Pueblo de Puquio – Hauptstadt der Provinz Lucanas
Mitten in den Hochanden, auf 3.214 m Höhe, liegt Puquio, die lebendige Hauptstadt der Provinz Lucanas. Der Name stammt aus dem Quechua-Wort Pukio, was „Manantial“ oder „Auge des Wassers“ bedeutet – ein Hinweis auf die zahlreichen Quellen, die hier bis heute kristallklares Wasser spenden.
Eine Stadt mit Identität und Geschichte
Puquio ist in vier traditionelle barrios gegliedert – Ccayao, Ccollana, Chaupi und Pichccachuri – und zählt rund 17.000 Einwohner. Die Stadt bewahrt stolz ihre Bräuche, Mythen und Feste, darunter die farbenfrohe Feier Sequia Tusuy oder Legenden um den „Misitu“ und die Schutzgeister Apus Huamani. Auch die Kolonialarchitektur zeugt noch von der Zeit der spanischen Präsenz: kopfsteingepflasterte Straßen, Holzbalkone und die Kirche Matriz prägen das Bild.
Sehenswürdigkeiten von Puquio
- Plaza de Armas – eine der größten im gesamten Departamento Ayacucho, gesäumt von alten Häusern und Holzbalkonen.
- Iglesia Matriz – älteste Kirche der Stadt und Symbol der Christianisierung.
- Pila Pata – eine kunstvoll bemalte Brunnenanlage im Zentrum der Plaza, inspiriert von der Tracht der Danzantes de Tijeras.
- Plaza de Toros „Antonio Navarro“ – berühmt für Stierkämpfe und kulturelle Veranstaltungen während der Fiesta de Mayo.
- Maculirumi – ein Felsen, mit dem die Legende vom „Señor de la Ascensión“, Schutzpatron der Puquianos, verbunden ist.
- Pila Alberto – Steinskulptur, die den traditionellen Wasserträger darstellt.
- Pichccachuri – ein Dorf am Stadtrand, verewigt in den Erzählungen von José María Arguedas, mit Kirche, Plaza und dem „Yawar Fiesta“-Platz.
Kulturelles Erbe und Identität
Puquio gilt als Heimat von vier historischen ayllus, deren Namen und Bedeutungen bis heute lebendig sind. Dieses soziale Gefüge spiegelt sich in den Ritualen, Tänzen, Speisen und Festen wider. Die Stadt ist zudem eng mit der Geschichte der peruanischen Unabhängigkeit verbunden: bereits 1825 wurde ihre politische Existenz anerkannt, 1853 zur Villa erhoben und 1975 zur Provinzhauptstadt.
Moderne Rolle und Erreichbarkeit
Dank seiner strategischen Lage an der Verbindung zwischen Nazca und Ayacucho entwickelte sich Puquio im 20. Jahrhundert zu einem wichtigen regionalen Zentrum. Heute ist es Ausgangspunkt für Reisen durch die Provinz Lucanas und Tor zu abgelegenen Landschaften.
Besucherinfos
- Höhe: 3.214 m ü. d. M.
- Eintritt: frei
- Öffnungszeiten: ganzjährig, 06:00 – 20:00 Uhr
- Anreise von Nazca: 154 km, ca. 3 Stunden (Combi oder Auto)
- Anreise von Ayacucho: 385 km, ca. 8 Stunden (Geländewagen, über Huanca Sancos)
Fazit
Puquio ist mehr als nur Provinzhauptstadt – es ist ein Ort, an dem Wasserquellen, Traditionen und koloniale Architektur eine einzigartige Einheit bilden. Wer hier verweilt, taucht in ein lebendiges Stück andiner Kultur ein, das Vergangenheit und Gegenwart auf faszinierende Weise verbindet.
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