Pueblo de Patacancha – Ein Quechua-Dorf im Hochland des Heiligen Tals
Traditionen und Gemeinschaft auf 3.821 Metern Höhe
Das Pueblo de Patacancha liegt im Distrikt Ollantaytambo, Provinz Urubamba, rund 88 km von Cusco entfernt. Auf 3.821 Metern Höhe im Hochland des Heiligen Tals der Inka gelegen, ist es eine Quechua-Gemeinschaft, die bis heute Sprache, Bräuche und Lebensweise ihrer Vorfahren bewahrt. Der offizielle Status als indigene Gemeinschaft wurde 1968 durch das peruanische Kulturministerium anerkannt.
Kultur und Lebensweise
Die Bewohner von Patacancha pflegen die Werte des ayni (gegenseitige Hilfe) und der minka (gemeinschaftliche Arbeit). Ihre Häuser bestehen aus Adobe und sind mit Stroh oder Ziegeln gedeckt. Die engen Gassen aus Erde und Stein verleihen dem Ort eine authentische andine Atmosphäre, fernab vom städtischen Trubel.
Das tägliche Leben basiert auf Landwirtschaft, Viehzucht und Gemeinschaftstourismus. Besucher können in Familienunterkünften wohnen und so den Alltag der Quechua hautnah erleben.
Feste und Rituale
- Bajada de Reyes (6.–8. Januar): Religiöses Fest mit Prozessionen, Tänzen wie dem Huayllascha und dem traditionellen Sinkuy, dazu Stierkämpfe und andine Rituale.
- Sinkuy oder Wataqallari (1. Januar): traditionelles Bowlingspiel, das den Wechsel der Gemeindevorsteher markiert, begleitet von Musik, Tänzen und Opfergaben.
- Rituale: Zeremonien wie der Pago a la Tierra oder die Tinka an Alpakas, die Pachamama und den Berggeistern (apus) gewidmet sind.
Traditionelle Kleidung und Textilkunst
Patacancha ist bekannt für seine farbenfrohe traditionelle Kleidung in Rot und Schwarz, die an die Glückssamen des Huayruro erinnern. Frauen tragen bestickte monteras, Wollröcke (polleras) und llicllas, Männer hingegen Ponchos, verzierte chullos und Hosen aus Bayeta.
Die Textilkunst wird von Generation zu Generation weitergegeben. Frauen demonstrieren das Spinnen, Färben mit Naturpigmenten und Weben von Ponchos, Schals und Chullos – ein authentisches Kulturerlebnis für Besucher.
Tourismus und Aktivitäten
Der Gemeinschaftstourismus (Turismo Rural Comunitario) ist in Patacancha gut organisiert. Gäste sind eingeladen, am Alltag der Familien teilzunehmen und die andine Kultur auf direkte Weise zu erleben.
Aktivitäten für Besucher
- Teilnahme an Web-Workshops mit natürlichen Farbstoffen.
- Gemeinsames Kochen und Verkosten traditioneller Speisen wie Pachamanca.
- Wanderungen durch das Hochland des Heiligen Tals.
- Pferdetrekking in den Anden.
- Fotografie, Filmaufnahmen und Landschaftsbeobachtung.
- Kulturelle Aufführungen: Tanz, Musik, Gesang.
Praktische Informationen
- Eintritt: kostenlos.
- Beste Reisezeit: ganzjährig, Besuchszeiten 07:00 – 17:00 Uhr.
- Anreise: Von Ollantaytambo über 16,2 km (33 Min.) mit Auto oder Taxi erreichbar.
- Touristische Infrastruktur: einfache Familienunterkünfte, kleine Restaurants, Verkauf von Textilien und Handwerk.