Ica in Peru
Ica – Die Stadt des ewigen Sommers
Ica ist eine heiße, hektische und geschäftige Stadt am Rande der Wüste, rund 300 km südlich von der peruanischen Hauptstadt Lima entfernt. Rund um Ica herum liegen fruchtbare Gebiete, in denen Obst und Gemüse angebaut wird – hauptsächlich natürlich Tafelweintrauben, aus denen das beliebte Nationalgetränk Pisco hergestellt wird.
Schon lange, bevor der spanische Eroberer Geronimo Luis de Cabrera hier am 17. Juni 1563 unter dem Namen Villa de Valverde eine Stadt gründete, fanden sich hier menschliche Siedlungen. Und zwar nicht nur von den Inka, sondern auch von Vor-Inka-Völkern wie den Paracas. Und noch jemand lebte hier lange vor den Spaniern: der Icadyptes Salasi, ein prähistorischer Pinguin, dessen rund 30 Millionen Jahre alten Fossil-Überreste hier in der Atacama Wüste gefunden wurden!
Sehenswürdigkeiten in Ica
Museo Regional Adolfo Bermúdez Jenkins
Im Museo Regional de Ica finden Sie eine äußerst interessante Sammlung an verschiedensten Artefakten, die von prä-kolumbischen Ausstellungsstücken bis hin zu Exponaten aus der Kolonialzeit reichen. Aber das „Highlight“ ist ohne Zweifel die große Kollektion an menschlichen Mumien und anderen menschlichen Überresten. Wie beispielsweise den grotesk verlängerten Köpfen der Paracas, die von vielen Wissenschaftlern als eine gewollte Deformation interpretiert wird, durch die sich die Elite vom Rest abhob. Andere Schädel wiederum weisen Anzeichen von Operationen auf, um beispielsweise aufgestauten Druck zu lösen. Lage : Av. Ayabaca, Block 8, Urb. San Isidro
Museo de Piedras Grabadas
Einen etwas anderen Blick auf Ica gewähren die Möbel und Malereien aus der spanischen Kolonialzeit. Ein Museum der etwas anderen Art erwartet Sie im „Museo de Piedras Grabadas“, die legendären Steine von Ica. Diese Steine, die mit kunstvollen Gravierungen verziert sind, wurden angeblich rund um Ica in Höhlen und Flussläufen gefunden und zeigen Zeichnungen von Dinosauriern gemeinsam mit Menschen und fortschrittlichen Gerätschaften wie Teleskopen. Der peruanische Arzt Javier Cabrera soll seit 1961 rund 15.000 dieser Steine zu sammeln, die von faustgroß bis zu einem Durchmesser von 80 cm reichen. Und jetzt kommt der interessante Part: während die einen behaupten, dass die Steine zehntausende von Jahren alt sein und vielleicht sogar von Außerirdischen stammen sollen, sind sich Experten und Archäologen ziemlich sicher: hierbei handelt es sich um einen – zugegeben sehr gut gemachten – Fake. Wenn Sie sich von der dank der Nazca-Linien sowieso recht mystischen Atmosphäre dieser Gegend hingeben möchten, dann ist ein Besuch hier im Museum definitiv ein Muss!
St. Jerome Kathedrale
Die Konstruktion der Kathedrale geht auf das 18 Jahrhundert zurück. Im Jahr 1814 wurde die Kathedrale umgebaut und zeichnet sich äußerlich durch einen neoklassizistischen Stil aus und im inneren durch einen Barockstil. 2007 wurde die Kathedrale bei einem Erdbeben stark beschädigt und die Renovierung ist noch nicht abgeschlossen.
Lage : Plaza de Armas.
Santuario del Señor de Luren
Die im neoklassizistischen Sti erbaute Kirche „Unser Herr von Luren“ wurde bei dem Erdbeben 2007 zerstört. Zum 456 Jahrestag der Gründung der Stadt Ica wurde die Rekonstruktion der Kirche eingeweiht. Während der Karwoche versammeln sich hier tausende Gläubige, um das Bild des Schutzheiligen während einer Prozession zu begleiten und zu verehren.
Lage : Calle Ayacucho, Block 10, die Figur befindet sich zeitweise vor der Kirche.
Casona del Marqués de Torre Hermosa (Villa)
Der Höhepunkt dieser kolonialen Architektur ist ein exquisites Cover, das den Rokokostil unterstreicht, der vollständig in Stein gearbeitet wurde. Das Haus wurde während der Zeit des Vizekönigs von Spanien erbaut und erreichte seine Bekanntheit durch den Aufenthalt von Simon Bolivar als er die Stadt Ica besuchte. Seit dem trägt es auch den Beinamen Casa Bolivar.
Lage : Calle Libertad, Block 1, Plaza de Armas.
Ein Blick in die Geschichte Ica´s
Präinkazeit
Während der Zeit von 2500 v. Chr. – 1400 n. Chr. wurde das Gebiet in dem sich heute die Stadt Ica befindet von der Paracas- und Nasca-Kultur bewohnt. Die Bevölkerung von Icaña erschuf ein Bewässerungssystem und war geschickt in der landwirtschaft und der Herstellung von Keramik, Textilien, Holzschnitzereien, Metallurgie, Schmuck und dem Fischfang. Bis zum neunten Jahrhundert unterhielten die Bewohner ständige Beziehungen zu den Bergdörfern, hauptsächlich nach Ayacucho wo sich die Wari befanden. Zwischen 1100 und 1400 entwickelte sich die Ica-Kultur.
Inkaperiode
Mit dem neunten Herrscher der Inka dem Führer Pachacutec wurden im 15. Jahrhundert Siedlungen im gesamten Tal erbaut, um die Versorgung der Hauptstadt Tahuantinsuyo zu gewährleisten. Das beeindruckendste Bauwerk aus dieser Zeit der Bewässerungskanal Achirana del Inca mit dem ein großer Teil des Iqueño-Tals mit Wasser zu versorgt wurde.
Kolonialzeit
Die Vorläufer der Stadt wurden von Don Jerónimo Luis de Cabrera 1563 unter dem Namen Villa de Valverde de Ica gegründet. Aufgrund von Erdbeben im Jahr 1568 wurde der Ort verlegt und führte von da den Namen San Jerónimo de Ica. Es folgten weitere Ortswechsel bis schließlich 1633 der Ort als Stadt anerkannt wurde und seinen Sitz an der heutigen Stelle fand.
Unabhängigkeit und Republik
Rund 3 Jahrhunderte unterlag die Stadt der spanischen Herrschaft bis die ersten emanzipatorischen Bewegungen einsetzten. Im August 1820 verließ General José de San Martín die Stadt Valparaíso in Chile mit 11 Kriegsschiffen und 15 Transporten. Er führte mehr als 4.000 Truppen argentinischer, peruanischer und chilenischer Nationalität nach Paracas und leitete damit die Befreiung Perus ein.
Am 8. September 1820 landete der General in Paracas, schlug sein Hauptquartier in Pisco auf und forderte die peruanische Bevölkerung auf sich der Forderung nach Unabhängigkeit anzuschließen.
Die Truppen wurden aufgeteilt und rückten nach Chincha und Nazca vor wo am 14. Oktober eine Schlacht ausgetragen wurde. 250 Männer der Armee von San Martín nahmen die damalige „Villa de Nazca“ die sich unter dem Kommando von Oberstleutnant Manuel Rojas Argerich befand ein und schlugen die Royalisten unter Oberst Manuel Quimper. Am 16. Oktober 1820 schwor Nazca die Unabhängigkeit. Icas Unabhängigkeit wurde am 20. Oktober 1820 von General Juan Antonio Álvarez de Arenales ausgerufen.
Ica blieb bis 1855 in der politischen und administrativen Zuständigkeit von Lima. Unter Präsident Ramón Castilla wurde Ica am 25. Juni 1855 zur Küstenprovinz Ica.
Im Januar 1866 gründete Oberst EP Mariano Ignacio Prado in seiner Eigenschaft als provisorischer oberster Chef der Republik die Abteilung von Ica. Während seiner Regierungszeit wurde der Krieg gegen Spanien erklärt, wobei Ica vorübergehend die an Guano reichen Chincha-Inseln eroberte.
City-Tour
Wer Lust hat kann am Plaza de Armas in Ica eine Tour, für 15 Soles / Person, zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt buchen. Auf der Liste der Ica-Tour stehen:
- La Bruja de Cachiche
- Schokoladenfabrik Helena, bekannt für ihre einzigartige Ica-Schokolade
- La Palmera de siete Cabezas
- Ein Besuch in einer Pisco Fabrik
- Besuch der Huancachina Oase
Die Legende besagt das alle Wünsche in Erfüllung gehen, wenn man den Baum der Hexen von Cachiche fest umarmt und dabei intensiv an seine Wünsche denkt.
Die Oase von Huacachina
Gerade einmal zehn Kilometer außerhalb von Ica liegt Huacachina, die einzige wirkliche Oase auf beiden Amerikanischen Kontinenten. Hier können Sie am Ufer einen Drink genießen, die angeblich heilenden Kräfte des Wassers genießen oder an einem der Pools der Resorts entspannen. Oder Sie mögen es rasant: dann bietet sich eine Sandboarding-Runde durch die fast 100 m hohen Dünen an oder aber eine Tour mit dem Sandbuggy – so geheizt sind Sie noch nie! Die Preise in Huacachina liegen durchweg höher als in Ica.
Rund um die Plaza de Armas finden Sie – wie in fast jeder peruanischen Stadt – einige Restaurants, in denen Sie gut und günstig essen können. Viele Restaurants bieten zur Mittagszeit Menüs für knapp 7 – 10 Soles ein, die eine Vorspeise, ein Hauptgericht und ein Getränk beinhalten.
Und wenn Sie in Ica sind, können Sie die Stadt natürlich nicht verlassen, ohne einen Pisco Sour getrunken zu haben. Wenn Ihnen das zu stark sein sollte, können Sie auch den süßen Wein-ähnlichen Drink Cachina probieren – Vorsicht, Katergefahr!
Typische Gerichte der Stadt
Carapulcra
Gebratene, getrocknete Kartoffeln, geschmort mit Schweine- und Hühnerfleisch, Panca- und Mirasol-Chilis, Knoblauch und anderen Gewürzen.
Chapanas
Dessert aus Yuccamehl und Chancaca ein Saft aus Zuckerrohr
Tejas
Traditionelles Dessert aus getrockneten Limetten, Feigen oder Pekannüssen, gefüllt mit Pudding und mit Karamell überzogen.
Morusa
Gestampfte Lima-Bohnen mit gebratenem Rind- oder Schweinefleisch.
Pisco
Traubenschnaps – ein original peruanischer Schnaps und kulinarisches Aushängeschild Perus.
Reisezeit und Wetter
Ica liegt am Rande der Atacama Wüste und sein Klima ist extrem trocken – gerade einmal knappe 2,3 cm Regen fallen hier über das gesamte Jahr verteilt! Hier ist es rund ums Jahr angenehm warm. Im Sommer von Dezember bis März steigen die Temperaturen auf knapp über 30° C, im Winter von Juni bis September liegen die Temperaturen immer noch bei angenehmen 22° C.
Verano Negro
Black Sommer
Peru ist eine Mischung der verschiedenen Kulturen. Eine von ihnen ist die afro-kolumbianische Kultur. Die angekommenen Sklaven brachten ihre eigene Musik, ihre Instrumente und ihre kulinarischen Traditionen mit. Mit der Zeit haben diese Bräuche in der peruanischen Gesellschaft Fuß gefasst und so entstand die Afro-Peruanische Kultur die mit viel Freude und Spaß mit dem Black Summer (Verano Negro) Festival in der Region Ica gefeiert wird.
Jedes Jahr findet dieses Festival in Chincha statt und hebt die schwarze Kultur hervor. Gastronomie, Musik, Kultur, Poesie und Tänze lassen den Verano Negro zu einer fröhlichen Veranstaltung werden. Zu den weiteren Festen gehören:
Osterwoche
Am Palmsonntag finden in der Stadt die Prozession des Herrn des Triumphs und die Auferstehungsprozession, auch als „Procesión del Borrachito“ (Prozession des Säufers) bekannt ist, statt. Die in Ica Straßen werden in dieser Zeit mit Teppichen und Triumphbögen geschmückt.
Zeitraum: März – Mai
Tourismuswoche
Im Oktober werden viele Wanderungen zu den verschiedenen Weingütern rund um Ica und Pisco-Verkostungen angeboten. Innerhalb der Stadt finden Hahnkämpfe und die Paso-Pferdeshow statt. In den Dünen treffen Sandboard-Fans auf den internationalen Sandboard-Wettbewerb.
Zeitraum: Oktober
Das Fest vom „Herr von Luren“
Der Herr von Luren ist der Schutzpatron der Stadt und die Festlichkeit geht auf das jahr 1570 zurück als das Bildnis des Herrn von Luren plötzlich auf ungeklärte Weise verschwand. Es wurde in einem abgelegen Indianer Dorf wiedergefunden. Seit dem wird jährlich eine Prozession durchgeführt in der das Bild zusammen mit der Jungfrau Maria und Maria Magdalena am Abend die Stadt verlässt und im Morgengrauen zurückkehrt.
Zeitraum: Oktober
Hotels und Unterküfte
Hotel Curasi
Viajero Kokopelli Huacachina Hostel
Anreise
So kommen Sie hin
Ica liegt rund 300 km südlich von der Hauptstadt Lima, immer entlang der Pan-Americana, Amerikas wahrscheinlich berühmtester Straße. Am einfachsten gelangen Sie mit dem Bus hierhin, die Fahrt dauert rund 4 Stunden und kostet je nach Busanbieter zwischen 60 – 160 Soles. Auch von Cusco oder den Nazca-Linien (ca. 2 – 3 Stunden Fahrtzeit) gibt es Busse nach Ica.
Videos
Ica Region und Provinz
Gegründet: 17. Juni 1563,
unter dem Namen Villa de Valverde del Valle de Ica
Einwohner Department 2015: 787170
Ältere erwachsene Bevölkerung: 82695 (10,5%)
Bevölkerungsstatistik:
Ministerium für Frauen und gefährdete Bevölkerungsgruppen
Fläche: 7.894 km²
Fläche der Region Ica: 21330 km²
Höhe: 406 m
Distrikte: Chincha, Pisco, Ica, Nasca, Palpa
Entfernung Lima: 286 km, ca.4,5 Std. mit dem Kfz
Nächstgelegene Flughafen:
Capitán FAP Renán Elías Olivera, Ica 715, Pisco
Flughafencode: PIO
Municipalidad