
La Ermita de Barranco – Ursprungssage, Neogotik & Resilienz am Pazifik
Überblick & historische Einordnung
La Ermita de Barranco gilt als geistiger Ursprung des heutigen Küstendistrikts Barranco in Lima. Die erste Kapelle entstand in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts durch den Bäcker Caicedo; der spätere Name Templo de la Santísima Cruz verweist auf eine wundersame Erscheinung, die in der lokalen Erinnerung die Gründung der Stadt prägte (offiziell 1874). Nach Caicedos Tod (Ende 18. Jh.) führten Geistliche wie Pedro Bernardino Villalta und später Gaspar Abregú die Arbeiten fort.
Brand, Wiederaufbau & neogotische Gestalt
Am 14. Januar 1881 brannte das Gotteshaus beim Einmarsch chilenischer Truppen. Der Wiederaufbau gelang unter Führung des Presbyters Manuel Andrés de la Fuente Chávez – finanziell unterstützt u. a. vom chilenischen General Lynch sowie Nachbar:innen. 1901 entstand die heutige, auf Quincha basierende Neogotik-Revival mit neugeordneter Ostung (Fassade nach Nordost, Apsis nach Südwest): lateinisches Kreuzgrundriss, spitzbogige Tonne (Holzbinder mit Lunetten), Gratkuppel mit oktogonaler Laterne über dem Querhaus und zwei schlanke Campanile mit Pyramidenhauben. 1903 erhob man die Kirche zur Pfarrei; spätere Eingriffe – besonders 1960 – veränderten die Türme und milderten den neogotischen Charakter.

Erdbeben, Schutzstatus & Restaurierungen
- 1940: Das Küstenbeben beschädigte die aus Adobe und Quincha errichtete Kirche schwer – vorübergehende Schließung.
- 1955: Gesetz Nr. 12389 (Präs. Manuel A. Odría) erklärt die Ermita–Santísima Cruz zum Historischen Monument unter Obhut des Nationalen Denkmalrats.
- 1957: Architekt Alberto Aranzaens fertigt erste Bestandspläne; Komitee Pro Restauración gegründet.
- 2014: Geplanter Plan COPESCO–Eingriff blieb in einer provisorischen Dachabdeckung stecken.
Architektur & Raumfolgen
- Innenraum (historische Farbfassung, 1905): zart himmelblau gewölbte Decke; Gesims und Architrav auf Pilastern; Ambo/Pult und Taufkapelle in Rosé mit Gold.
- Erweiterungen um 1901: Seitenkapelle und Baptisterium rechts; links Sakristei und Nebenräume; zweite Sakristei und Privatkapelle des Pfarrers am Altar; Atrium und Friedhof im Vorfeld.
Legendenlandschaft am Klippenrand
La Ermita überragt den Zugang zur Bajada de los Baños und liegt unweit des Puente de los Suspiros – ein Ensemble, das Straßentheater, Musik und Wochenendmärkte in das Atrium zieht. Die Kirche ist eine ikonische Fotolocation Barrancos.
Anreise & Zugang
Routen
- Centro de Lima (Plaza Mayor) → La Ermita: ca. 15 km / 30–40 Min., asphaltiert, Pkw.
- Miraflores (Parque Kennedy) → La Ermita: ca. 1,4 km / 8 Min., asphaltiert, Pkw.
Einlass & Kontakt
- Besuchsfenster (Außenansicht): ganzjährig, 05:00–23:00 Uhr; Innenräume nur nach vorheriger Genehmigung.
- Zutritt (restriktiv): P. Pedro Hidalgo Díaz – +51 937 192 753 / (01) 477 0472 – [email protected].
Aktivitäten & Tipps
- Fotografie & Film: Fassade, Laterne über dem Kreuz, Atrium – beste Lichtstimmung morgens/abends.
- Kultur & Glaube: Religiöse Feiern finden im Atrium statt; respektvolles Verhalten, Dresscode beachten.
- Kombinieren: Rundgang zur Plazuela Chabuca Granda, über den Puente de los Suspiros und hinab zur Bajada de los Baños.

Karte
Diese Erlebnisse machen deine Reise komplett
Weitere Infos & Tipps
- Playa Barranquito – ruhige Surf- & Sonnenuntergangsbucht an der Costa Verde
- Playa Los Yuyos – Barrancos zugänglicher Stadtstrand an der Costa Verde
- Plaza Butters de Barranco – Kulturplatz mit Amphitheater & Ficus-Alleen an Barrancos Südgrenze
- Malecón de Barranco – historische Klippenpromenade zwischen Paul Harris, Sousa & Pazos
