeobachtung.
- Gemeinsames Leben mit Familien – ein authentisches Erlebnis des andinen Alltags.
Praktische Informationen
- Eintritt: kostenlos.
- Beste Zeit: ganzjährig, täglich von 07:00 bis 17:00 Uhr.
- Anreise: Von Ollantaytambo über 19 km (35 Min.) mit dem Taxi oder lokalen Transportmitteln.