Festival de la Sopa Chola – Die größte Sopa Chola der Welt in Lunahuaná
Lunahuaná, das malerische Tal südlich von Lima, ist bekannt für Wein, Pisco und Abenteuersport. Doch einmal im Jahr wird der Ort zur Bühne für ein kulinarisches Spektakel, das nicht nur den Gaumen, sondern auch das Herz berührt: das Festival de la Sopa Chola – „Die größte Sopa Chola der Welt“.
Diese herzhafte Suppe, traditionell in den Distrikten Lunahuaná, Pacarán und Zúñiga zubereitet, ist seit Generationen Teil der lokalen Küche. Mit kräftiger Brühe, Mais, Gemüse, regionalen Gewürzen und zartem Fleisch von Freilandhühnern verkörpert sie die Wärme und Gastfreundschaft des Cañete-Tals.
Ursprung einer rekordverdächtigen Idee
Die Geschichte des Festivals beginnt am 29. November 2017, als sich die Mitglieder der Asociación de Guías y Orientadores de Turismo de Lunahuaná (AGOTUL) zu einem gemütlichen Mittagessen trafen. Bei diesem Treffen entstand der kühne Plan: die größte Sopa Chola der Welt zuzubereiten – größer als alle bisherigen Rekorde in der Region. Manche hielten die Idee für übertrieben oder provokant, doch für AGOTUL war sie Ausdruck von kulinarischem Stolz und der Rettung einer lokalen Tradition, die vielerorts schon in Vergessenheit geraten war.
Die erste Ausgabe 2018 – ein Triumph
Am Sonntag, 4. Februar 2018 wurde die Vision Wirklichkeit. Schon in den frühen Morgenstunden versammelten sich die 48 Köchinnen im ehemaligen Mercado Municipal. Mit leuchtenden Augen und in weißen Schürzen begannen sie, die Zutaten vorzubereiten: Die aromatischen Gewürze waren abgewogen, die Freilandhühner fachgerecht zerlegt, die Töpfe aus Ton – jeder mit Platz für zehn Kilo Suppe – auf Holzfeuern zum Kochen gebracht. Am Nachmittag wurden die dampfenden Töpfe in einer U-Form um die Plaza de Armas aufgestellt. Unter dem Jubel der Menge und in Anwesenheit von Honoratioren wie Bürgermeister und Abgeordneten wurde die Sopa Chola vermessen: 171,70 Meter – und damit offiziell die größte ihrer Art. Über 2.925 Portionen wurden an diesem Tag serviert.
Vom Rekord zum Kult – die Ausgabe 2023
Fünf Jahre später, im Jahr 2023, erreichte das Festival eine neue Dimension. Die „Tafel“ der Sopa Chola, wieder in U-Form um die Plaza de Armas, maß diesmal 198,60 Meter. Die Blasmusik spielte, das Publikum applaudierte, und mehr als 7.000 Portionen wurden an Besucher aus Nah und Fern verteilt. Das Fest ist längst zu einer touristischen Attraktion der Region Lima geworden. Es lockt nicht nur Feinschmecker, sondern auch Reisende, die das authentische Leben im Tal von Lunahuaná erleben möchten.
Wann und wo findet das Fest statt?
Das Festival de la Sopa Chola findet jedes Jahr Anfang Februar statt, in der Regel an einem Sonntag. Der genaue Termin wird einige Wochen vorher von der Gemeinde Lunahuaná und AGOTUL offiziell bekanntgegeben. Die Premiere 2018 fiel auf den 4. Februar, und auch in den Folgejahren blieb das Fest im Kalender rund um das erste Februarwochenende fest verankert. Veranstaltungsort ist die Plaza de Armas von Lunahuaná, wo die riesige U-förmige Servierstrecke aufgebaut wird.
Mehr als nur Suppe – ein Fest für Kultur und Gemeinschaft
Das Festival ist weit mehr als ein kulinarisches Großereignis. Es ist ein Symbol für den Zusammenhalt der Gemeinschaft, ein Schaufenster der regionalen Gastronomie und ein Beweis, wie Tradition und Tourismus Hand in Hand gehen können. Die Besucher erleben nicht nur den Geschmack der Sopa Chola, sondern auch Musik, Tanz und das herzliche Miteinander der Menschen, die dieses Fest mit Leidenschaft gestalten.
Praktische Tipps für Besucher
Beste Zeit: Anfang Februar – rechtzeitig anreisen, da Unterkünfte schnell ausgebucht sind.
Ort: Plaza de Armas von Lunahuaná.
Anreise: Ab Lima über die Panamericana Sur bis Cañete, dann entlang des Río Cañete ins Tal.
Erlebnis-Tipp: Früh kommen, um den Kochprozess mitzuerleben – der Duft der Sopa Chola zieht schon Stunden vor dem Servieren durch die Straßen.
Titelbild: Mincetur