Die Ese Ejja in Peru

Ese Ejja in Peru

Das Volk im peruanischen Dschungel: die Ese Ejja

Zwischen Zivilisation und Wildnis – die indigenen Völker Perus

Perus Geographie macht es möglich, dass noch immer indigene Völker im Land leben. Ein Gebiet hebt sich besonders hervor. Es ist der Regenwald. Dort, wo riesige Bäume wachsen, exotische Vögel und Piranhas und Krokodile leben, hat das Volk der Ese Ejja seinen Lebensraum. In ihrer Sprache nennen sich die Ese Ejja „Ece’je“, das bedeutet „Menschen“ oder „wahre Menschen“.

Wer sind die Ese Ejja?

Es ist kaum vorstellbar, dass in der heutigen Welt noch Platz für Menschen ist, die gemäß den Gesetzen der Natur leben und ihre Umgebung als Raum betrachten, der gepflegt werden muss.

Die Ese Ejja sind eine solche Kultur, die ihren Lebensraum als Wesen sieht – Tiere und Pflanzen sind beseelt, mit ihnen lässt sich auf spirituelle Weise kommunizieren.

Die Ese Ejja siedeln in Bolivien und Peru, im südwestlichen Amazonasbecken. Ihr Lebensraum sind der Urwald und die Flüsse Tambopata und Heath in der Nähe von Puerto Maldonado. Dort finden sie optimale Bedingungen vor, die ihnen ein Leben als Jäger (mit Pfeil und Bogen) und Sammler, Bauern und Fischer ermöglichen. Die Frauen töpfern, weben und bestellen das Land.

Entdeckung und Geschichte

Es gibt Überlieferungen, die ein Bestehen der Ese Ejja um 1200 n. Chr., zur frühen Inkazeit, erwähnen. Von Europäern entdeckt wurden sie im Jahre 1567, als die Spanier in das Gebiet im Dschungel kamen.

Die Ese Ejja waren von da an nicht mehr ungestört, besonders während der Kautschukperiode Ende des 19. Jahrhunderts kam es zu Auseinandersetzungen, im Zuge derer die Zahl der diesem indigenen Volk zugehörigen Personen stark zurückging.

Immer wieder fuhren Forscher in den Regenwald von Peru, um das Leben der dortigen Menschen zu dokumentieren. Heute besteht das Volk der Ese Ejja im peruanischen Urwald aus etwa 600 Personen (in Bolivien sind es etwa 1300). Unter erschwerten Bedingungen, die durch die industrielle Nutzung des Regenwalds entstanden, werden sie von katholischen und jesuitischen Missionaren beeinflusst.

Sprache und Kultur der Ese Ejja

Mouse Possum Tambopata.

Mouse Possum

Die Ese Ejja sprechen eine eigene Sprache, die zur Takaná-Sprachfamilie gehört, einer südamerikanischen kleinen Sprachfamilie. In den diversen Clans werden unterschiedliche Dialekte gesprochen, die sich in Bolivien sehr ähneln.

Die Sprache der in Peru beheimateten Ese Ejja unterscheidet sich von den übrigen Ausprägungen. Die Ese Ejja haben nur wenig Kontakt mit der restlichen Bevölkerung des Landes – eigentlich nur dann, wenn sie auf den Markt gehen, um den Überschuss ihrer Produkte zu verkaufen.

Ihre kulturellen Besonderheiten haben die Ese Ejja aber zu einem großen Teil beibehalten. Noch immer ist es zum Beispiel Tradition, dass die Männer nach der Hochzeit bei ihren Frauen leben – ein Mann kann mehrere Frauen haben, meist sind es Schwestern.

Die unabhängigen Siedlungen sind mit einem Gemeinschaftshaus ausgestattet, ein wirkliches Oberhaupt gibt es nicht. Rat holen sich die Jüngeren bei den Dorfälteren oder den Schamanen.

Durch die Abgeschiedenheit, in der die Ese Ejja leben, konnte sich ihre Sprache und Kultur zwar aufrechterhalten, doch gehören sie damit zu den ärmsten Einwohnern Perus – nur etwa zwei Drittel der Kinder besucht eine Schule, das Volk ist nicht in das Gesundheitssystem angeschlossen. Einige der jungen Leute haben jedoch universitäre Bildung – hier zeigt sich, dass das moderne Leben auch in die abgelegensten Regionen gelangt.

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Papageien im Tambopata National ReserveWie mittlerweile in fast allen Teilen unserer Welt ist auch das Gebiet in der  Region Madre de Dios, der Heimat der Ese Ejja, Umweltveränderungen ausgesetzt. Durch den illigalen Goldabbau und der Abrodung des Waldes ist das Ökosystem stark gestört und das Wasser nicht mehr rein. Waves for Water bemüht sich Vor-Ort den Menschen zu helfen.


Karte

Ese Ejja Karte Lebensraum Peru

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