Casa de Aliaga in Lima
Das Casa de Aliaga: Wohnhaus seit siebzehn Generationen
Limas Kolonialgeschichte begann offiziell 1535, als Francisco Pizarro die Stadt gründete, die Plaza Mayor zum Hauptplatz erklärte und am gleichen Tag den ersten Stein der Kathedrale legte. Wer Stadtgründer und Machthaber in einer Stadt ist, kann auch Land vergeben.
Ein noch immer existierendes Beispiel dafür ist die Casa de Aliaga. Im Gründungsjahr 1535 gab Pizarro seinem verdienten Mitkämpfer Don Jerónimo de Aliaga, einem der ersten Siedler in Lima, ein Stück Land gleich neben dem Palast, den er für sich selbst erbaute und der heute der Regierungspalast an der Plaza Mayor ist.
Das Haus wurde noch im selben Jahr errichtet und befindet sich, wie auch der Regierungspalast, auf den Überresten einer Huaca, einem Heiligtum Taulichusco, dem Häuptling, der das Rímac-Tal vor der Ankunft der Spanier beherrschte. Damit ist die Casa de Aliaga so alt wie die Stadt Lima selbst, und soll sogar das älteste Haus in Südamerika sein, das immer noch als Wohnhaus der Familie dient, die es einst baute. Seit siebzehn Generationen wohnen die Aliagas dort. Im Laufe der Jahrhunderte wurde es mehrmals bei Erdbeben beschädigt und renoviert, was zu einer Mischung von verschiedenen Baustilen führte.
Von außen ist das Grandeur des Hauses nicht sofort erkennbar, da es in eine Häuserzeile eingebettet ist, in deren Erdgeschoss sich Imbisse und kleine Läden befinden. Die alten hölzernen Balkone jedoch sind ein Zeichen des Reichtums der Familie. Die Innenräume sind mit Möbeln aus der Kolonialzeit eingerichtet, Verzierungen aus spanischen Kacheln zieren die Wände. Von der Eingangshalle führt ein Treppenaufgang aus Marmor mit Holzbalustrade ins Obergeschoss. Unter der kolonialen Kunstsammlung befinden sich zahlreiche Gemälde, Statuen und das Schwert Jerónimo de Aliagas, das dieser bei der Eroberung Perus führte. Der kleine Innenhof ist liebevoll dekoriert und besitzt einen schmiedeeisernem Springbrunnen.
Öffnungszeiten und Führungen im Casa de Aliaga
Die Casa die Aliaga ist heute ein Privatmuseum der Familie, die selbst in einem modernen Anbau lebt. Das Haus ist täglich von 09:30 bis 17:00 Uhr für Besucher geöffnet. Der Eintritt beträgt 30 Soles. Der Besuch und muss vorher auf der Internetseite des Museums gebucht werden. Auch Hinweise, wo man einen offiziellen Führer findet, ohne den der Besuch nicht möglich ist, finden sich auf der Internetseite. Donnerstgs gibt es ein Spezialangebot des Museums: ein Mittagessen, das der Besitzer Jerónimo de Aliaga kocht. Es ist nicht ganz günstig, allerdings kommt man nur selten in den Genuss, in einem alten Herrenhaus mit hervorragender Küche zu speisen. Das Haus befindet sich nicht weit vom Zentrum der Altstadt entfernt. Es kann zu Fuß oder mit dem Bus bis zur Haltestelle Jirón de la Union erreicht werden.
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