Es sind Spuren vergangener Kulturen, um die sich geheimnisvolle Mythen ranken: Wer erschuf die Nazca-Linien? Wo liegt Atlantis? Und was hat es mit der Himmelsscheibe von Nebra auf sich?
Im TV-Programm: ZDFinfo, 17.04.2021, 20:15 – 21:00
Verfügbarkeit:
Video verfügbar ab 16.04.2021, 05:00
Wenn der Film nicht verfügbar ist, erfahren sie hier mehr über die Nazca-Linien.
Der Digitalsender ZDFinfo zeigt am Samstag, 17. April 2021, um 20:15 Uhr die Dokumentation „Die sieben großen Rätsel der Menschheit“. Regisseurin Laura Hohmann begab sich für ihren Film auf die Spuren vergangener Kulturen, um die sich geheimnisvolle Mythen ranken: Stonehenge, Atlantis, die Himmelsscheibe von Nebra – und die Nazca-Linien in Peru. Laura Hohman interviewte unter anderem den renommierten Archäologen Dr. Markus Reindel, der seit Jahrzehnten über die Nazca-Linien forscht.
Ein Werkstattbericht von Laura Hohmann
In unserer Redaktion haben wir für den Film „Die sieben großen Rätsel der Menschheit“ vor allem kulturelle, von Menschenhand erschaffene Relikte ausgewählt, die bis heute Fragen aufwerfen und deren Geheimnisse noch nicht vollständig aufgedeckt werden konnten. Uns war es wichtig, dass sich auch die Wissenschaft mit den ausgewählten Rätseln befasst und wir den aktuellen Forschungsstand im Film darstellen können. Die Nazca-Linien sind da ein besonders spannender Fall, schließlich werden sie seit den 1920er Jahren bis in die Gegenwart archäologisch untersucht – und die Wissenschaftler*innen machen immer wieder neue spannende Entdeckungen. Und doch können bis heute nicht alle Fragen zu den Nazca-Linien final beantwortet werden.
Faszinosum Nazca-Linien
Die Nazca-Linien werfen viele Fragen auf: Wie konnten diese kunstvollen Linien in solch riesiger Dimension entstehen? Und vor allem, warum? Ich konnte selbst auf einer privaten Reise in Peru die Relikte der Nazca- und Paracas-Kultur erleben und fand es damals schon faszinierend, dass Menschen vor langer Zeit in dieser trockenen Gegend siedelten und diese mysteriösen Kunstwerke erschufen. Deswegen habe ich mich gefreut, mich im Rahmen der Dreharbeiten genauer mit den Linien zu beschäftigen und mit Markus Reindel vom Deutschen Archäologischen Institut einen der bedeutendsten Experten zu den Nazca Linien zu treffen.
Eine Herausforderung für die Wissenschaft
Es gibt von der Nazca-Kultur keine schriftlichen Quellen, die uns mehr über die Hintergründe der geheimnisvollen Linien verraten könnten. Und das macht natürlich auch den Reiz aus: Alles, was zur Entschlüsselung der rätselhaften Linien beitragen kann, finden die Archäologen im kargen Wüstenboden.
Markus Reindel vom Deutschen Archäologischen Institut untersucht mit einem internationalen Wissenschaftler-Team die Nazca-Linien bereits seit fast 30 Jahren. Das alleine ist ja schon bemerkenswert und macht den Archäologen zu einem spannenden Gesprächs- und Interviewpartner. Schließlich haben sich in diesem langen Zeitraum die technischen Möglichkeiten der Archäologie immer weiterentwickelt.
Die Forscher*innen um Reindel waren die ersten, die die Nazca-Linien in den 1990er Jahren mit Hilfe von Luftbild-Vermessungen detailliert dokumentierten. Heute untersuchen die Archäologen die Linien mit moderner Laser-Technik. In den vergangenen Jahren analysierte Reindel nicht nur die Linien, sondern auch die Siedlungen der Nazca-Kultur. Dabei fanden die Archäolog*innen um Reindel Hinweise, dass die Linien Orte spiritueller Rituale gewesen sein könnten.
Mein Team und ich trafen Dr. Markus Reindel in der Bonner Amerikas-Sammlung, wo Keramiken und weitere Zeugnisse der Nazca-Kultur ausgestellt sind. Bemerkenswert empfand ich, mit welcher Leidenschaft Reindel über seine Arbeit in Peru erzählt. Es ist schon spannend, wie uns die Arbeit der Archäolog*innen wie Markus Reindel Einblicke in das Leben längst vergangener Zeiten ermöglicht. Die Wissenschaftler*innen machen Geschichte wieder lebendig und es ist schön, dies in der Dokumentation „Die sieben großen Rätsel der Menschheit“ zeigen zu können.