System der Andenerías von Andamarca – Meisterwerk der Wari im Sondondo‑Tal
Vom Ufer des Río Sondondo bis in die Höhen der Anden reihen sich die Andenerías von Andamarca wie ein endlos verflochtenes Gewebe: groß und klein, hoch und niedrig, lang und halbkreisförmig. Diese Terrassenfelder sind lebendige Gärten – Balkone aus Stein, die an den Hängen „schweben“ und bis heute die Identität der Andamarquinos prägen.
Geschichte & Bedeutung
Während des Horizonte Medio (550–1100 n. Chr.) organisierten die Wari den großflächigen Terrassenbau – mit dem Ziel, vor allem Mais für Tribute und die Versorgung der Metropole Wari zu produzieren. Später führten die Inka das System fort. Heute verbindet das gesamte Sondondo‑Tal rund 5.000 Hektar Terrassenlandschaften zu einem einzigartigen Kulturraum.
Architektur & hydraulische Technik
- Ökologische Stockwerke: gezielte Auswahl von Höhenlagen zur Züchtung und Anpassung von Getreide und Knollen.
- Bauweise: andesitische und riolithische Gesteine; jede Einheit umfasst 15–32 Andenes.
- Maße: Höhe je Andén 1–1,3 m; Terrassen 1–4 m breit und bis 40 m lang.
- Wasserführung: kanales und unterirdische Verbindungen leiten Wasser zwischen den Terrassen.
- Nutzung: Oben v. a. Mais & Kartoffeln, unten Alfalfa für die Viehzucht.
- Zugänge: geplante Türen/Wege (caminos de herradura) für Menschen und Tiere – Teil des langfristigen Erhaltungsplans.
Ökologie, Klima & Forschung
Die Andenerías stabilisieren Hänge, speichern Wasser und mildern Klimaextreme – ein frühes Anpassungsmodell an den Klimawandel. Studien der britischen Archäologin Ann Kendall (Cusichaca Trust) zeigen, wie traditionelle Infrastrukturen heute als Vorbild für nachhaltige Landwirtschaft dienen.
Festivitäten & Rituale
Mit dem landwirtschaftlichen Zyklus verbunden sind:
- Yaku Raymi – Fest des Wassers
- Hatun Pata Tarpuy Raymi – Aussaatfest
- Pata Raymi (Sept./Okt.) & Pago a la Pachamama
Natur & Aktivitäten
- Spaziergänge & Familienexkursionen auf markierten Wegen
- Vogelwelt: Aguiluchos, Quillincha, Chiwaco, Pichinko, Eulen, Perdiz, Kolibris
- Flora: Mais, Wildblumen, Sunchu, Ichu, Andenpflanzen
- Panorama: Mirador de los Andenes Aya Orcco mit weiten Talblicken
Anreise – Routenübersicht
Tramo | Strecke | Verkehrsmittel | Distanz / Zeit |
---|---|---|---|
1 | Ayacucho (Terminal Sur) → Prov. Sucre (Querobamba) → Andamarca | Touristenbus | 206 km / 6 Std. + 117 km / 4 Std. |
1 (Fußweg) | Andamarca (Cdra. 3 Jr. Lima) → 1. Cdra. Miguel Grau (Mirador Aya Orcco) | A pie | 300 m / 5 Min. |
2 | Ayacucho → Huanca Sancos → Andamarca | Touristenbus | 142 km / 3:37 Std. + 117 km / 3 Std. |
2 (Fußweg) | Andamarca → 1. Cdra. Miguel Grau (Mirador Aya Orcco) | A pie | 300 m / 5 Min. |
3 | Lima (Av. 28 de Julio) → Ica → Puquio → Andamarca | Touristenbus | 305 km / 4 Std. + 298 km / 5 Std. + 75 km / 2 Std. |
3 (Fußweg) | Andamarca → 1. Cdra. Miguel Grau (Mirador Aya Orcco) | A pie | 300 m / 5 Min. |
Besucherinfos
- Eintritt: frei (Registrierung bei der Municipalidad empfohlen, Tel. +51 972 550 691)
- Öffnungszeiten: ganzjährig, 05:00–18:00 Uhr (idealerweise mit lokalem Guide)
- Empfohlene Dauer: halbtägig bis ganztägig
- Schwierigkeit: leicht–moderat; markierte Wege und caminos de herradura
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