Chimbote in Peru
Chimbote – Perus „größtes Fischerdorf“
Das Wichtigste in Chimbote ist sein Hafen – und auch sein Ursprung. Die relativ junge Stadt (sie wurde erst 1906 offiziell gegründet) und einstige Fischerdorf konzentriert sich auch heute noch fast ausschließlich auf die Fischerei und die damit verbundene Verarbeitungsindustrie. Fast 70 % der Fischereiindustrie sind hier beheimatet, und das bemerkt man überall. Doch auch, wenn Chimbote für meist nur ein Zwischenstopp auf dem Weg von Lima nach Trujillo ist, so gibt es hier einige wunderschöne Strände, die Isla Blanca in der näheren Umgebung und Einblicke in „das ganz normale Leben Perus“.
Eines vorweg: ja, Chimbote ist voll mit Fisch-Fabriken und wenn der Wind mal ungünstig steht (was zum Glück nur selten passiert), liegt ein etwas seltsamer Geruch in der Luft. Aber direkt am Wasser, wo sich die meisten Sehenswürdigkeiten der Stadt befinden, bekommt man von alledem nicht viel mit. Da wäre der Isla Blanca Boulevard mit seinen kunstvoll gefertigten Marmorstatuen und den liebevoll gestalteten Brunnen. Hier kann man wundervoll Bummeln und vor allem natürlich auch Essen und das zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Nicht weit entfernt der Innenstadt finden sich einige Strände, an denen man einen entspannten Tag verbringen und an seiner Bräune arbeiten kann. Die vier beliebtesten Strände sind der Playa Caleta Colorada, der Playa Los Chimus, Playa Vesique sowie der Playa El Dorado. Alle sind innerhalb von wenigen Minuten mit dem Taxi zu erreichen und bieten sowohl Strandrestaurants als auch allerlei Wassersportmöglichkeiten.
Die „Catedral Nuestra Senora del Carmen y San Pedro“ ist eine imposante Kirche, die im Stadtzentrum umgeben von einem hübschen Vorplatz und prächtigen Gärten liegt. Mit ihren zwei Türmen und der beeindruckenden Fassade ist sie definitiv eine Sehenswürdigkeit und das wahrscheinlich meist fotografierte Gebäude Chimbotes.
Nur fünf Kilometer vor der Küste Chimbotes liegt die Isla Blanca in der El Ferrol Bucht, eine vulkanische Gesteinsinsel mit nur sehr kargem Bewuchs. Das Reservat ist Heimat für zahlreiche Seevögel, deren weißen Exkrementen die Insel auch ihren Namen verdankt. Die Insel erstreckt sich über mehr als drei Kilometer Länge und ist 920 m breit. Menschen wohnen hier nicht, aber es gibt Bootstouren, die die Insel anfahren. Hauptsächlich sind es Ornithologen und Fotografen, die es hierhin zieht, aber auch, wenn man einfach mal in absoluter Ruhe die Küstenlinie Perus betrachten möchte, lohnt sich ein Ausflug auf die Insel. Und vielleicht bekommt man sogar ein paar Seelöwen zu Gesicht, für die die fischreichen Gründe hier ein echtes Festmahl bedeuten.
Der Blick vom Gipfel auf die Stadt
Chimbote liegt am Meer, aber wer dahinter endlose Weiten erwartet, täuscht sich. Nur etwas außerhalb der Stadt erhebt sich der „Cerro de la Juventud“, der Berg der Jugend. Er hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Ausflugsziel aus der Stadt entwickelt, denn wer den relativ anspruchsvollen Aufstieg schafft, wird mit einem atemberaubenden Blick über Chimbote und das Meer belohnt. Der Berg ist übrigens auch unter dem Namen „Cerro de la Paz“, also „Friedensberg“ bekannt.
Auf dem Rückweg kann man noch einen Abstecher in die Sümpfe machen, die sich rund um den Lacramarca Fluss ausgebreitet haben. Hier finden sich nicht nur einige sehr seltene Wasservögel, sondern auch zahlreiche Fische und Amphibien.
Jedes Jahr wird die Stadt zum 23. Juni „herausgeputzt“. Denn dann beginnt das Patronatsfest für San Pedrito, dem Schutzheiligen der Fischer. Die Festivitäten bestehen aus zahlreichen Paraden, Musikauftritten und Festen, die an jedem Tag dieser Woche überall in der Stadt stattfinden. Die Festivitäten gipfeln am Haupttag der Festivalwoche, dem 29. Juni. An diesem Tag wird ein riesiges Bild des Fischerpatrons in einer feierlichen Parade erst durch die Stadt getragen und „bordet“ dann ein Schiff, damit jeder in der Bucht von Chimbote es bestaunen kann.
Neben der Heiligen Woche, die Ende März oder Anfang April stattfindet, ist die Festivalwoche wohl der Anlass, zu dem die Stadt ziemlich voll werden kann.
Klima und Temperaturen
Die Temperaturen sind das ganze Jahr warm bis heiß. Im Juni bis August fallen die Temperaturen auf bis zu 21 Grad. Je nach Wetterlage und Wind kann dies schon empfindlich kühl sein. Es gibt so gut wie keine Niederschläge.
Hotels und Unterkünfte
Übernachten kann man beispielsweise im Hotel Maresta Lodge, welches sich durchweg in Blautönen präsentiert. Es gibt einen Outdoor-Pool, klimatisierte Zimmer mit W-Lan und ein echtes amerikanisches Frühstück. Das Hotel liegt zwar nicht mitten in der Stadt (etwa einen Kilometer vom Nuevo Chimbote Hauptplatz entfernt), aber dafür zahlt man moderate Preise zwischen 60,- bis 75,- Euro pro Nacht (kann sich je nach Saison ändern).
Anreise
Die Küstenstadt Chimbote liegt 420 km nördlich von Lima. Will man die Strecke mit dem Auto oder Bus absolvieren, braucht man von Perus Hauptstadt aus etwa 5 – 6 Stunden und fährt dabei – welch Überraschung – selbstverständlich über die Panamericana, die sich durch das komplette Land (und eigentlich durch beide amerikanischen Kontinente) zieht.
Will man weiter hoch in den Norden, ist die nächste bedeutende Stadt auf dem Weg Trujillo, die 130 km entfernt liegt.
Es gibt einen kleinen Flughafen, der regelmäßig von Lima aus angeflogen wird.