Pachacámac nahe Lima

Pachacámac in Peru

Pachacámac – Stadt und heiliges Orakel

Selbst wenn sich die Spanier nach der Eroberung Perus bemühten, die Zeugnisse der alten Kulturen zu verdecken, sind sie vorhanden – sicher und konserviert in Museen und archäologischen Stätten, um noch vielen weiteren Generationen ein Bild von Südamerikas Hochkulturen zu vermitteln.

Pachacámac ist eine solche archäologische Stätte. Sie liegt etwa 40 Kilometer südöstlich von Limas Stadtzentrum entfernt. Die Stadt Pachacámac existierte schon vor der Zeit der Inkas. Sie wurde zur Zeit der Wari-Kultur ausgebaut. Diese war eine der lokalen Kulturen Südamerikas, die vor den Inkas bestanden. Später entstanden unter den Ichma weitere Tempel und Gebäude. Erhalten sind heute vor allem die Gebäude, die die Inkas anfügten.

Das Areal liegt auf einem Hügel, mit freiem Blick aufs Meer. Die aus Lehmziegeln errichteten Gebäude verschmelzen optisch mit der Erde, auf der sie gebaut wurden. Das Resultat ist eine harmonische Zusammenstellung von architektonischen Elementen und den teilweise bewachsenen gelbbraunen Hängen des Hügels.

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Gut erhaltene Tempel aus der Inkazeit

In Pachacámac befand sich das wichtigste Orakel der peruanischen Küste, Pilgerstätte für Menschen aus den entlegensten Flecken Perus. Nachdem jedoch die Inkas kamen wurde Pachacámac langsam von einer heiligen zur Verwaltungsstadt.

Noch zu sehen ist heute der Sonnentempel und der Mondtempel, die die Inkas bauten. Der Sonnentempel weist eine besondere Geometrie auf. Die Terrassen bilden die Form eines pyramidenstumpfförmigen Körpers und umfassen die im Innern liegenden Tempelräume. Auf der obersten Terrasse wurde der Sonnenkult durchgeführt, der die wichtigste Zeremonie der Inkakultur darstellte. Farbreste lassen darauf schließen, dass der Tempel ursprünglich rot bemalt war.

Die Spanier, die unter Francisco Pizarro in Lima ankamen, entweihten den Tempel und verbrannten das hölzerne Bildnis des Gottes Pachacámac. Vor dem Tempel befindet sich ein Platz, der wohl den Pilgern als Versammlungs- und Aufenthaltsort diente. Der Mondtempel, über dessen Namen man bis heute streitet, weist viele der typischen Merkmale des Inka-Baustils auf, unter anderem trapezförmige Nischen, die vermutlich für Bildnisse der Götter gedacht waren. Neben den heiligen Bauten befinden sich auf dem Gelände auch Gebäude des alltäglichen Gebrauchs, wie Wohnungen und Verwaltungsgebäude, sowie einige mit einer Rampe versehene Pyramiden, die sich allerdings in fortgeschrittenerem Zerfallstadium befinden. Einen besonderen Wert hat der sogenannte Bemalte Tempel, an dessen Wänden Zeichnungen von Fischen, Vögeln und Pflanzen zu sehen sind.

Das Pachacámac-Museum

Pachacámac Lurin LimaAuf dem Gelände der archäologischen Stätte befindet sich ein Museum. In dem modernen Bau, der in die architektonische Landschaft der alten Stätte eingepasst wurde, werden Zeugnisse der Wari-, Ichma- und Inkakultur ausgestellt. Darunter finden sich Keramiken, Textilerzeugnisse, und Holz- und Metallobjekte. Unter anderem befindet sich unter den Ausstellungsstücken ein hölzernes Idol des Gottes Pachacámac, dem zu Ehren die Stadt einst gebaut wurde. Das Museum bietet einen umfassenden Überblick über die Kulturen, die vor den Spaniern an der peruanischen Küste lebten.


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