Pinkuylluna – Die geheimnisvollen Inka-Speicher über Ollantaytambo
Archäologisches Erbe am Hang des Andenberges
Das Sitio Arqueológico de Pinkuylluna thront auf einem Hügel östlich des historischen Zentrums von Ollantaytambo. Schon von unten sind die markanten rechteckigen Steinstrukturen zu erkennen, die als Speicheranlagen (Qollqas) der Inka dienten. Archäologische Untersuchungen belegen jedoch eine kontinuierliche Besiedlung seit der Formativzeit, mit Spuren aus der Wari-Periode und Keramikfunden der Killke-Kultur, die den Übergang zur Inka-Zeit markieren.
Bedeutung des Namens
Der Begriff Pinkuylluna stammt aus dem Quechua und bedeutet „Ort, wo der pinkuyllu gespielt wird“ – ein traditionelles Blasinstrument der Inka, vergleichbar mit einer Flöte. Ob dieser Name bereits in vorkolonialer Zeit verwendet wurde, ist unklar, doch verweist er auf die tiefe kulturelle Verwurzelung des Ortes.
Architektur und Struktur
Sektor A
Der untere Bereich von Pinkuylluna, nahe beim Dorf, umfasst zwölf rechteckige Gebäude, die auf Terrassen angeordnet sind. Diese Plattformen fungierten zugleich als Stützmauern und wurden der Form des Hangs angepasst. Charakteristisch sind die rustikalen Steinmauern mit Lehm-Mörtel und gelber Lehmbeschichtung. Auffällig sind innenliegende Vorsprünge, die oft die Hälfte der Raumbreite einnehmen – möglicherweise ein funktionales Element der Speichertechnik.
Sektor B
Der obere Bereich besteht aus drei langgestreckten, zweigeschossigen Bauten, die parallel zueinander angelegt sind. Diese Bauwerke besitzen Türen im Erdgeschoss sowie Fensteröffnungen und zusätzliche Zugänge im Obergeschoss. Eine Besonderheit sind Kühlkanäle und Lehmauflagen, die zur Konservierung gelagerter Produkte dienten. Der Zugang erfolgt über steinerne Treppen, die durch Stützmauern gesichert wurden. Ergänzend finden sich hier acht kleinere Terrassen von 12 bis 29 Metern Länge, die vermutlich für den landwirtschaftlichen Anbau genutzt wurden.
Die Wanderung nach Pinkuylluna
Route und Zugang
- Startpunkt: Im Zentrum von Ollantaytambo, gegenüber des Hauptplatzes
- Distanz: Nur 300 Meter bergauf, etwa 20 Minuten Fußweg
- Art des Zugangs: Ausschließlich zu Fuß, steiler Pfad mit steinernen Stufen
Besuchszeiten und Eintritt
- Eintritt: Frei
- Beste Reisezeit: Ganzjährig
- Öffnungszeiten: 07:30 – 16:30 Uhr
Erlebnisse und Aktivitäten
- Fotografie: Spektakuläre Aussicht auf das Tal und die Ruinen von Ollantaytambo
- Trekking: Kurzer, aber intensiver Aufstieg mit kulturellem Mehrwert
- Archäologie: Einblick in die Speichertechnologien der Inka
- Landschaft: Beobachtung der Andenlandschaft und landwirtschaftlichen Terrassen
Serviceangebote
- Touristische Infrastruktur: Orientierungsschilder und einfache Aussichtspunkte
- Paradores turísticos: Rastmöglichkeiten am Wegesrand