Museo de los Colli
Das Museo de los Colli – Überraschung im Bezirk Comas
Eine fast vergessene Kultur in Limas Norden
Was hat es mit der Kultur der Colli auf sich? Viele von Ihnen werden den Namen zum ersten Mal lesen. Denn wenn man in Peru auf alte Kulturen stößt, sind das allen voran die Inkas, und auch immer wieder die Moche, Chimú oder Nazca. Aber die Colli?
Aber gerade das Unbekannte zieht die Menschen an, und deshalb hat sich ein privater Sammler daran gemacht, ihre Überreste zu sammeln und 2003 in einem privaten Museum zu präsentieren. Tatsächlich hat er 1115 Stücke zusammengetragen, eine beachtliche Leistung. Gefunden wurden die archäologischen Überreste im Norden Limas im Tal des Flusses Chillón. Dort hatte diese Kultur gelebt, die fast gar nichts hinterlassen hat.
Sicher ist nur, dass sie zu den prä-inkaischen Kulturen im Bereich des heutigen Lima gehörte. Sind Sie neugierig geworden, was es mit dieser Kultur auf sich hat? Dann besuchen Sie das Museum von Enrique Niquin Castillo. Es ist unter der Woche von 08:00 bis 16:00 geöffnet, der Eintritt beträgt 2 Soles.
Museum an einem unwahrscheinlichen Ort
Sie kommen in eine unscheinbare Straße in Limas Bezirk Comas im Viertel Collique. Comas gehört zu den ärmeren Bezirken Limas, Collique liegt ganz am Ostrand. Dass sich dort ein Museum befindet, vermutet man eher nicht, und tatsächlich ist das Museo de los Colli, das einzige in diesem Gebiet.
Sie halten also in dieser unscheinbaren Straße vor einem ebenso unscheinbaren Haus an und steigen eine graue Steintreppe hinauf. An der Tür hängt ein weißes Schild, kaum mehr als ein eingeschweißtes Blatt Papier: Museo de los Colli.
Die Tür öffnet sich, nun sind Sie im Privathaus von Enrique Niquin Castillo. An den Wänden hängen Zeichnungen, die der Hobbyforscher selbst angefertigt hat, auf Tischen liegen verschiedene Objekte: Tongefäße, Steinwerkzeuge, Schädel, eine Art Altar. Weitere Räume sind ähnlich kahl, nur die Objekte auf Regalen und hinter Glas beeindrucken.
Das Museum beschränkt sich absolut auf das Wesentliche: die Überreste einer alten Kultur, nichts weiter. Keine Plakate, Hochglanzfotografien, ausgeklügelte Beleuchtung. Und genau das macht seinen Charme aus.
Das Museum wird regelmäßig besucht, es gibt immer Studenten oder Schulklassen, die sich für die Colli interessieren, und Enrique Niquin Castillo ist ein interessanter Gesprächspartner. Für ausländische Besucher bietet dieses Museum nicht nur einen Blick in eine unbekannte Kultur – nur wenige Touristen verirren sich nach Comas, das heißt, dort treffen Sie noch auf den peruanischen Alltag, der fern der ausgetretenen Pfade liegt.