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Trujillo in Peru – Stadt des ewigen Frühlings

Trujillo Strand

Trujillo – die Kulturhauptstadt im Norden Perus

Prächtige Bauten aus der Kolonialzeit, ein angenehmes Klima, Festivals, Kultur und Musik – Trujillo ist die heimliche Kulturhauptstadt des Landes und die wohl Wichtigste im Norden. Keine andere Stadt hat so viele Künstler, Dichter und Denker hervorgebracht wir Trujillo und das spürt man mit jedem Schritt durch die kunterbunten und fröhlich-lauten Straßen.

Und auch die Umgebung hält zahlreiche Ausflugsziele in petto: von der archäologischen Ausgrabungsstätte Chan Chan über die „Moche Huaca del Sol y la Luna“ (Tempel der Sonne und des Mondes) bis hin zu den wellenreichen und damit bei Surfern beliebten Stränden von Huanchaco, für einen Besuch in Trujillo sollte man ein wenig Zeit mitbringen, denn es gibt reichlich zu entdecken.

Plaza de Armas

Plaza de Armas

Trujillo Altstadt

Benannt nach Pizarros Geburtsort

In der Region um Trujillo und dem heutigen La Libertad lebten früher die Mochica und Chimu, wie man auch heute noch an den erhaltenen Denkmälern sehen kann. Doch mit dem Einfall der Inka wurde das Gebiet einverleibt und dem Reich untergeordnet – zumindest, bis Francisco Pizarro auf der Bildfläche auftauchte. 1535 wurde Trujillo offiziell gegründet, benannt nach dem Geburtsort des spanischen Eroberers. Die Stadt war vor allem bei spanischen Adligen aufgrund des milden Klimas sehr beliebt, so dass sie sich hier zu Dutzenden niederließen.

Doch Trujillo war auch für eine Zeit lang Heimat für Simon Bolivar, den peruanischen Nationalhelden und Unabhängigkeitskämpfer – so wurde 1820 hier schon die Unabhängigkeit ausgerufen.
Durch die hervorragenden klimatischen Bedingungen und einem Bewässerungssystem, dass so ausgeklügelt war, dass es heute noch in Gebrauch ist, wurde die Gegend rund um die Hauptstadt der Region La Libertad schnell zu einer landwirtschaftlichen Größe. Hauptsächlich wurden (und werden) hier Mais und Korn angebaut, aber auch Mangos, Avocados oder Chilis findet man hier in Hülle und Fülle.

2010 startete in Trujillo das Projekt „Nachhaltige Stadt“ (Sustainable City), welche zunächst nur auf eine klimatische Nachhaltigkeit setzte, mittlerweile aber auch Umweltschutz und eine Steigerung der Lebensqualität umfasst. 2012 wurde ein weiteres Projekt ins Leben gerufen, „Smart City“, welches sich mit dem Ausbau und der Verbesserung der öffentlichen Verkehrsmittel und der Sicherheit befasst.

Ein Bummel durch die Stadt

TrujilloFast jedes Stadt (und auch jedes Dorf) im Norden Perus verfügt über seinen eigenen Plaza de Armas, den Hauptplatz. Natürlich steht dort ein Denkmal, welches an die gewonnene Unabhängigkeit erinnern soll – und von dem gemunkelt wird, dass es ursprünglich aus Deutschland stammen soll.

Rund um den Platz herum findet man auch die prunkvollen Bauten aus der Zeit der spanischen Kolonialisierung. Eine Besonderheit der Häuser sind die schweren, schmiedeeisernen Fenstergitter und die pittoresken Balkone. Doch richtig den Atem verschlägt es einem erst im Inneren der Häuser (z. B. dem Casa Ganoza), welches über und über mit Ornamenten geschmückt ist.

Wer am frühen Abend etwas auf sich hält, der bummelt über den Paseo de Aguas Boulevard, der in der Nähe der Cesar Vallejo Universität liegt. Die Hauptattraktion – mal abgesehen von den fröhlichen Menschen, die sich hier einfinden – ist der Tunnel der Wünsche. Der ist eigentlich nicht so sehr ein Tunnel als vielmehr ein Wasserspiel, welches sich in hohen Bögen ergießt, und zwar in den verschiedensten Farben.

Jedes Jahr in der letzten Januar-Woche findet das Internationale Marinera Festival statt, bei dem Paare aus dem ganzen Land in verschiedenen Disziplinen gegeneinander antreten. Zum Festival gehören musikalische Umzüge, Festivitäten und natürlich Massen an Streetfood, welches man an jeder Ecke probieren kann.
Geführte Touren



Ein Ausflug nach Chan Chan und Huanchaco

Trujillo Town HallWestlich von Trujillo liegt die ehemalige Hauptstadt des Chimu-Reiches und damit eine der wichtigsten historischen und archäologischen Ausgrabungsstätten weltweit. Auf über 28 km² erstreckt sich, aufgeteilt in neun Bezirke, die Stadt, die aus purem Lehm erbaut wurde. Seit 1986 gehört das Gelände zum UNESCO Weltkulturerbe, allerdings hat man immer wieder mit Zerstörungen durch steigendes Grundwasser und illegalen Einwohnern zu kämpfen. Chan Chan hat noch lange nicht alle seine Geheimnisse preis gegeben und momentan ist nur ein Teil, der Tschudi-Bereich, für Touristen geöffnet. Es fahren täglich zahlreiche Busse von Trujillo zur Ausgrabungsstätte und natürlich auch wieder zurück.

Etwa zwölf Kilometer nordwestlich von Trujillo liegt Huanchaco, einer der besten Sports zum Surfen in Peru. In der historischen Altstadt findet man einige der besten Seafood-Restaurants des ganzen Landes und obwohl sich das Örtchen zu einem wahren Touristenmagneten entwickelt hat, kann man hier noch den ursprünglichen Charme spüren. Und auch, wer sich nicht aufs Brett schwingen möchte, kann in dem angenehm warmen Wasser ein Bad nehmen und die Seele unter Palmen baumeln lassen.

Museen und Kultur in der Stadt

Kulturinteressierten bietet Trujillo eine Vielzahl an Museen und Attraktion:

Museo de Arte Moderno: Im Museum der modernen Kunst sind Werke und Skulpturen von nationalen und ausländischen Malern ausgestellt. Adresse: Frederico Villareal

Museo del Juguete: In dem Spielzeugmuseum von Gerado Chávez werden Spielzeuge aus der Mitte des 20. Jahrhunderts gezeigt. Das Museum befindet sich in der Jirón Independencia 705

Museo Casa de la Emancipación: Das Musuem „Haus der Emanzipation“ zeigt Kunstausstellungen und kulturelle Aktivitäten verschiedener Art. Es befindet sich in der Jirón Francisco Pizarro 610

Museo de Arqueología: Das Museum für Archäologie präsentiert die Anthropologie und Geschichte der Nordküste und den Küstentälern der Region La Libertad. Es befindet sich in der Jirón Ayacucho 682

Centro Cultural Víctor Raúl Haya de la Torre: Das Kulturzentrum Víctor Raúl Haya de la Torre widmet sich der Philosophen und Politik, dem kulturellen Leben der Stadt und den Werken verschiedener lokaler Künstler. Es befindet sich in der Jirón Orbegoso 652

Museo Catedralicio: In diesem Museum können Sie die religiöse Geschichte der Stadt von den Zeiten der Kolonie bis zur Gegenwart entdecken. Adresse: Jiron Orbegoso

Museo de Historia Casinelli:  Im Geschichtsmuseum von Casinelli finden sie eine Ausstellung über die Kulturen der Mochica-Kultur und die Chimú-Kultur. Adresse: Av. Nicolás de Piérola 607

Museo de Zoología: Im Zoologiemuseum der Stadt finden Sie eine Ausstellung der Fauna der peruanischen Küste, der Berge und des Dschungels. Adresse: Jirón San Martín 368

Ein Blick in die Geschichte der Stadt

Prähispanische Periode

Zahlreiche archäologische Funde bezeugen das die Region Libertad von den Kulturen der Cupisnique,  Mochicas und den Chimues besiedelt war. Die städtische Hauptlage geht auf die Kultur der Chimu zurück, deren Überreste sich in der ehemaligen Hauptstadt Chan Chan befinden.

Die Kultur der Moche

Die Kultur geht auf die Zeit zwischen 100 bis 800 n. Chr. zurück und hier entwickelten sich wahre Meister in der Fertigung von Keramiken. Die Keramiken der Moche sind Kunstwerke, die durch ihre Perfektion nur mit griechischen oder ägyptischen Skulpturen vergleichbar sind. Durch die Perfektion und Harmonie der Formen und die raffinierte Technik bei der Herstellung wecken die Moche Keramiken weltweit Bewunderung und Interesse.

Die Moche führten eine Koexistenz mit regionalen Kulturen im Moche-Tal nahe Trujillo mit viel religiösem Prestige und mit bemerkenswerten technologischen Fortschritten in Keramik, Architektur und Landwirtschaft.

Bemerkenswert ist auch der Fortschritt in der Metallurgie, mit Gold-, Silber- und Kupfergießereien und ihren jeweiligen Legierungen wie Prägen, Hämmern und Pressschweißen.

Die Moche Gesellschaft erlaubte eine deutliche Zunahme der Zahl der Handwerker, die eine wichtige und überwiegende Rolle bei der Anwendung ihrer eigenen Technologien spielten.

Mochica-Kultur

Die Mochica-Kultur (3. bis 7. Jahrhundert n. Chr.) war bekannt für ihre feine und gut verarbeitete realistische Keramik in Form von wunderbaren Huaco-Porträts und Darstellungen von Flora und Fauna sowie für ihre majestätischen pyramidenförmigen Tempel, die abgeschnitten sind und das große Wissen ihrer Bewohner in Bezug auf Architektur und Technik widerspiegeln.

Chimú-Kultur

Dieses Gebiet wurde später von der Chimú-Kultur (12. bis 15. Jahrhundert n. Chr.) besetzt. Chan Chan, die Hauptstadt, ist die größte Lehmzitadelle im prähispanischen Amerika. Diese Kultur war auch bekannt für ihren ausgezeichneten Gold- und Silberschmuck und für ihre fortschrittlichen landwirtschaftlichen Techniken, die durch ihre riesigen Aquädukt Systeme, die immer noch für Bewässerungszwecke verwendet werden, bewundernswert dargestellt werden.

Die Chimu-Zivilisation wurde im 15. Jahrhundert von den Inkas erobert. Als die spanischen Konquistadoren in dieser Region ankamen gründete Diego de Almagro 1534 die Aldea de Trujillo zu Ehren von Trujillo de Extremadura, dem Geburtsort von Francisco Pizarro. Im Laufe der Zeit wurde Trujillo del Perú zum politischen und administrativen Hauptsitz der nördlichen Region des Vizekönigreichs.

Koloniale Epoche

Trujillo war eine der ersten Städte, die von den spanischen Eroberern in amerikanischen Ländern gegründet wurde. Es war Diego de Almagro, der am 6. Dezember 1534 die Stadt Trujillo als Hommage an den Geburtsort von Francisco Pizarro, Trujillo de Extremadura, gründete. Im folgenden Jahr gründete Pizarro die Stadt am 5. März 1535 offiziell und nannte sie die Stadt Trujillo de Nueva Castilla, bei der der Umriss der Stadt gezeichnet wurde so wie er heute noch ist.

Am 23. November 1537 verlieh König Karl V. durch ein königliches Dekret den Titel Stadt und verlieh ihr das Wappen, das auch heute noch erhalten bleibt. Trujillo ist seit seiner Gründung als bedeutendste Stadt im mittleren Norden des Vizekönigreichs und als Zwischenstation zwischen der Stadt der Könige und ihrem Hafen, der als Hauptstadt des Vizekönigreichs gegründet wurde, und den spanischen Standorten in Panama konstituiert. Bis 1544 hatte Trujillo 300 Häuser und etwa 1.000 Einwohner. Die Wirtschaft florierte aus Zuckerrohr und Weizen, Brotkulturen tragen und Viehzucht.

Das Wetter und Klima

Die Region um Trujillo hat ein gemäßigtes, trockenes, halbwarmes und feuchtes Klima ohne großen Niederschlag. Daher hat die Stadt auch ihren Beinamen „Stadt des ewigen Frühlings“. Die Temperaturen liegen zwischen 14° und 30° Grad. Im Sommer ist es tagsüber heiß und abends bringt eine leichte Brise vom Meer Abkühlung. Aufs Jahr betrachtet liegt die maximale Durchschnittstemperatur bei knapp 19 Grad Celsius, während die Mindestdurchschnittstemperatur bei 18 Gard liegt. Es regnet selten in Trujillo und wenn dann fällt ein leichter Nieselregen, der meist in den nachmittags oder Abendstunden fällt. Da die Anden in dieser Gegend eine geringe Höhe aufweisen und die Ausläufer sehr nah an die Küste reichen kommt vom Amazonas eine feuchte und warme Strömung.

Strände und Baden

Rund 13 km nördlich von Trujillo befindet sich Huanchaco mit seinen bekannten und viel besuchten Stränden. Im Süden ca. 35 Autominuten entfernt liegt Puerto Mori mit den Stränden El Carmelo, Playa Chica und Cerro Negro. Da das Wasser dort sehr ruhig ist, laden diese Strände zum Baden ein.

Wo bleibt man?

Hotels und Unterkünfte

Übernachten kann man zum Beispiel im Hotel Libertador Trujillo, welches sich direkt am Plaza de Armas befindet. Somit hat man fast alle Sehenswürdigkeiten in Fußreichweite, und zudem gibt es einen Pool, W-LAN, Zimmerservice und einen Shuttle-Busservice. Die Nacht kostet je nach Saison zwischen 70 – 140,- Euro – zwar nicht unbedingt günstig für peruanische Verhältnisse, aber jeden Cent wert.
Unterkünfte

Costa del Sol Wyndham Trujillo

Costa del Sol Wyndham Trujillo

Hotel El Gran Marqués

Hotel El Gran Marqués

Anreise

Wie kommt man hin?

Trujillo liegt etwa 830 Kilometer von Perus Hauptstadt Lima entfernt und verfügt über einen eigenen Flughafen etwa zehn Kilometer außerhalb des Zentrums. Täglich gibt es drei Verbindungen zwischen den Städten, der Flug dauert etwas über eine Stunde. Möchte man lieber mit dem Bus fahren, um etwas vom Land zu sehen, gibt es täglich sechs Verbindungen, fünf davon über Nacht. Die Fahrt dauert etwa 9 Stunden.
Transfers


Videos

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Provinz Trujillo – Region La Libertad
Einwohner: 983200
Fläche: 1769 km2
Höhe: ‎31 m

Distrikte:
Trujillo, El Porvenir, Florence de Mora, Huanchaco, Hoffe, Laredo, Moche, Poroto, Salaverry, Simbal, Víctor Larco Herrera

Weiterführende Informationen
Municipalidad
INEI Peru

Feste
Trujillo Unabhängigkeitstag: 29. Dezember
Wettbewerb des peruanischen Paso-Pferdes: Zwischen September und Oktober
Fest der Marinera: Januar
Internationales Festival des lyrischen Gesangs: November

Blick aus der Luft
Blick von der Küste auf die Stadt
Kathedrale
Plaza de Armas
Plaza de Armas
Trujillo
Sonnenuntergang

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