Los Chupes Arequipeños – Die Vielfalt der Suppenkultur in Arequipa
Ein geordnetes Ritual des guten Essens
Die Chupes Arequipeños gehören zu den größten kulinarischen Schätzen der „Weißen Stadt“. Es handelt sich um kräftige Suppen und Eintöpfe, die ihre Wurzeln in den andinen chupis haben – Gerichte auf Basis von Brühen, Fleisch, Gemüse und Kräutern. Mit der Zeit bereicherten spanische Einflüsse wie Kichererbsen, Reis und bestimmte Gewürze die Rezepturen. Heraus entstand eine kulinarische Symbiose, die heute ein unverzichtbarer Bestandteil der Gastronomie Arequipas ist.
Die Vielfalt der Zutaten
Die Suppen variieren zwischen andinen und hispanischen Einflüssen:
- Andine Varianten: chaque, chairo, chochoca, almuerzo de chuño, timpo, timpusca oder rachis – reich an Mais, Chuño (gefriergetrocknete Kartoffeln) und lokalen Kräutern.
- Hispanische Varianten: caldo blanco, puchero, caldo de pascua, pebre de cordero oder gallina – oft mit Kichererbsen, Reis, Kräutern und großen Fleischstücken.
Gemeinsam ist allen Chupes die Fülle an Zutaten, die dichte Konsistenz und die kunstvolle Balance von Aromen.
Ein Chupe für jeden Tag der Woche
In Arequipa ist das Leben geprägt von Ordnung und festen Strukturen – das gilt auch für die Küche. Traditionell gibt es für jeden Wochentag eine bestimmte Suppe:
- Montag: Caldo de chaque – ein reichhaltiger Kuttelsuppe
- Dienstag: Chairo – eine Mischung aus Fleisch, Tuberkeln und Weizen
- Mittwoch: Chochoca – eine dicke Suppe aus zerkleinertem Mais
- Donnerstag: Chupe de chuño – eine raffinierte Variante mit dem uralten Andenknollen
- Freitag: Chupe del día – mit Fisch oder Meeresfrüchten, angepasst an religiöse Fastenregeln
- Wochenende: Pebres und Pucheros – üppige Eintöpfe mit großen Fleischstücken, die ihre Wurzeln in der spanischen Küche haben
Kulinarische Kontinuität
Seit der Kolonialzeit haben sich die Chupes Arequipeños kaum verändert. Sie stehen für Beständigkeit, Maß und den respektvollen Umgang mit Lebensmitteln. Die Zutaten werden gezielt für die jeweilige Tages-Suppe auf den Märkten angeboten, was Überproduktion vermeidet und den Rhythmus des städtischen Lebens widerspiegelt.
Ein Erbe mit Geschmack und Ordnung
Die Chupes sind mehr als nur Suppen – sie sind Ausdruck einer kulinarischen Philosophie, die Alltag, Religion und Tradition verbindet. Wer Arequipa besucht, sollte dieses Ritual des Essens unbedingt erleben und an einem der sieben Tage einen der berühmten Chupes probieren.