Apurímac-Schlucht, Peru

Apurímac-Schlucht – Eine der tiefsten und spektakulärsten Canyons der Welt

Apurímac-Schlucht – Eine der tiefsten und spektakulärsten Canyons der Welt

Die Apurímac-Schlucht ist eine der beeindruckendsten geologischen Formationen der südlichen Anden Perus und zählt zu den tiefsten Schluchten Amerikas und der Welt. Sie erstreckt sich über die Distrikte Curahuasi, San Pedro de Cachora und Huanipaca in der Provinz Abancay und liegt nur 3,5 km von Curahuasi entfernt, was sie mit dem Fahrzeug in etwa 12 Minuten erreichbar macht.

Entstehung & Landschaft

Die Schlucht wurde durch die gewaltigen Wassermassen des Apurímac-Flusses geformt, die von einer Höhe von 5.000 m über dem Meeresspiegel in eine gigantische, steile Felslandschaft hinabstürzen. Dieses beeindruckende Naturphänomen hat eine spektakuläre Szenerie geschaffen, in der sich tiefe Abgründe, schroffe Felswände und üppige Vegetation vereinen.

Mit einer maximalen Tiefe von 4.691 Metern übertrifft die Apurímac-Schlucht bekannte Schluchten wie den Grand Canyon (2.133 m) in den USA, sowie den Colca-Canyon (3.250 m) und den Cotahuasi-Canyon (3.535 m) in der Region Arequipa, die oft zu den tiefsten der Welt gezählt werden. Dennoch bleibt der Apurímac-Cañón oft im Schatten dieser berühmten Naturwunder und ist touristisch weniger erschlossen, was ihn zu einem versteckten Juwel für Abenteurer macht.

Flora & Fauna in der Apurímac-Schlucht

Die Schlucht beherbergt eine große Vielfalt an heimischen Pflanzenarten, darunter:

  • Queuña- und Pati-Bäume, die in großen Höhen gedeihen.
  • Die seltene Amancay-Blume (Amánkay), eine peruanische Lilienart, die vom Aussterben bedroht ist.
  • Agave (Maguey), die aus der Ferne wie eine riesige Aloe Vera aussieht und traditionell zur Herstellung von Seilen und Getränken wie Pisco und Chicha verwendet wird.
  • Muña, eine aromatische Heilpflanze, die für ihre positive Wirkung gegen Höhenkrankheit und Verdauungsprobleme bekannt ist.

Auch die Tierwelt ist bemerkenswert:

  • Kondore, die oft über der Schlucht kreisen und von Aussichtspunkten wie Cóndor Huachana gut zu beobachten sind.
  • Killinchu (Andenfalke) und Gavilán (Habicht), zwei Greifvögel, die in der Region heimisch sind.
  • Weitere Tiere wie Pumas, Brillenbären und Wildkatzen, die sich jedoch selten zeigen.

Abenteuer & Outdoor-Aktivitäten

Die Apurímac-Schlucht ist ein Paradies für Outdoor-Enthusiasten:

  • Wildwasser-Rafting: Mit über 55 km schiffbaren Stromschnellen der Klassen III, IV und V ist der Apurímac einer der besten Rafting-Flüsse der Welt. Die Strecke ist technisch anspruchsvoll und erfordert volle Konzentration. Stromschnellen der Klasse VI bleiben nur extrem erfahrenen Sportlern vorbehalten.
  • Trekking: Die Schlucht liegt in der Nähe des berühmten Choquequirao-Treks, der zur geheimnisvollen Inka-Ruinenstadt führt, oft als „das zweite Machu Picchu“ bezeichnet.
  • Aussichtspunkte & Kondor-Beobachtung: Entlang der Schlucht gibt es mehrere natürliche Miradores (Aussichtspunkte), darunter San Cristóbal, Capitán Rumi, Taramocco, Capulíoc, Kiuñalla, Cachicuna und Huascatay. Diese bieten atemberaubende Panoramen und die Möglichkeit, den majestätischen Andenkondor in freier Wildbahn zu beobachten.

Sehenswürdigkeiten in der Umgebung

  • Nevado Salkantay: Der imposante, schneebedeckte Gipfel des Salkantay (6.271 m) liegt nicht weit von der Schlucht entfernt und ist ein weiteres Highlight für Trekking-Fans.
  • Thermalquellen von Ccónoc: Die heißen Quellen in der Nähe des Apurímac-Flusses sind perfekt zum Entspannen nach einem anstrengenden Trek oder Rafting-Abenteuer.
  • Inka-Ruinen von Choquequirao: Die schwer zugängliche, aber spektakuläre archäologische Stätte liegt nahe der Schlucht und bietet einen tiefen Einblick in die Geschichte der letzten Inka-Herrscher.

Beste Reisezeit & Anreise für die Apurímac-Schlucht

Die beste Zeit für einen Besuch ist während der Trockenzeit (Mai bis Oktober), wenn die Wetterbedingungen stabiler sind und Outdoor-Aktivitäten ohne große Einschränkungen möglich sind. Während der Regenzeit (November bis April) können die Flüsse anschwellen und die Wege rutschig werden, was das Wandern und Rafting erschwert.

Die Apurímac-Schlucht bleibt ein geheimer Schatz Perus, der vor allem Naturliebhaber und Abenteuerlustige anzieht. Ihre atemberaubende Landschaft, die reiche Biodiversität und die herausfordernden Outdoor-Aktivitäten machen sie zu einem unvergesslichen Reiseziel abseits der ausgetretenen Touristenpfade.


Titelbild: Mincetur


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