Pisco: Perus lebendige Hafenstadt mit reicher Geschichte und Kultur

Pisco: Perus lebendige Hafenstadt mit reicher Geschichte und Kultur

Pisco, eine bezaubernde Hafenstadt an der Südküste Perus, ist ein Ort, der reich an Geschichte, Kultur und natürlicher Schönheit ist. Mit ihrer strategischen Lage etwa 235 km südlich von Lima, der Hauptstadt Perus, dient Pisco als ein lebhaftes Tor zur faszinierenden Welt der südamerikanischen Antike, des Ökotourismus und der einzigartigen Küstenlandschaften. Diese Stadt, die in der Region Ica liegt und die Hauptstadt der Provinz Pisco ist, hat sich trotz historischer Herausforderungen wie schweren Erdbeben zu einem pulsierenden Zentrum des Lebens und der Tradition entwickelt.


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Ein Spiegel der Vergangenheit: Kulturelles Erbe und historische Stätten

Die Wurzeln der Paracas-Kultur

Tagesausflug

Piscos Geschichte ist eng mit der der Paracas-Kultur verbunden, einer präkolumbischen Zivilisation, die von etwa 1300 v. Chr. bis 200 n. Chr. in dieser Region blühte. Die Paracas-Kultur ist bekannt für ihre fortschrittlichen Kenntnisse in Textilien und Keramik sowie für ihre beeindruckenden geoglyphischen Linien und Figuren, die in die Erdoberfläche eingraviert wurden. Das Paracas-Museum in Pisco gewährt Einblicke in diese faszinierende Epoche mit seinen regionalen Funden.

Das Erdbeben von 2007: Ein Test der Zeit

Am 15. August 2007 erschütterte ein verheerendes Erdbeben der Stärke 8,0 Pisco, wobei 85% der Stadt zerstört wurden. Dieses Ereignis hinterließ eine tiefe Narbe in der Gemeinschaft und führte zum Verlust vieler historischer Stätten. Die Kathedrale San Clemente, das Herzstück der Stadt, erlitt schwere Schäden, wobei die Tragödie von mindestens 90 in der Kirche verstorbenen Menschen begleitet wurde. Nur zwei Steinsäulen und die Kuppel der Kathedrale überlebten die Katastrophe.

Pisco: Mehr als nur ein Getränk

Der Ursprung des Namensträgers

Die Stadt Pisco teilt ihren Namen mit dem berühmten peruanischen Traubenweinbrand, obwohl sie nicht der Herstellungsort dieses Destillats ist. Der Hafen von Pisco spielte jedoch eine zentrale Rolle im Handel des Weinbrands, da er der letzte Anlaufpunkt für die Produkte war, bevor sie nach Europa verschifft wurden. Die Bezeichnung „Pisco“ leitet sich von den Barrique-Fässern ab, die mit dem Destillat gefüllt und mit der Aufschrift „de Pisco“ versehen waren.

Piscos Schätze: Sehenswürdigkeiten und Naturwunder

Paracas-Nationalreservat und Islas Ballestas

Direkt neben Pisco liegt das Paracas-Nationalreservat auf der gleichnamigen Halbinsel sowie die Islas Ballestas, oft als „Peruanische Galapagos“ bezeichnet. Diese Naturschutzgebiete beheimaten eine Vielzahl von Meeresvögeln und -säugetieren, darunter Pelikane, Humboldtpinguine und Seelöwen. Besonders bemerkenswert ist der Candelabro de Paracas, ein riesiges geoglyphisches Bild auf einer vorgelagerten Insel, das vermutlich als Navigationshilfe für Seefahrer diente.


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Archäologische Stätte Tambo Colorado

Nicht weit von Pisco entfernt befindet sich Tambo Colorado, ein bedeutendes Verwaltungszentrum der Inkakultur. Die rot gestrichenen Lehmziegelwände dieser Stätte zeugen von der einstigen Pracht des Inkareiches. Ein Besuch dieses Ortes bietet einen tiefen Einblick in die Ingenieurskunst und das organisatorische Geschick der Inka.

Die archäologische Stätte diente als administratives und militärisches Zentrum. Die Architektur von Tambo Colorado ist einzigartig, da sie fast ausschließlich aus adobe (getrocknetem Schlammziegel) besteht, was im Vergleich zu anderen Inka-Stätten, die häufig Steinkonstruktionen aufweisen, ungewöhnlich ist.

Die Anlage umfasst verschiedene Strukturen, darunter Wohnbereiche, Lager, eine zentrale Plaza und möglicherweise ein Gebiet für religiöse Zeremonien. Interessant ist, dass Tambo Colorado gut erhaltene Beispiele der trapezoiden Inka-Architektur zeigt, einschließlich Türen und Fenster, was auf die fortgeschrittene Planung und das hohe Niveau der Inka-Baukunst hinweist.

Einzigartig ist auch, dass die Stätte Einflüsse der Küstenkultur und der Hochlandkultur vereint, was sie zu einem wichtigen Knotenpunkt zwischen verschiedenen Regionen des Inkareichs machte. Die strategische Lage entlang einer alten Inka-Straße, die die Küstenregionen mit dem Hochland verband, unterstreicht die Bedeutung von Tambo Colorado als ein Zentrum für Verwaltung, Militär und möglicherweise als Raststätte für Reisende.

Pisco: Anreise und Mobilität

Pisco ist über die Panamericana, eine der längsten Straßen der Welt, die von Alaska bis Feuerland führt, leicht zugänglich. Die Stadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt mit Anbindungen an Lima und andere Teile Perus. Die Nähe zu Naturreservaten und archäologischen Stätten macht Pisco zu einem idealen Ausgangspunkt für Entdeckungsreisen in die Umgebung.


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Titelbild: J. Patrick Fischer



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Johnny Schuler, productor de pisco

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