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Sumbay-Höhlen, Arequipa

Die Sumbay-Höhlen – Ein faszinierendes Relikt der Steinzeit in den Anden Perus

Die Sumbay-Höhlen – Ein faszinierendes Relikt der Steinzeit in den Anden Perus

Die Sumbay-Höhlen sind ein einmaliges Reiseziel für all jene, die tief in die Geschichte und prähistorische Kunst Perus eintauchen möchten. Dieses Höhlensystem liegt auf der Rückseite des Vulkans Misti, etwa 91 Kilometer von der Stadt Arequipa entfernt, und beherbergt Felsmalereien und archäologische Überreste, die über 8.000 Jahre alt sind. Die beeindruckende Lage auf rund 4.127 bis 5.100 Metern Höhe verleiht den Höhlen nicht nur einen einzigartigen Charme, sondern bietet auch atemberaubende Aussichten über die karge Hochlandlandschaft des Nationalreservats Salinas y Aguada Blanca.

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Archäologische Bedeutung und Entdeckung

Die Sumbay-Höhlen wurden 1968 vom Archäologen Máximo Neira Avendaño entdeckt und gelten als eine der bedeutendsten Fundstätten prähistorischer Kunst in Peru. Mit mehr als 500 Felszeichnungen, die vor allem Tiere wie Guanacos, Vicuñas, Pumas und Füchse zeigen, liefern sie wertvolle Einblicke in das Leben der Jäger- und Sammlergemeinschaften, die hier vor Jahrtausenden lebten. Seit dem Jahr 2000 sind die Höhlen als nationales Kulturerbe Perus anerkannt, was ihre Bedeutung als Kulturdenkmal unterstreicht.

Die Darstellungen in den Höhlen unterscheiden sich von anderen Fundstätten Perus durch die dargestellten Szenen: Die meisten Tiere sind nicht in Bewegung dargestellt, sondern ruhen in einer Reihe oder als Gruppe. Dies deutet darauf hin, dass die frühen Bewohner dieser Region möglicherweise bereits begonnen hatten, Kameliden wie Lamas zu domestizieren. Besonders bemerkenswert ist die Darstellung eines Schamanen, der in ein Kamelidkostüm gehüllt ist – ein Symbol für die rituelle und religiöse Bedeutung der Höhlen.

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Die faszinierenden Felsmalereien von Sumbay

Die Felskunst in den Sumbay-Höhlen besteht hauptsächlich aus menschlichen Figuren und Tieren, die in Weiß-, Rot- und Ockertönen dargestellt sind. Der weiße Farbton ist besonders auffällig und wurde aus Ton gewonnen, der von Vulkaneruptionen in der Region stammte. Um die Farben haltbar zu machen, nutzten die Künstler tierisches Fett als Bindemittel, wodurch die Kunstwerke über Jahrtausende hinweg erhalten blieben. Werkzeuge zur Farbauftragung sind bislang nicht nachweisbar; die frühen Künstler könnten die Farbe mit Fingern oder primitiven Pinseln aufgetragen haben, doch bisher fehlen dafür handfeste Beweise.



Fundstücke und historische Lebensweise

In den Höhlen wurden neben den Felszeichnungen auch Werkzeuge und Jagdinstrumente entdeckt, darunter Speerspitzen und Schabgeräte, die aus Retinit- und Obsidianstein gefertigt sind. Diese Funde belegen die komplexe lithische Industrie der damaligen Bewohner, die die Höhlen über einen Zeitraum von mindestens 1.000 Jahren bewohnten. Der Fund von Schabwerkzeugen und Klingen deutet darauf hin, dass das Leben hier von Jagd und handwerklichen Tätigkeiten geprägt war.

Aktivitäten rund um die Sumbay-Höhlen

Neben den Felsmalereien können Besucher auch die umliegenden Sehenswürdigkeiten erkunden. Die kleine Siedlung Sumbay, oft als Geisterstadt bezeichnet, beherbergt eine Kirche und einen alten Eisenbahn-Friedhof. Die Bewohner leben meist außerhalb des Dorfes auf ihren Höfen und kommen nur für Versammlungen oder festliche Anlässe zusammen. Ein weiteres Highlight ist der nahegelegene Steinwald von Puruña, dessen bizarr geformte Felsen durch natürliche Erosion entstanden sind und ein beeindruckendes Fotomotiv bieten.

Sumbay Höhlen Eingang.

Eingang zu den Höhlen, Foto: Mincetur

Anreise und beste Reisezeit

Anreiseoptionen:

  1. Mit dem eigenen Auto: Von Arequipa aus erreicht man die Höhlen in etwa 1,5 bis 2 Stunden, je nachdem, wie weit man fährt und welche Route man wählt. Die Strecke führt in Richtung Colca-Tal, und ab einem Abzweig weist ein Schild den Weg nach Sumbay. Von dort aus erreicht man die Höhlen nach einer kurzen Wanderung von etwa 15 Minuten. Der Eintritt beträgt aktuell 5 Soles pro Person.
  2. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Es besteht die Möglichkeit, von Arequipa aus einen Bus oder eine Minivan nach Chivay zu nehmen und an der Abzweigung zu Sumbay auszusteigen. Die restliche Strecke zu den Höhlen muss jedoch zu Fuß zurückgelegt werden, was eine etwa 45-minütige Wanderung beinhaltet.
  3. Organisierte Touren: Mehrere Reiseanbieter in Arequipa bieten geführte Touren – wie hier bei Getyourguide – an, die neben den Höhlen auch andere Sehenswürdigkeiten entlang der Route beinhalten. Diese Touren sind ideal, wenn man keine eigenen Transportmittel hat und gleichzeitig die Unterstützung eines ortskundigen Führers möchte.

Beste Reisezeit: Die Höhlen sind ganzjährig zugänglich, doch die Monate von Mai bis November sind am besten für einen Besuch geeignet, da in der Regenzeit von Januar bis März die Straßen oft aufgeweicht und schwieriger zu befahren sind. In diesen Monaten ist ein Besuch am Morgen empfehlenswert, um den größten Regenmengen zu entgehen.

Praktische Tipps für Besucher

Da die Sumbay-Höhlen auf über 4.000 Metern Höhe liegen, sollten Besucher sich auf die dünne Luft und kühles Wetter einstellen. Festes Schuhwerk, ausreichend Wasser, Sonnenschutz und Proviant sind unerlässlich, da es vor Ort keine Einkaufsmöglichkeiten gibt. Besonders in der Geisterstadt Sumbay wird oft kein Ladenpersonal angetroffen, weshalb man gut vorbereitet sein sollte.

Die Sumbay-Höhlen bieten eine einmalige Gelegenheit, das Leben der ersten Bewohner Perus und deren tief verwurzelte Verbindung zur Natur kennenzulernen. Die historischen Felszeichnungen, die eindrucksvolle Landschaft und die kulturelle Bedeutung machen diesen Ort zu einem unvergesslichen Reiseziel. Wer in Arequipa ist und sich für Kulturgeschichte und Archäologie begeistert, sollte sich die Sumbay-Höhlen nicht entgehen lassen – ein wahrer Schatz prähistorischer Kunst und Geschichte.


Titelbild: Mincetur

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