Templo Apóstol Santiago de Coporaque
Ein koloniales Juwel im Colca-Tal
Der Templo Apóstol Santiago de Coporaque gehört zu den bedeutendsten Sakralbauten des Colca-Tals. Zwischen 1569 und 1590 erbaut, erhebt sich die Kirche auf den Fundamenten eines alten indigenen Oratoriums und markiert den Beginn der katholischen Evangelisierung der Region der Collaguas. Heute gilt sie als Kulturerbe der Nation und beeindruckt mit ihrer einzigartigen Architektur im Stil der frühen Kolonialzeit.
Architektur und Gestaltung
Die Kirche zeigt eine harmonische Mischung aus Renaissance- und neoklassizistischen Elementen. Besonders auffällig ist die Fassade im Retablo-Stil, die in drei Körper gegliedert ist und von einer offenen Kapelle im Tribünenstil gekrönt wird. Zwei Türme mit Glockengeläut flankieren den Eingang, während das Satteldach von einem dreieckigen Giebel abgeschlossen wird.
Besondere Details
- Zugang: 12 Stufen führen von der Plaza hinauf zum Portal
- Länge der Kirche: 44,58 m bei einer Breite von 9,28 m
- Innenraum: einschiffige Anlage mit schlichten neoklassizistischen Retabeln
- Hauptaltar: zwei Körper und drei Straßen, Symbol der kolonialen Sakralkunst
- Bodenbelag: Kombination aus Zement und Tuffstein
Kulturelle Bedeutung
Der Tempel ist Teil eines größeren religiösen Ensembles, das auch die ehemalige Pfarrresidenz, die Plaza del Hospital und die Kapelle San Sebastián umfasst. Seit 1980 steht die Anlage unter dem Schutz als Monumento Histórico durch die peruanische Regierung. Neben seiner religiösen Funktion ist der Tempel ein zentraler Ort für Patronatsfeste und Prozessionen, die das kulturelle Leben von Coporaque bis heute prägen.
Besuch und Zugang
Der Templo Apóstol Santiago ist ganzjährig für Besucher geöffnet, besonders in den Nachmittagsstunden von 14:00 bis 18:00 Uhr. Die Anreise erfolgt in mehreren Etappen:
- Arequipa – Chivay: 166 km, ca. 3 Stunden 15 Minuten mit dem Bus
- Chivay – Coporaque: 7,7 km, ca. 18 Minuten mit dem Combi
- Plaza de Coporaque – Tempel: 100 m, 3 Minuten zu Fuß
Touristische Aktivitäten
- Fotografie und Film: Die prächtige Fassade und das historische Ensemble bieten ideale Motive
- Kultur & Folklore: Teilnahme an religiösen Feiern und Patronatsfesten