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Reserva Nacional Pampa Galeras Bárbara D’Achille

Reserva Nacional Pampa Galeras Bárbara D’Achille

Reserva Nacional Pampa Galeras Bárbara D’Achille: Schutzgebiet für Vicuñas und Kulturerbe in Ayacucho

Die Reserva Nacional Pampa Galeras Bárbara D’Achille (RNPGBA) ist ein Naturschutzgebiet in der Provinz Lucanas, Region Ayacucho, Peru. Sie wurde am 18. Mai 1967 gegründet und gilt als eines der wichtigsten Schutzgebiete für die Vicuña, ein wildlebendes Andenkamel, dessen kostbare Wolle international begehrt ist. Das Schutzgebiet erstreckt sich über 6.500 Hektar, wobei die Einflusssphäre jedoch etwa 60.000 Hektar umfasst und zahlreiche Gemeinden einbindet, die in Kooperation mit dem Naturschutz arbeiten. Namensgeberin ist die peruanische Umweltjournalistin Bárbara D’Achille, die sich für den Schutz bedrohter Tierarten einsetzte.

Landschaft und Klima

Die Vegetation der Region wird vom Ichu-Gras (Stipa ichu) dominiert, das in der Puna-Ecoregion zwischen 3.800 und 5.000 Metern über dem Meeresspiegel gedeiht. Diese kargen, grasbewachsenen Hochflächen sind typisch für das peruanische Andenhochland und bieten einen eindrucksvollen Anblick. Das Klima ist rau mit einer Durchschnittstemperatur von 6 °C; im Winter können die Temperaturen bis auf -5 °C sinken. Die Regenzeit dauert von November bis März, mit Niederschlägen zwischen 300 und 600 mm.

Flora

Neben dem dominierenden Ichu-Gras gedeihen in der Reserva Nacional Pampa Galeras auch seltene Pflanzen wie die Puya Raimondii, die für ihre riesigen Blütenstände bekannt ist, und die Relikt-Baumarten Queñua (Polylepis) und Quishuar (Buddleja), die sich in den felsigen Tälern finden lassen. Insgesamt sind in dem Gebiet über 80 Pflanzenarten dokumentiert, darunter viele lokale Gräser und Büsche, die in der rauen Hochlandumgebung gedeihen.

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Vicuñas im Reserva Nacional Pampa Galeras

Vicuñas im Reserva Nacional Pampa Galeras. Foto: gob.pe



Fauna

Die Vicuña ist die wichtigste Art des Schutzgebiets, und rund 6.000 Exemplare leben hier. Neben der Vicuña beherbergt das Reservat den Guanako (Lama guanicoe), die Taruca (Hippocamelus antisensis), den Andenfuchs (Pseudalopex culpaeus) sowie kleinere Säugetiere wie die Vizcacha (Lagidium peruanum) und das Andenwiesel (Mustela frenata). Unter den etwa 20 Vogelarten finden sich majestätische Andenvögel wie der Andenkondor (Vultur gryphus), die Parihuana (chilenischer Flamingo), die Serrahnperdix und der kleine Andenvogel Quiula (Tinamotis pentlandii).

Geschichte und Schutzmaßnahmen

Der Schutz der Vicuñas begann 1967 unter aktiver Überwachung durch Ranger und verstärkte Patrouillen. Innerhalb von 15 Jahren stieg die Vicuña-Population im Reservat und den umliegenden Gebieten auf rund 52.000 Exemplare an. Dieser Erfolg wurde durch internationale Vereinbarungen zur Eindämmung der Jagd und zum Verbot des Handels mit Vicuña-Wolle möglich, unterstützt von technischen und finanziellen Hilfen. 1980 zählte Peru bereits 75.000 Vicuñas. Die ansässigen Gemeinschaften wurden durch das CONACS (Consejo Nacional de Camélidos Sudamericanos) geschult und spielen eine zentrale Rolle im Schutz der Population.

Anreise zur Reserva Nacional Pampa Galeras

Die Reserva Nacional Pampa Galeras liegt etwa 98 Kilometer von der Stadt Ayacucho entfernt in der Provinz Lucanas. Die nächstgelegene Stadt für Reisende, die aus dem Süden Perus anreisen, ist Nazca in der Region Ica, von der das Schutzgebiet etwa 100 Kilometer entfernt ist.

Die gängigen Anfahrtswege sind:

  • Von Ayacucho aus: Es gibt Busse und private Fahrzeuge, die über die Landstraße in Richtung Puquio verkehren, einer Kleinstadt, die als Ausgangspunkt für Besuche im Reservat dient. Die Fahrt von Ayacucho dauert etwa 3 Stunden.
  • Von Nazca aus: Viele Besucher nutzen Nazca als Ausgangsort, besonders aufgrund der Nähe zu den berühmten Nazca-Linien. Die etwa zweistündige Fahrt führt über die Panamericana-Straße und dann weiter Richtung Puquio, bis man die Reserva Nacional erreicht.

Da das Gebiet infrastrukturell begrenzt erschlossen ist, empfehlen sich geführte Touren oder Fahrten mit Allradfahrzeugen, besonders in der Regenzeit (November bis März). Auch eine Akklimatisierung an die Höhenlage (3.800 bis 5.000 Meter über dem Meeresspiegel) ist ratsam. Vor Ort gibt es meist Ranger oder lokale Guides, die die Besucher zu den besten Beobachtungspunkten und den Sehenswürdigkeiten der Region führen können.

Touristisches Routenangebot in der Pampa Galeras

Die Reserva Nacional Pampa Galeras bietet für Besucher drei spannende touristische Routen, die tiefe Einblicke in die kulturelle und natürliche Vielfalt der Region gewähren:

  1. Route zu den prä-inkaischen Bauten und Fanggruben

    Diese Route führt zu historischen Bauwerken und Fanggruben, die einst von prä-inkaischen Kulturen errichtet wurden, um die Vicuñas nachhaltig zu nutzen. Die Fanggruben – sogenannte Chaccu-Gruben – sind Teil eines antiken Systems, das die Tiere behutsam in geschlossene Bereiche trieb, sodass die Bevölkerung sie ohne Jagd ernten konnte. Diese Orte sind ein eindrucksvolles Zeugnis der traditionellen Beziehung zwischen Mensch und Natur in der Region und geben Besuchern einen Einblick in das Jahrtausende alte Wissen über nachhaltige Wildtierhaltung.

  2. Route zu Höhlen mit Felsmalereien

    Entlang dieser Route gelangen Besucher zu Höhlen, die mit alten Felsmalereien geschmückt sind. Die Kunstwerke, die vermutlich von den frühen Bewohnern der Anden geschaffen wurden, zeigen Tiermotive, Jagdszenen und möglicherweise rituelle Darstellungen. Diese Malereien zeugen von der symbolischen und kulturellen Bedeutung der Andentiere wie der Vicuña und des Guanako in der damaligen Zeit. Sie geben einen Eindruck in die Spiritualität und Lebensweise der frühen Andenbewohner und bieten einzigartige Fotomotive.

  3. Wanderweg zum Guanako-Beobachtungspunkt in der Region El Polvorín

    Für Naturliebhaber ist der Wanderweg in die Region El Polvorín ideal, der zu einem Beobachtungspunkt führt, von dem aus Besucher Guanakos in ihrer natürlichen Umgebung beobachten können. Der Guanako, ein wilder Verwandter der Vicuña, ist in der Pampa Galeras selten, und die Aussicht auf diese majestätischen Tiere in ihrer kargen, weiten Heimatlandschaft ist ein besonderes Erlebnis. Ranger und Guides bieten hier informative Einblicke in das Verhalten und die Schutzmaßnahmen für die Guanakos sowie in die Herausforderungen des Hochlandökosystems.

Diese Routen bieten eine ausgewogene Mischung aus archäologischem und ökologischem Interesse und ermöglichen es den Besuchern, die Pampa Galeras in all ihrer kulturellen Tiefe und natürlichen Schönheit zu erleben.


Titelbild: gob.pe


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