
Uma Llawita: Mystisches Felsentor am Apu Khapía
Lage, Höhe und Landschaft von Uma Llawita
Uma Llawita ist ein natürliches Felsentor an den Flanken des Cerro Apu Khapía, eines erloschenen Vulkans im Süden des Titicacasees. Die Formation liegt in der Hochlandregion Puna auf etwa 4.473 m ü. M. und gehört zum Gebiet der Provinz Yunguyo in der Region Puno. Das Klima ist typisch für das Altiplano: kalt und trocken, mit starken Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht.
Das Felsentor besteht aus einer Kombination aus Gestein und Ton und ruht auf einer Art natürlicher Stein-Arche. Geologisch wird seine Entstehung in die tertiäre bzw. känozoische Epoche des Pliozäns eingeordnet. Die Lage an den Hängen des Apu Khapía verbindet spektakuläre Ausblicke über die Hochebene mit der Nähe zu Quellen, Weiden und Felswänden.
Geologie und geomagnetische Energie am Felsportal
Uma Llawita ist eine markante Felsformation in Form eines Tores, das wie ein Durchgang in eine andere Welt wirkt. Die Basis ähnelt einem steinernen Kasten oder einer Arche, auf der sich das eigentliche „Portal“ erhebt – eine klar umrissene Öffnung, durch die der Himmel und die Landschaft gerahmt zu sehen sind.
Dem Ort wird eine besondere geomagnetische Energie zugeschrieben. Wer die Hände auf das Felsportal legt, spürt nach Aussage der Einheimischen eine Art Vibration oder Wärme, die von innen heraus zu kommen scheint. Dies wird häufig so erklärt:
- Im Inneren des erloschenen Vulkans Apu Khapía befinden sich Wasservorkommen,
- diese Wasserreserven beeinflussen das Gestein,
- und erzeugen ein Feld, das als besondere Energie am Portal wahrgenommen wird.
Uma Llawita wird deshalb oft als Ort der Reinigung, der inneren Ruhe und der „Neuausrichtung“ besucht – ein Tor, an dem Natur und Spiritualität ineinander greifen.
Höhlen, Quellen und Lebensräume
Rund um das Felsentor und an den Hängen des Apu Khapía finden sich zahlreiche Höhlen und Felsnischen. Sie dienen als natürliche Unterschlüpfe für verschiedene Tierarten und tragen dazu bei, dass Uma Llawita als lebendiger, artenreicher Lebensraum wahrgenommen wird.
Gleichzeitig entspringen in der Zone mehrere Wasserquellen, die kleine Feuchtgebiete und Bofedales speisen. Diese sumpfigen Hochlandmoore sind Oasen in der rauen Puna-Landschaft und bieten Nahrung sowie Trinkwasser für Wildtiere und Weidetiere der Gemeinden.

Flora: Hochlandgräser, Kräuter und Bofedales
Die Vegetation von Uma Llawita spiegelt die Vielfalt der Puna wider, von kargen Grashängen bis zu feuchteren Senken mit dichterer Vegetation.
- Pastos naturales – natürliche Hochlandweiden,
- Ichu und Paja brava – typische Gräser der Hochebene,
- Thola – widerstandsfähiger Strauch, auch als Brennmaterial genutzt,
- K’elas – lokale Straucharten,
- Muña – aromatisches Heilkraut, u. a. für Tee gegen Kälte und Verdauungsbeschwerden,
- Canlli – traditionelle Wildpflanze der Region,
- Kakteen unterschiedlicher Formen,
- Kishuar – andine Gehölze,
- Bofedales – sumpfige Hochlandmoore, in denen Moose, Gräser und Wasserpflanzen dichte Teppiche bilden.
Diese Vielfalt macht Uma Llawita zu einem interessanten Ziel für Naturbeobachtung, Fotografie und botanische Studien – besonders in der Regenzeit, wenn die Vegetation in sattem Grün leuchtet.
Fauna: Wildtiere am Apu Khapía
Uma Llawita liegt in einem Gebiet mit reicher Hochlandfauna. Die Höhlen, Felswände und Weiden bilden ein Mosaik unterschiedlicher Lebensräume, in denen zahlreiche Tierarten vorkommen.
Säugetiere und Reptilien
Rund um das Felsentor können – mit etwas Geduld und Respekt – unter anderem folgende Tiere beobachtet werden:
- Hirsche, die in der Früh- und Abenddämmerung aktiv sind,
- Vicuñas in höheren Zonen,
- Andenfüchse und Zorrinos (Stinktiere),
- Vizcachas, die in Felsnischen leben,
- verschiedene Mausarten,
- wilde Meerschweinchen und Hasen,
- Lagartos und Schlangen in wärmeren Felsspalten,
- Batracios – Frösche und Kröten – in feuchteren Bereichen.
Vogelwelt: Greifvögel und Hochlandarten
Für Vogelbeobachter ist Uma Llawita besonders interessant, da Felsen, Thermik und Weiten ideale Bedingungen für große Vögel schaffen. Häufig zu beobachten sind:
- Adler, die über den Hängen kreisen,
- Cernícalos (Falken),
- Eulen in Höhlen und Felsspalten,
- verschiedene Singvögel und kleinere Arten.
Mit etwas Glück kann man sogar gelegentlich einen Kondor in großer Höhe vorbeiziehen sehen – ein seltener, aber unvergesslicher Anblick in der klaren Luft des Altiplano.
Landschaft, Fotografie und Trekking
Uma Llawita liegt in einer landschaftlichen Schutzzone rund um den Apu Khapía. Die Kombination aus Felsformation, Weiden, Quellen und Fernblicken macht die Region zu einem idealen Ziel für:
- Trekking und ausgedehnte Wanderungen,
- Landschaftsfotografie – besonders bei Sonnenaufgang und -untergang,
- Filmaufnahmen von Natur und Hochgebirgslandschaft.
Die weiten Blicke öffnen sich über die Puna, die Hänge des Apu Khapía und – bei klarer Sicht – bis hin zu fernen Bergketten. Das Felsentor selbst ist ein eindrucksvolles Motiv, das den Himmel und die Umgebung rahmt.
Anreise nach Uma Llawita ab Puno
Die Anreise erfolgt von der Stadt Puno über Yunguyo bis in die Nähe des Apu Khapía und schließt einen längeren Fußweg ein. Gute Kondition und Höhenanpassung sind empfehlenswert.
Etappen der Anreise
- Puno – Yunguyo
Terminal Zonal Puno – Terminal Terrestre Yunguyo
Art des Zugangs: terrestrisch
Verkehrsmittel: öffentlicher Minibus
Straßenart: asphaltiert
Distanz/Zeit: ca. 136 km / etwa 2 Stunden - Yunguyo – Plaza 2 de Mayo
Terminal Terrestre Yunguyo – Plaza 2 de Mayo
Art des Zugangs: terrestrisch
Verkehrsmittel: Mototaxi
Straßenart: asphaltiert
Distanz/Zeit: ca. 0,65 km / etwa 9 Minuten - Plaza 2 de Mayo – Paradero IEP 70283
Plaza 2 de Mayo – Haltestelle IEP 70283
Art des Zugangs: terrestrisch
Verkehrsmittel: Mototaxi
Straßenart: affirmierte Straße
Distanz/Zeit: ca. 0,3 km / etwa 5 Minuten - Paradero IEP 70283 – Uma Llawita
Haltestelle – Felsentor Uma Llawita
Art des Zugangs: terrestrisch
Verkehrsmittel: zu Fuß
Weg: Saumpfad (Camino de Herradura)
Distanz/Zeit: ca. 8,2 km / etwa 2 Stunden
Der letzte Abschnitt führt stetig bergauf, durch Weideflächen, an Quellen vorbei und über schmale Pfade, bis das Felsentor in Sicht kommt. Für Orientierung und Sicherheit ist es sinnvoll, die Wanderung gemeinsam mit ortskundigen Begleitern zu unternehmen.
Beste Reisezeit und praktische Hinweise
Uma Llawita kann ganzjährig besucht werden. Wegen der extremen Höhenlage und der oft starken Winde ist gute Vorbereitung wichtig.
- Besuchszeitraum: Todo el Año (das ganze Jahr über).
- Empfohlene Besuchszeiten: 05:00 Uhr bis 16:00 Uhr, um Auf- und Abstieg bei Tageslicht zu bewältigen.
- Empfehlung: vorherige Abstimmung mit den Gemeindebehörden bzw. der lokalen Gemeinschaft (z. B. über den Gemeindepräsidenten).
Empfohlene Ausrüstung:
- warme, winddichte Kleidung im Zwiebelsystem,
- stabile Wander- oder Trekkingschuhe,
- Sonnenschutz (Hut, Sonnenbrille, hochwirksame Sonnencreme),
- ausreichend Trinkwasser und energiereiche Snacks,
- ggf. Wanderstöcke für den Auf- und Abstieg,
- Kamera oder Fernglas für Landschaft, Flora und Fauna.
Wer Uma Llawita besucht, erlebt einen der mystischsten Orte rund um den Apu Khapía: ein natürliches Felsentor, das Geologie, Energie, Tier- und Pflanzenwelt sowie die andine Vorstellung von heiligen Bergen und Übergängen auf eindrucksvolle Weise vereint.

