Pueblo Libre Stadtteil in Lima Peru
Pueblo Libre: Klein, aber fein
Limas Distrikte: Pueblo Libre – von der Wegkreuzung zum kulturell bedeutenden Bezirk
Pueblo Libre ist einer der interessantesten Bezirke Limas und trotzdem wird er häufig unterschätzt. Zu Unrecht, denn er besitzt viele kleine Parks, einige der Gebäude stammen noch aus der Kolonial- und republikanischen Zeit. Im Laufe der Jahrhunderte hat Pueblo einen weiten Weg hinter sich gebracht: Der Bezirk ist vor allem Wohngebiet, und doch befinden sich dort einige der besten Sehenswürdigkeiten Limas.
Wer sich in vergangenen Zeiten von der Hafenstadt Callao aus nach Lima begeben wollte, kam unweigerlich durch Pueblo Libre. Schon zu Zeiten der Inkas, als weder Callao noch Lima als solche existierten, gab es eine bestimmte Straßenkreuzung, an der die Reisenden Bildnisse ablegten, um den Schutz der Götter für ihren Weg zu erbitten. Dieser Brauch wurde von den Spanier abgeschafft, an der Stelle wurde das Cruz del Viajero, das Kreuz der Reisenden errichtet. Es soll von den Franziskanern im Rahmen ihrer Missionierung 1672 aufgestellt und aus Spaniern importiert worden sein. Die Tradition, an den Kreuzungen des Landes Kreuze für die Reisenden aufzustellen, stammte von Francisco Pizarro, dem Eroberer Perus und Gründer Limas. Heute steht das Kreuz für die Reisenden an der Kreuzung Avenida Manuel Cipriano Dulante und Av. Antonio José de Sucre
Weitere Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten
Pueblo Libre ist vor allem für seine Kunstmärkte bekannt. Zwei befinden sich in der Avenida La Marina. Schlendern Sie an den Ständen vorbei und schauen Sie, was das lokale Handwerk zu bieten hat. Aber vergessen Sie das Feilschen nicht! Unter den Parks sticht vor allem der Parque Plaza Bolivar hervor – ein Ort, an dem sich die lokale Bevölkerung gerne in den Abendstunden versammelt, um zu reden, zu spazieren und Schach zu spielen. Auch eine der ältesten Kirchen Limas findet sich in Pueblo Libre: die Kirche der Heiligen Maria Magdalena. Die erste Version der Kirche entstand 1557, also nur wenige Jahre nach der Gründung Limas. Allerdings traf sie das Schicksal vieler Bauwerke Limas. Das heißt, über die Jahrhunderte hinweg wurde die Kirche bei Erdbeben immer wieder schwer beschädigt und wieder aufgebaut. Sehenswert ist vor allem der barocke Hochaltar, sowie die acht mit Blattgold überzogenen Seitenaltäre.
Museen
Zwei der wichtigsten Museen Limas befinden sich in Pueblo Libre. Das heißt natürlich, wenn Sie sich für das kulturelle Erbe des Landes interessieren. Das eine ist das Museo Nacional de Arqueología Antropología e Historia del Perú. Es befindet sich in einem Gebäude der Kolonialzeit am Park Plaza Bolivar. Das Museum beeindruckt durch seine Architektur – helle Galerien öffnen sich in den bepflanzten Innenhof. Die Sammlung selbst ist genauso großartig. In lebensgroß nachgestellten Szenen wird den Besuchern ein Eindruck vom Leben der prä-hispanischen Kulturen vermittelt. Dazu gibt es Keramiken der Nazca, Inka und Moche, ebenso wie Erzeugnisse aus Metall: Kopfschmuck aus Gold, Trinkgefäße und Skulpturen.
Das zweite wichtige Museum ist das Museo Arqueológico Rafael Larco Herrera. Auch hier finden Sie Keramiken, Goldschmuck und Textilien. Der bei Besuchern beliebteste Teil der Sammlung sind die erotischen Keramiken der Moche. Die Besonderheit des Museum besteht darin, dass das Lager der Öffentlichkeit zugänglich ist, noch einmal 30.000 Fundstücke sind dort untergebracht. Ein kleines, aber feines Museum ist das Haus der peruanischen Künstlerin Julia Codesido, einer Costumbrista-Künstlerin. Costumbrismo bezeichnet die literarische aber auch sonstige künstlerische Darstellung des Alltagslebens. Die Casa Museo Julia Codesido stellt Werke der Künstlerin aus, besichtigen können Sie auch die Gärten, in denen Julia Codesido malte.
Restaurants
Lima beheimatet neben peruanischen Restaurants auch die kreolische Küche. Im El Bolivariano verbinden sich die beiden Kulturen: Serviert werden peruanische Speisen, dazu gibt es kreolische Live-Musik. In der Polleria Timbó gibt es dagegen vor allem eines: Hühnchen, und das in allen möglichen Variationen. Dieses Lieblingsessen der Peruaner müssen Sie auf jeden Fall einmal kosten. Sie können sogar zusehen, wie das Geflügel auf einem großen runden Grill zubereitet wird. Und erschrecken Sie nicht vor den großen Portionen: die gehören zur peruanischen Gastfreundlichkeit. Die Antigua Taberna Queirolo dagegen besitzt ein ganz eigenes, leicht rustikales Ambiente. Hierher kommen Sie für Pisco und Tamalitos, eine Pastete im Mantel aus Maismehlteig.
Hotels
Pueblo Libre ist trotz seiner Sehenswürdigkeiten nicht der Bezirk, in dem Besucher häufig übernachten. Es gibt eine Auswahl an Hotels in verschiedenen Preisklassen, jedoch nicht so viele, wie in anderen Bezirken, zum Beispiel Miraflores oder Barranco. Trotzdem lohnt es sich, in dem schmucken, kleinen Bezirk nachzuschauen, bevor Sie sich für einen der touristischeren Gegenden entscheiden.
Sehenswertes
Nationales Museum für Archäologie, Anthropologie und Geschichte Perus
Das Museum beherbergt Stücke, die teilweise 14.000 Jahre alt sind, darunter Trinkgefäße aus Silber, Goldschmuck und Statuen.
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